19.11. ist Internationaler Männertag

von Manndat
Symbol des Internationalen Männertages (von Jason Thompson, IMD Historiker)

Symbol des Internationalen Männertages

Der Internationale Männertag am 19.11. soll an die Verdienste der Männer, sowie an ihre immer noch bestehenden Benachteiligungen erinnern. Denn dass auch Männer noch nicht gleichberechtigt sind, zeigt sich an zahlreichen gesellschaftlichen und sogar rechtlichen Bestimmungen und deren negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität. Wie wichtig dieser Tag ist, verdeutlicht auch die weitestgehend einseitige Berichterstattung zum Thema Gleichberechtigung in den Medien, sowie die verfehlte Gleichstellungspolitik, insbesondere in Deutschland. Denn Gleichberechtigung muss für beide Geschlechter gelten. Und Gleichberechtigung bedeutet mehr als gleiche Anzahl an gut bezahlten Posten in Aufsichtsräten und Vorständen. 

Der Internationale Männertag wurde 1999 ins Leben gerufen und wird jährlich am 19. November gefeiert. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die zahlreichen, immer noch bestehenden Benachteiligungen von Jungen und Männern zu richten, und damit die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern. Weiterhin soll an diesem Tag auch an die Leistungen und Verdienste der Männer gedacht werden, die sich in Gesellschaft, Familie, und in den vielseitigen Entwicklungen unsere Zivilisation widerspiegeln.

Verfassungsrechtlich bedenklich ist es, wenn die Diskriminierung eines Geschlechts sogar in zahlreichen Gesetzen festgelegt wird, so wie es immer noch (nur) für Männer der Fall ist. Gesellschaftlich und menschlich fragwürdig wird es umso mehr, wenn dadurch berufliche Hürden, besonders aber gesundheitliche Nachteile oder auch mangelnde Unterstützung bei Hilfsbedürftigkeit die Lebensqualität eines Menschen herabsetzen.

Benachteiligungen von Männern werden nach wie vor nur unzureichend in Gesellschaft, Medien und Politik diskutiert, von gegensteuernden Maßnahmen und Gesetzen ganz zu schweigen. Das zeigt, wie wichtig dieser Tag ist. So wurden im Jahr 2009 als Ziele des Internationalen Männertags u.a. das Hervorheben von Diskriminierung in den Bereichen Sozialleistung und Recht, sowie das Fördern von Gleichberechtigung zur Verbesserung der Geschlechterverhältnisse festgelegt. Besonders schwerwiegende Benachteiligungen und Diskriminierungen von Männern zeigen die folgenden Beispiele.

Gesundheit

Obwohl sogar das Bundesgesundheitsministerium einräumt, dass erhebliche Defizite bei männerspezifischen Gesundheitsproblemen existieren, gibt es noch immer keinen staatlich finanzierten Männergesundheitsbericht, so wie er sich seit Jahren für Frauen etabliert hat. Ferner werden Depressionen bei Männern häufig nicht als solche erkannt, oder sie werden ignoriert, obwohl beispielsweise knapp dreimal so viele Männer wie Frauen Suizid begehen. Bei Jugendlichen ist es sogar geschätzt neunmal so viel. [1] Der Prostatakrebsvorsorge wird immer noch nicht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet, wie der Brustkrebsvorsorge: erst ab dem 45 Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten, der PSA-Test wird allerdings überhaupt nicht übernommen, obwohl er nachweislich die Anzahl der Todesfälle um mehr als 20% senken könnte. Ferner steht den 17 Gesundheitszentren für Frauen kein einziges für Männer gegenüber.

Insgesamt wird die Gesundheit von Frauen finanziell mit 32% (reproduktionsspezifische Kosten wie Verhütung, Schwangerschaft und Geburt schon abgezogen) mehr Kapital unterstützt, als die der Männer. Letztlich zeigt sich eine um etwa fünf Jahre niedrigere Lebenserwartung bei den Männern. Hier besteht dringend Handlungsbedarf.

Bildung und Arbeit

Nach einer Studie des Bundesbildungsministeriums erhalten Jungen bei gleicher Leistung im Schnitt schlechtere Schulnoten als Mädchen, und sie werden auch bei gleichen Noten seltener als gymnasialtauglich eingestuft als Mädchen. Obwohl es im Bereich Naturwissenschaften kaum noch Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, existieren 100 staatlich subventionierte Mädchen-Förderprojekte – Jungen mit Leistungsschwächen müssen leider draußen bleiben.

Selbst die OECD hat anhand der PISA-Studie die Bildungsdiskriminierung der Jungen nachgewiesen. Das Resultat dieses auf Frauen ausgerichteten Bildungssystems: die männliche Jugendarbeitslosigkeit liegt derzeit 21% über dem der Frauen. Die Antwort der Politik: Frauenförderung und Frauenquoten.

Familienrecht

Die Rechte der Väter sind ausgesprochen lückenhaft. So müssen viele Väter für ihre Kinder zwar Unterhalt zahlen, die Mütter können aber praktisch ungestraft den Kontakt zwischen Vater und Kindern sabotieren – ohne wirksame Sanktionen fürchten zu müssen.

Bisher sollten, nach dem Willen des Bundes-Justizministeriums, Vaterschaftstests von der Zustimmung der potenziellen Täterin (Straftat gemäß § 169 StGB: Personenstandsfälschung sowie gemäß § 263 StGB: Betrug) abhängig gemacht werden. Nicht nur die Deckung von Straftaten dabei ist bedenklich: Insbesondere den schätzungsweise rund 10% Kuckuckskindern könnte, mit einem obligatorischen Abstammungstest nach der Geburt als Voraussetzung für die standesamtliche Eintragung, entgegen gewirkt werden.

Einer Studie des Bundesfrauenministeriums aus 2006 zufolge leiden auch Väter unter der Doppelbelastung von Beruf und Familie. Ein Vergleich der Gesamt-Arbeitsbelastung (Erwerbstätigkeit plus Hausarbeit) bei berufstätigen Paaren zeigt sogar eine im Durchschnitt größere zeitliche Belastung von Männern.

Gewalt

Das Bundes-Familienministerium hat inzwischen anerkannt, dass bei häuslicher Gewalt Frauen die Hälfte der Täter stellen. Zahlreiche Studien konnten dies nachweisen. Dennoch verbreiten Politik und Medien weiterhin die Legende von den Frauen als Opfer gewalttätiger Männer. Auch im öffentlichen Raum sind Männer zu 60% von Gewalttaten betroffen.

Neuere Berichte zeigen sogar erstaunliche Fakten zur sexuellen Nötigung und Vergewaltigung von Männern, die sicher viele überraschen wird. Männerhäuser oder andere Hilfsangebote für männliche Opfer fehlen dennoch, privaten Initiativen wird, im Gegensatz zu vergleichbaren Frauenangeboten, jegliche Unterstützung aus Steuermitteln verwehrt. So teilte der Flüchtlingsrat der Vereinten Nationen sogar einem männlichen Opfer mit, dass man zwar Programme für verwundbare Frauen, nicht aber für Männer habe.

Wir fordern, dass sich die Unterstützung Notleidender nicht nach dem Geschlecht richtet, sondern nach der Bedürftigkeit.

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