Germanwings: Ein neuer Umgang mit psychischen Störungen ist vonnöten statt kruder Thesen
Ein Gastbeitrag von Sandra Hermann für MANNdat
MANNdat fordert schon seit Langem, Männergesundheit als eigenständiges Politikfeld zu etablieren. Anlässlich der Germanwings-Flugzeugkatastrophe hat sich Sandra Hermann Gedanken über die männliche Suizidrate, den Umgang unserer Gesellschaft mit diesem Problem und über krude Thesen von Alice Schwarzer gemacht. Ein neuer Umgang mit den Problemlagen Betroffener ist notwendig.
Liebe Leser,
die Nachrichten der letzten Tage über die Flugzeug-Katastrophe haben nicht nur mich, sondern auch viele andere Menschen fassungslos gemacht. Über den öffentlichen Umgang mit dieser Tragödie bin ich jedoch erschüttert und möchte Sie kurz an meinen Gedanken Teil haben lassen. Besonders bestürzt bin ich über die medial publizierten „Fakten“ in mehrfacher Hinsicht:
Zum Ersten über die Nachricht, dass der Co-Pilot das Flugzeug wohl absichtlich zum Absturz gebracht habe und dass es sich bei dem Unglück höchstwahrscheinlich um einen erweiterten Suizid handele. Eine furchtbare Sache speziell für alle Angehörigen!
Zum Zweiten über die unglaublichen wütenden und unüberlegten Reaktionen vieler Menschen in den Medien und den sozialen Netzwerken.
Hohe Zahl männlicher Suizide
Unabhängig davon, wie unfassbar das aktuelle Geschehen ist, möchte ich grundlegend zum Thema Suizid und gesellschaftlicher Verantwortung einige kurze Anmerkungen machen:
In Deutschland nehmen sich jedes Jahr ca. 10.000 Menschen das Leben – die Dunkelziffer ist deutlich höher, so werden etwa viele Unfälle, Intoxikationen etc. gar nicht als Suizid erkannt. 75 % der Suizidopfer sind männlich. Männer begehen Suizid radikaler als Frauen – sie wollen auf Nummer sicher gehen und wählen daher drastischere Maßnahmen zur Beendigung ihres Lebens. Wenn andere Menschen aufgrund der Selbsttötungshandlungen ihr Leben lassen müssen, ohne, dass diese das auch wollten, spricht man von erweitertem Suizid. Oftmals handelt es sich dabei um Angehörige (Familientragödien) oder Kollegen, aber auch um völlig Unbekannte, die wahllos und zufällig mit in den Tod genommen werden (man denke hier an Suizide durch Geisterfahrer oder Amokläufer). Diese drastischen Suizide werden meist von Männern begangen. Aber warum das so ist, wurde bisher wenig oder gar nicht erforscht. Könnte es daran liegen, dass Männer schon aufgrund der vorherrschenden sozialen Normen keine “halben Sachen” machen dürfen, uns sich ein allerletztes Mal als stark und zuverlässig erweisen wollen – so wie es immer von ihnen erwartet wird?
Jeder Suizid hinterlässt im Durchschnitt ungefähr sechs Angehörige, die so sehr unter dem – meist völlig unerwarteten – Verlust leiden, dass sie selbst professionelle Hilfe benötigen, um irgendwann wieder einigermaßen am Leben teilnehmen zu können. Bei 10.000 Suiziden sind das ca. 60.000 Angehörige!
Bei ca. 7.500 männlichen Suiziden pro Jahr sind das ungefähr 45.000 Angehörige allein in Deutschland. Die Angehörigen derjenigen, die „mitgenommen“ wurden, sind in diesen Zahlen noch gar nicht enthalten.
Dennoch werden diese Vorfälle meist als „bedauerliche Einzelfälle“ abgetan. Bei allem Respekt: diese Zahlen sprechen nicht mehr für bedauerliche Einzelfälle! Es hätte schon lange viel mehr dafür getan werden müssen, um nach dem „Warum“ zu forschen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Krude Thesen und wütende Beschimpfungen
Hier wird vorschnell und eindeutig wieder das Stereotyp des rücksichtslosen männlichen Täters genährt, der aus eigenen Befindlichkeiten über 100 Menschen mit in den Tod reißt – absichtlich, vorsätzlich! Alice Schwarzer und Luise Pusch lassen sich sogar dazu herab, die Tragödie für die Forderung nach weiteren Frauenquoten zu instrumentalisieren. Die wenigsten denken darüber nach, was ein junger Mann im Alter von 27 Jahren durchgemacht haben muss, wie es in ihm ausgesehen haben muss und wie verzweifelt er das Leben und die Welt empfunden haben muss, um zu solch drastischen, anscheinend ausweglosen und endgültigen Maßnahmen zu greifen.
Was muss das für eine Welt für diesen Mann gewesen sein, dass er gedacht haben muss, ihm kann nichts und niemand helfen, oder schlimmer noch, dass er sich vielleicht nicht getraut hat, Hilfe zu suchen – aus Angst davor, als inkompetent, unfähig oder unselbständig zu gelten! Der eigenen Meinung nach oder in den Augen der anderen versagt zu haben, den Erwartungen nicht zu entsprechen, nicht stark genug zu sein, um alleine klar zu kommen! Schwäche zu zeigen oder Inkompetenz ist nach wie vor für Männer im alltäglichen Miteinander „verboten“.
Der gesellschaftliche Umgang mit den Nöten von Männern muss sich ändern
Einfach zu beschimpfen und mit dem Finger auf einen einzelnen Mann zu zeigen, die komplette Schuld und Verantwortung auf einen einzelnen abzuwälzen, ist in meinen Augen zu einfach und nicht zu verantworten. Sind wir durch unsere Erwartungen und unser Verhalten nicht alle ein bisschen mit Schuld an solchen Tragödien? Sollten wir nicht lieber, statt die Verantwortung immer nur bequem abzuschieben, endlich Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass sich Menschen – insbesondere Männer – überhaupt trauen, Probleme anzusprechen und sich Hilfe zu holen? Wir müssen uns mehr umeinander kümmern – auch oder sogar ganz speziell um die Nöte der Männer – wenn wir solche Katastrophen vermeiden oder zumindest reduzieren wollen.
Auch halte ich es für die schlechteste Lösung, nun von allen Menschen, die verantwortungsvolle Berufe ausüben, eine erzwungene psychologische Einstellungs- und Dauerüberwachung zu fordern. Das beträfe ja dann nicht nur Piloten, Busfahrer, Zugführer etc., sondern eigentlich jeden Menschen, der mit anderem Menschen in Kontakt kommt. Unter Zwang und Angst über Karriereeinbußen werden die wenigsten Menschen offen und wahrheitsgemäß Fragen oder Tests beantworten! Also würden diese Tests zu keinen auch nur annähernd validen Ergebnissen führen. Außerdem würde die Zwangsbegutachtung dazu führen, dass es zu einer Stigmatisierung und Vorverurteilung aller Menschen kommt, die in schwierigen Situationen auch nur den Hauch von Betroffenheit oder Hilfsbedürftigkeit zeigen oder um Rat suchen. Damit wird Hilfesuchen aus Angst eher verhindert als gefördert. Meiner Meinung nach darf dies nicht passieren!
Die Vergangenheit kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Aber wir sollten daraus lernen und versuchen, die Zukunft besser zu gestalten – mit Verstand und Voraussicht. Damit künftig weniger Angehörige trauen müssen!
Herzliche Grüße
Sandra Hermann
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Zum Statement: Die wenigsten denken darüber nach, was ein junger Mann im Alter von 27 Jahren durchgemacht haben muss, wie es in ihm ausgesehen haben muss und wie verzweifelt er das Leben und die Welt empfunden haben muss, um zu solch drastischen, anscheinend ausweglosen und endgültigen Maßnahmen zu greifen.
Mir liegt ein Artikel vor, vergesst das deutsche Modell, von 2003, aus dem hervor geht, das die Generation der 30 – 40 schon verloren hat, bevor sie richtig los legen konnten. Auf den Germanwings Flugzeugabsturz bezogen, gibt es eine 3-Sat Kulturzeit (Extra) Dokumentation, die zornige Weltjugend geht auf die Barrikaden die einen Beitrag zur Aufklärung leisten kann. Es ist keine Art und Weise, Unschuldige mit in den Tod zu reissen, aber vielleicht aus der Sichtweise dieser Generation, die sich quasi in 2’ter Generation in Folge einer Politisch Konservativen Ideo(un)logischen Richtung so auch der Arbeitswelt „beugen“ und das zudem noch an deren „Zeitgeist“ vorbei leben muß, wollte er vielleicht einmal ein Zeichen setzen.
Ich möchte mal den Fokus auf den Herrn Bsirske richten! ( Frank Bsirske
Verdi-Chef will Lufthansa-Posten gegen Deutsche Bank-Aufsichtsrat tauschen
Um in den Aufsichtsrat von Deutschlands bedeutendstem Geldhaus zu kommen, will Gewerkschaftsführer Bsirske seinen Stellvertreterposten im Kontrollgremium der Lufthansa räumen. … Die Neuwahlen zu beiden Aufsichtsräten finden im kommenden Frühjahr statt. Bei der Lufthansa will die Gewerkschaft an Bsirskes Stelle die für den Verkehr zuständige Vorstandsfrau Christine Behle aufstellen. Bsirske sitzt zudem in den Aufsichtsräten von RWE und IBM sowie bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank AG . Als Lufthansa-Aufsichtsrat hatte er 2008 nach heftiger Kritik einen First Class-Freiflug selbst bezahlt, den er während eines Tarifkonflikts genutzt hatte. Bsirske werden schon länger Ambitionen nachgesagt, in den den Aufsichtsrat von Deutschlands wichtigster Bank einzuziehen. ) Der Herr Bsirske sitzt auch in der Anti-Atomlobby, und hat somit auch das Fukushima Desaster mit zu verantworten.
Wie soll man das dieser Generation, womöglich noch den Eigenen Kindern erklären!? Da ist es doch ganz praktisch mal einen Politisch „künstlichen“ Gender-Mainstream Zwischenmenschlichen Nervenkrieg auf den Plan zu rufen, um von den Politischen Fehlentscheidungen abzulenken, oder? MfG Michaela Sauer
Familien zersetzung
Ich bin jetzt alleinerziehend -auch wenn das kind dabei ist die Jugendschwelle hinter sich zu lassen- so merke ich doch immer wieder das bei ihm etwas fehlt -nicht zu beschreiben die andere
Hälfte der Familie-Jetzt Rumpffamilie -Jahrelang hat man in der Familie nur den Gewalthort gesehen-so wurde sie auch totgesagt tot gutgeachtet-von Personen- die Familie von Gutachtern-inen als Zelle ausgemacht die es zu bekämpfen gilt-Welcher Tausch- Wer soll die Aufgaben übernehmen.
-Männer wurden als Verramscht hingestellt als Gewalttäter unter Generalverdacht gestellt-
welche Rolle die andere Seite gespielt hat -wurde tot geschwiegen- Wünsche die niemals machbar sind- sollten selbst
verständlich immer die Anderen (Männer) erfüllen.
Also wurde ein Teil der Familie schon entsorgt. Mit einer Ideologie die einen Teil kriminalisiert hat-und die Alleinerziehung zum Dogma erhob .Zusätzlich sollen sie noch auf Kind und Lebensqualität verzichten -für die Männer -haben
diese Ideologen nur ein kurzfristiges Gedächtnis.
die Folgen einer solchen Schief-Lage werden auch die Frauen tragen.
Diese Kinder sind dreifach geschädigt 1-2- nur ein Elternteil
2-ständige Überlastung -3 von Gutachtern und anderen
wohlmeinenden die Familie aussaugenden Wohltäter-verräumt
Viele können sich jetzt bei denen bedanken denen sie blindlings
nachgeplappert haben.
Viele Männer sind auch bei verschiedenen Organisationen tätig- ihr Engagement wird oft herab geredet.Sind einige Frauen dabei dann wird von Weltrettung.gesprochen.
Ich habe mir auch darüber Gedanken gemacht -wer Bei Gefahr sich mehr in Gefahr begibt?-
Ich habe kein Lust mit Rezepten bedacht zu werden -die man
auch noch bezahlen soll . Um dann als Mann- Vater nicht gebraucht zu werden.
Bedenkt auch dass Alleinerziehend auf Rezept –ist auch ein Zoll
bezahlt wird werden.müssen.
Liebe Sandra Hermann,
danke für Ihre tiefergehenden Gedanken zu männlicher Selbsttötung und danke für Ihren Mut, dieses traurige Ereignis und dessen Presse-Echo auch aus einem eher nicht „politisch korrekten“ Blickwinkel zu kommentieren.
Retter, Helfer (a,@,x?) !
Wie viel -innen sind beim Helfen,
beim Flugunglück da in den Alpen.
Bis jetzt las ich so nichts von Elfen,
noch nicht einmal von paar Halben.
Viele gibt es nicht an Helferinnen,
die im Geröll Leichenteile suchen.
Männer sind im Bergloch drinnen,
dürfen über Elend alleine fluchen.
Von Quotengeschrei nix zu hören,
ist das keine Arbeit für die Frauen
oder könnte die EMMA schwören,
dass sich Frauen genau so trauen ?
Wegen Verdienst sicher kein Reiz,
für unheimlich unabhängige Frauen.
Wenn helfen wichtiger ist als Geiz,
Respekt vor Frauen, die sich trauen.
ganz klarer Fall Männerärzte,Männerämter usw das nenne ich denn nächsten Fortschritt und das ist von nöten.
Und vor allem viel mehr Aufklärung.
Selbst ein Dolp Lundrgen oder Arnold Schwarzenegger profitiert davon.
Und die Frauen sollen doch ihr heuchlerische Gebären aufgeben, da wie die Alice Scharzer …….. ich liebe die Männer.. ja klar…….
Das ist doch wieder ein gefundenes Fressen.
ein Lob an die Frau Sandra Herrman.
sehr schön das gefälltmir, wie sie das sieht. Sie geht differenziert vor und versucht das mit Weisheit zu beleuchten.
Das ist mal ne moderne Frau die Sandra Herrman so was las ich mir eingehen..
die Alice Schwarzer ist jetz leider von gestern ,die ist genauso wie die Prediger im Mittleralter oder manche Pfarrer von heute welche noch nicht mal ne Frau haben.
Aber die Frau Alice liebt die Männer HAHAHAHAHA da biegen sich die Balken.
Aber die Frau Sandra Herrman beweißt Weißheit und Verstand und Herz und Offenheit und Klugheit.
Diese Dame ist von Morgen.
Hallo,
Ich kann, als Mann, leider auch nur spekulieren was andere Männer für diese Krankheit vulnerabler macht. Für mich persönlich muss ich aber feststellen, dass fast jegliche Verantwortung in der Gesellschaft auf den Schultern der Männer liegt. Sie wissen, dass sie sich im Krieg die Birne wegschiessen lassen dürfen und dann später noch dafür verantwortlich gemacht werden. Dass die Frauen ihr Leben oft in Saus und Braus weiter führen können ist wohl eine weiter Erklärung für diese Schieflage. In einer neuen Sendung im TV wurde das Leben der deutschen Bevölkerung 1945 unter die Lupe genommen. Alle! Alle? Fast alle (Frauen wie Männer) standen noch zu Hitler und die Zivilbevölkerung war eine der bestgenährten der Welt.
Hinzu kommt, dass die Probleme der Männer oft nicht ernst genommen werden. Als Betroffener kann ich davon ein Lied singen. Mich überrascht die Statistik überhaupt nicht. Sie ist ein Ausdruck der heutigen Schieflage des Geschlechter“kampfes“ in der westlichen Welt (wenn nicht überall).
Wir würden uns nicht einmal beschweren, würde man(frau!) uns nicht genau das jetzt auch noch vorwerfen.
MfG
Yeph