Versuchte der Focus den Missbrauch von Jungen zu vertuschen?
In Pennsylvania (USA) sollen laut Untersuchungsbericht katholische Priester in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 1.000 Kinder missbraucht haben.
Der Untersuchungsbericht stützt sich auf Dutzende Zeugenaussagen und eine halbe Million Seiten kircheninterner Dokumente. (…) Die meisten Opfer waren der Untersuchung zufolge Jungen, viele von ihnen hatten die Pubertät noch nicht erreicht.
Was machte der Focus daraus?
Er betitelte offenbar zunächst die Meldung über die von Priestern vergewaltigten Kinder „Priester vergewaltigen 300 Mädchen”. Das belegt auch ein offener Brief auf Genderama. Die männlichen Missbrauchsopfer wurden unterschlagen. Das wurde inzwischen zwar verbessert durch den neuen Titel „Erschütternde Missbrauchsvorwürfe in katholischer US-Kirche“, vermutlich aufgrund des Protestes aufmerksamer Leser. Der ursprüngliche Titel ist aber noch erkennbar, z. B. bei der Google-Suche:
Oder bei der Pfad-Angabe über dem Artikel:
War es ein Versehen oder Absicht? Oder ist es schon ein Automatismus bei bestimmten Medien, in der Berichterstattung zwanghaft feministischen Dogmen zu entsprechen? Denn das Vertuschen männlicher Gewaltopfer ist heute gängiges Mittel des Politfeminismus. Der Deutsche Bundestag macht es vor, wie es die Boko-Haram-Debatte eindrucksvoll gezeigt hat.
Wir wissen es nicht. Aber der Vorfall regt einmal mehr zu Nachdenken über das Verhältnis von Medien und männlichen Gewaltopfern an.
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