Genitalverstümmelung bei Jungen und Männern
Männliche Genitalverstümmelung ist ein Tabuthema. Zweifelhafte »medizinische« oder »hygienische« Begründungen werden herangezogen, um das Thema zu bagatellisieren. Über die wahre Faktenlage ist kaum jemand informiert. MANNdat klärt auf.
Die Genitalverstümmelung bei Jungen und Männern – Zusammenfassung
Genitalverstümmelung bei Jungen und Männern (auch als Zirkumzision bezeichnet) bedeutet konkret die komplette oder teilweise Entfernung der Vorhaut des Penis. Meistens wird dieser extrem schmerzhafte operative Eingriff ohne Betäubung vorgenommen. In den USA z.B., wo noch heute ca. 57% aller männlichen Neugeborenen kurz nach der Geburt routinemäßig beschnitten werden (mit fallender Tendenz), verwendet die Mehrzahl der Ärzte, die den Eingriff vornimmt, keine Schmerzmittel oder nimmt den Eingriff unter der hierfür unzureichenden lokalen Betäubung vor, obwohl Neugeborene genauso schmerzempfindlich sind wie Erwachsene.
Weit verbreitet ist die Beschneidung bei Jungen und Männern darüber hinaus vor allem im Judentum, in islamischen Ländern (im Kindesalter) und in Afrika. Steven Svoboda, ein an der US-Universität Harvard ausgebildeter Anwalt für Menschenrechte, schätzt, dass Jungen und Männer sechsmal so häufig Opfer von Genitalverstümmelung sind wie Mädchen und Frauen.
So wie die weibliche Variante der Genitalverstümmelung (Entfernung von Schamlippen und teilweise auch der Klitoris) von den weiblichen Mitgliedern der Gesellschaft – gerade in matriarchalisch geprägten Kulturen – aus Gründen der Traditionsbewahrung aufrechterhalten und auch ausgeführt wird, so nehmen Männer die Beschneidung der Vorhaut bei den Jungen vor. Oft benutzen sie dabei primitive Werkzeuge wie Scherben, Messer oder Rasierklingen, die naturgemäß ein beträchtliches Infektionsrisiko beinhalten.
Den ausführlichen Kommentar zur medizinisch nicht dringend notwendigen Beschneidung von Jungen und Männen (=Genitalverstümmelung) finden Sie hier.
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