Der Spiegel und die Schweine
Es gibt Ereignisse, die können bei jemandem ein bleibendes Trauma hinterlassen, das sein Leben schlagartig und unwiederbringlich verändert. Das gibt es offenbar auch bei Medien. Seit der Trump-Wahl in den USA scheint der Spiegel hohlzudrehen. Man kann über Trump bei Gott sehr unterschiedlicher Ansicht sein. Er selber bietet dazu schon genug Anlass. Was beim Spiegel mit der Darstellung des US-Präsidenten als Unheil bringender Komet, der auf die Erde zurast, oder als köpfender IS-Terrorist begann, scheint sich jetzt auch auf andere Themen auszuweiten. Der Spiegel scheint seinen Kreuzzug gegen weiße Männer auch auf Jungen ausgedehnt zu haben. „Jungs haben es schwer? Mädchen erst recht!“ heißt der Artikel auf Spiegel Online (SPON), in dem Silke Fokken mit einer Aneinanderreihung von Klischees und Sophismen in bester Stammtischmanier über Jungs ablästert.
Ich bewundere Christian Schmidt auf „Alles Evolution“, wie nüchtern er diesen Beitrag betrachtet. Es ist faszinierend, wie sachlich Lucas Schoppe auf man tau diesen Artikel analysiert. Ich selbst habe mir überlegt, ob ich jetzt wieder die bekannten Daten zum wiederholten Male ausführlich darlegen soll, nach denen Jungen 50 % der Schulabbrecher, 20 % weniger Abiturienten, 50 % mehr Sonderschüler und 50 % mehr Kinder mit erheblichen Defizitbefunden bei den Schuleingangsuntersuchungen stellen. Aber dies würde dem Beitrag auf SPON nicht gerecht. Denn Frau Fokken interessiert sich gar nicht für die Situation von Jungen. Daran ändert auch der Nachtrag zum Artikel nichts, in dem Frau Fokken als Mensch mit viel Verständnis beschrieben wird.
Jungen werden von ihr nicht als Schüler mit ihren eigenen Anliegen und Belangen wahrgenommen, sondern nur als Hindernis für Mädchen. Entsprechend stellt sie Jungen als miese, faule Bande dar, die sich auf Kosten der Mädchen durch die Schulzeit schmarotzt, salopp gesagt, als miese Schweine. Im Grunde macht sie nichts Ungewöhnliches. Sie ist nur ein Kind ihrer Zeit. Jungen in den Dreck zu ziehen, ist heute politisch en vogue. Es ist schon so selbstverständlich, dass die Abwertung, die dahintersteckt, gar nicht mehr wahrgenommen wird. Wie hieß es früher? „Wer sagt denn, dass Mädchen dümmer sind?“ Heute ist das anders. Heute scheint es politischer Konsens zu sein, dass Jungen einfach als fauler diffamiert werden. Wieder einmal hat Gender Mainstreaming, jene geschlechterpolitische Strategie, mit der uns die Politik versprach, die alten Rollenbildvorurteile überwinden zu wollen, kläglich versagt.
Jungen können sich nicht wehren und haben keine effektive Lobby, die sich für sie einsetzt. Diejenigen, die sich Kraft ihres Amtes für sie einsetzen müssten, nämlich die Jugendpolitiker, sind genau die, die sie ausgrenzen. Sie sind es, die Geschlechterpolitik bis heute vornehmlich mit Ausgrenzung und Weglassen von Jungen definieren und immer neue „Jungen müssen draußen bleiben“-Aktionen erfinden.
Aber genau mit dieser Darstellung von Jungen als miese Schweine ist Frau Fokken quasi die personifizierte Erklärung für die Probleme von Jungs. Wie sie Jungs darstellt, erklärt, warum die politisch Verantwortlichen unzählige Mädchen-MINT-Förderprogramme unterstützen, aber Jungs, die ebenfalls MINT-Förderung bräuchten, rücksichtslos zurücklassen. Weil man eben nur Menschen, aber keine miesen Schweine fördert.
Es erklärt, warum Politik und Gesellschaft schweigen, wenn Boko Haram Schuljungen bei lebendigem Leib verbrennt, aber sich intensiv engagieren, wenn Boko Haram Gewalt gegen Mädchen anwendet. Weil man nur Menschen hilft, aber keinen miesen Schweinen.
Es erklärt, warum sich die Gesellschaft mit der Aufklärung, Verfolgung und Verurteilung von sexuellem Missbrauch an Jungen bis heute so sehr viel schwerer tut, als wenn Mädchen die Opfer sind. Weil man mit Menschen Mitleid hat, mit miesen Schweinen nicht.
Es erklärt, warum Menschenrechtsorganisationen sich so einseitig gegen Gewalt an Mädchen engagieren und nicht oder nur nachrangig gegen Gewalt an Jungen, obwohl Jungen häufiger unter Kinderarbeit und an Gewalt leiden. Weil Gewalt gegen Menschen etwas Schlimmes ist, Gewalt gegen miese Schweine nicht.
Frau Fokken hätte etwas schreiben können über Schulen, in denen Genderfußball gespielt wird. Gemischte Mannschaften, bei denen ein Tor eines Jungen erst zählt, wenn vorher ein Mädchen ein Tor geschossen hat. Das führt dazu, dass alle Jungen einer Mannschaft bemüht sind, einem Mädchen das Einschieben des Balles ins Tor so leicht wie möglich zu machen. Eine gute Vorbereitung für die nächste Frauenquotengeneration.
Sie hätte etwas davon schreiben können, dass viele Studien seit der Hamburger LAU-Studie von 1996 bis heute belegen, dass Jungen bei gleichen schulischen Leistungen schlechtere Noten bekommen als Mädchen und die politisch Verantwortlichen und die Bildungsverantwortlichen trotz Verpflichtung aus Art. 3 GG, etwas dagegen zu tun, seit Jahrzehnten so tun, als ginge sie das nichts an.
Sie hätte etwas davon erzählen können, dass sich 34 Bildungs- und Jugendministerien in Deutschland in 17 Jahren, nachdem die erste PISA-Studien Jungenleseförderung als wichtigste bildungspolitische Herausforderung konstatierte, bislang lediglich zu einem einzigen Jungenleseförderprogramm haben durchringen können: zwei Flyer zur Jungenleseförderung in Sachsen.
Sie hätte etwas von Schulen und einer Gesellschaft erzählen können, die entgegen ihren heuchlerischen Lippenbekenntnissen Jungen immer noch mehr Gewalt zumutet als Mädchen.
All dies und noch viel mehr hätte Frau Fokken erwähnen können. Aber all dies hat sie nicht erwähnt. Jeder Junge, der im Bildungssystem scheitert und arbeitslos auf der Straße landet, ist ein Gewinn für die Frauenquote. Und nur darauf kommt es an. Und so formuliert Frau Fokken am Ende süffisant:
Wir ärgern uns, bis einer Mutter noch ein Erlebnis mit ihrer Tochter, 8, einfällt: ´Neulich hat sie mich gefragt: ‚Mama, dürfen Männer eigentlich auch Bundeskanzler werden?’´
Mit unverblümter Häme gibt sie damit ihrer Freude freien Lauf, dass Jungen heute aufgrund über 30 Jahre andauender Mädchenförderung rücksichtslos auf Kosten der Jungen als die perspektivlosen Loser dastehen. Das ist billig. Das ist jungenfeindlich. Jungen sind Kinder. Und was aus Kindern wird, dafür sind wir Erwachsene verantwortlich, nicht die Kinder. Dabei versagt zu haben ist kein Grund zu Freude – vorausgesetzt, man hat sich Empathie gegenüber Jungen bewahrt.
Lucas Schoppe stellt die Frage, ob es einen Krieg gegen Jungen gäbe. Ich denke, das ist auch eine Definitionssache. Einen Krieg gegen Menschen, die sich nicht wehren können, nennt man nicht Krieg, sondern Massaker.
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Lesermeinungen
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genau das ist passiert…den Jungs werden ihre Väter „schlecht“ gemacht und weggenommen..
Das männliche an sich schlecht gemacht und dämonisiert von Frauen die Angst vor dem männlichen an sich haben..
Das viele Erfindungen aber männlich sind…wenn man das behauptet wird das nur belächelt..
Und das Männer so viel nützliches für die Gesellschaft tun wird ja gar nicht gewertschätzt.
Was sind den das für männliche Vorbilder in der Werbung in der Politik? Wenn mal wirkliche Männer auftreten werden die noch als Machos bezeichnet….es ist doch ein Skandal…
Meiner Meinung nach ist das wort Macho eh ganz verkehrt gewählt und da wird nur dumm und blöd herum gelabert…… Meiner Meinung nach ist das Wort Macho so wie es gemeint ist schön .. Es heißt im spanischen schlicht und einfach Mann…Das was sie mit Macho meinen ist treffender als Chaufinist zu bezeichnen.
Jetzt beklagen sich auch noch die Frauen ooooooooooohhhhhhh wo sind den die Männer…oder so ein bekanntes Lied Deutschland braucht neue Männer…
Das Männer aber auch ihn der Situation sind…ja wo sind den die Frauen? Wollen wir überhaupt solche Frauen die da Rambo artig daherkommen kaum was weibliches an sich haben…Sollte es nicht mal ein Lied geben neue Frauen braucht das Land?
Den Frauen wirds auch nicht gerade leicht gemacht.. Will sie zuhause bleiben wird sie von solchen Damen als naive, zurückgebliebene Frau bezeichnet. Macht sie Karriere ist sie Egoistisch…
Und bei den Männern ..da sollen sie genau so dieselben Tätigkeiten im Haushalt machen oder was? Wenn denen aber Handwerken draußen besser gefällt? Geh ihr Scheinheiliger Dreckhaufen von Gender und UtopistenFeministen ohne jegliches Sinn für die Lebensrealität ohne jegliches Einfühlungsvermögen für Männer… Pfui Deifel..
Wie wärs mal mit einer neuen Art von Feministen…die pragmatischer.. und Wirklichkeitsgetreuer ihrer eigenen Themen annehmen und auf Probleme in der Gesellschaft hinweisen… Ich mein das ist ja normal das man zuerst mal auch seine eigenen Themen bespricht.. aber darüber hinaus und erweitert auch die bestehenden Probleme der Männer anschauen und verstehen zu versuchen und ihren Beitrag leisten damit da nicht so eine Kluft entsteht. Alles was die mit ihrer kleinen Sichtweise erreichen ist insgesamt eine Problematik und Verschärfung der Beziehung der Männer und Frauen unterreinander..
Ich dachte mir immer die Frauen sind die einfühlsameren und friedfertigeren usw.. aber von wegen.
Des Lila Pudels Kern
Eine Feministin, wie viele halt so sind,
schreibt in SPON unter ihrem Namen:
„Der Junge ist quasi ein anderes Kind
als Mädchen und gehört zu Infamen.“
Sie habe das als Elternteil festgestellt,
das sei für LehrerInnen kein gutes Los,
weil Junge per se nur schlecht auffällt,
dagegen sind die Mädchen ja grandios.
Das muss man halt doch mal schreiben,
als SchreiberlingIn in diesen Zeiten.
Das soll in den Ohren hängenbleiben:
„Mit weißen Jungen gibt’s neue Leiden!“
Nicht genug mit „Alter weißer Mann“,
was schrieb man sich da Finger wund.
Warum ist der immer noch viel zu dran
und tat öffentlich nicht sein Ende kund.
Weiblich sei die Welt, Mann darf leben.
„Der Spiegel“ schreibt es zwischen Zeilen.
Es kann nur Sie als einzig Großes geben,
Jungens von heute ist was zum Heulen.
Der Frau Fokken Antwort mit auf Weg:
„Männer dürfen Kandesbunzler werden!“
Damit hat sie dann eindeutig den Beleg,
Spezies für Kanzleramt zu doof auf Erden!
Und dem Töchterlein das noch hinterher:
„Du hast sicher später mal mehr Schwein
und tust Dir mit den Kerlen nicht schwer.
Feminismus brachte Dir dieses Glück ein!“
Ich bin immer wieder überrascht. Nach dem Lesen dieses Artikels, kann ich nur sagen: Interressant wie eine „Mutter“ nur und ausschliesslich die weibliche Seite vertritt. Leider wird nicht erwähnt wie der Alltag für Jungs in der Schule aussieht. Auch ich selbts kann aus Erfahrung sagen ( ich habe 2 Töchter), dass die Mutter auch zuhause im Alltag ihre Töchter naturgemäß „näher“ bei sich haben
wollen, weil das eigene Geschlecht natürlich viel mehr verstanden wird, und man Wert darauf legt wichtige Erfahrungen weitergeben zu können, dazu gehört auch das Lernen. Ich kann mich an meine eigene Kindheit gut erinnern. Wir sind 3 Brüdern. Der Vater war die ganze Woche auf Arbeit und kam am Freitagabend fix und fertig nach Hause. Die Konversation war immer gleich. Tür auf- Grüß Gott , ach übrigens, Deine Kinder haben wieder das und Jenes. Die ganze Woche über hatten wir jahrelang kein männliches Vorbild, kein uns nahestehendes Geschlecht, das uns versteht, was wir fühlen oder denken, das etwas an uns weitergibt. Demenstsprechend haben wir uns in Schule versucht zu orientieren und waren oft den sehr fragwürdigen Intrigen der Mädchen ausgesetzt. Hier wurde sehr schnell klar, was man bieten muss um überhaupt mit einem Mädchen ein Gespräch führen zu dürfen. Das ist eine Realität die auch heute noch gilt. Ich finde es beschämend für eine Journalistin, die eine objektive Sicht auf die Sachverhalte haben sollte, wie einfach und offensichtlich hier die weibliche Mutterrolle als elitäre Oberschicht dargestellt wird ohne auch nur einen Blick auf die männliche Seite gewähren. Jämmerlich. Leider
Wenigstens konnte das Mädchen in dem Zitat richtig deutsch und fragte nicht: Dürfen Männer auch Bundeskanzlernde werden. Dabei hat Silke Fokken selbst einen Jungen in der Schule, die sie beschreibt. Da kann ich nur sagen, armer Junge der Fokken, Deine Mutter missbraucht Dich zumindest seelisch. Ja, sie verrät Dich. Und das armer Junge Fokken ist mehr als erbärmlich, es ist schlicht lieblos und verachtend. Ja, armer Junge Fokken, Deine geliebte Mutter hält Dich offensichtlich für ein Schwein.