Mon Dieu, Mathieu!
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Films „Tal der Skorpione“ äußert sich der Schauspieler Mathieu Carrière in einer Weise, die so gar nicht zu seiner spektakulären Aktion von 2006 passen will. Unser Kolumnist Matt Alder erinnert sich.
Lieber Mathieu Carrière,
in einem Interview zur Premiere deines neuesten Films gibst du Männern gewissermaßen die Generalschuld an allem Übel der Welt. Das wäre weiter nichts Besonderes; Kolportagen feministischer Gebetsmühlen durch Geschlechtsgenossen halten wir tagtäglich dutzendfach aus. In deinem speziellen Fall ist es dennoch etwas ungewöhnlich:
Als du vor dreizehn Jahren für das Umgangsrecht mit deiner Tochter gestritten und dafür vor dem Justizministerium in Berlin eine medienwirksame Kreuzigungsszene installiert hast, klang dein Statement ganz anders. Heute reibe ich mir ob deiner öffentlich geäußerten Ansichten dagegen die Augen: Unter anderem behauptest du, „wir“ (Männer) hätten alle Kriege angefangen und geführt. Würde ich dich nicht für einen belesenen Menschen halten, müsste ich dich fragen, an welcher Schule du wohl gelernt haben magst, dass z.B. Kleopatra, Katharina von Medici, Katharina von Russland, Margaret Thatcher und Condoleeza Rice (nur als klitzekleine Auswahl aus einer langen Liste von äußerst kriegerischen – ähm – Wesen) Männer waren oder sind. Auch bei den Gewaltstatistiken bist du alles andere als auf der Höhe der Zeit.
Wer, was (oder am Ende gar welche?) hat dich zu diesen Aussagen getrieben? Ich halte dich für rebellisch genug, dass du nicht alles brav widerkäust, was Förderungsanstalten oder Promotion-Verträge für einen neuen Film so eventuell vorschreiben. Denn auch sonst scheinst du keine Probleme damit zu haben, da oder dort mit konträrem Auftreten anzuecken.
Also, woher dieser Sinneswandel? Wie können in ein und derselben Person derart widersprüchliche Haltungen vereint sein? Ein Vergleich mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist mir in deinem Fall zu weit hergeholt. Also bleibt mir nur die Frage übrig: Was in aller Welt hast Du geraucht?
Herzlichst, dein Matt Alder
Vorschaubild: Wikipedia.com
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Lesermeinungen
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Er hat`s wieder getan
Er hat in Talkshow nachgelegt,
beim NDR am Freitag Abend,
am Ende, wenn auch nix belegt,
für wen auch immer arg labend.
Die Männer hätten Scheiße gebaut,
und das seit 2 Millionen Jahren (!).
Man hat seinen Ohren nicht getraut,
weil Alle ohne Widerspruch waren.
Wo es doch erst seit 200 000 Jahren
Homo sapiens bekannter Maßen gibt.
Wozu mit Mann zeugend zu verfahren,
es ginge für Frau mit 1 Sperma ungetrübt?
Der Beitrag dauerte so paar Sekunden,
es gibt ihn noch auf NDR-Mediathek.
Ich habe ihn live sogar überwunden,
knapp vorm Brechreiz schaltete ich weg.
Irgendwie habe ich bei dir das Gefühl, dass du nur widersprichst, um überhaupt etwas sagen zu können.
Dass du dir selbst dabei widersrpichst und/oder einfach nur Quatsch behauptest, scheint für dich irrelevant zu sein.
Aber du hast selbstverständlich recht. Frauen werden immer nur von den bösen Männern aus der Reserve gelockt und Frauen ziehen selber kaum in den Krieg.
Nachdem aus feministischer Sicht malochen gehen müssen schon ein erstrebenswertes Lebensziel sein soll, ist es neuerdings schon seit jeher Wunsch jeder aufgeklärten, um Gleichberechtigung bemühten Frau, sich in Kriegen abschlachten zu lassen.
Wie schön, dass wir dummen Männerrechtler das auch endlich mal gesagt bekommen.
Wieso eigentlich gibt es in den meisten Ländern, insbesondere den angeblich Zivilisierten, nur eine Wehr- bzw. Kriegspflicht für Männer – und nicht für Männer UND Frauen?
„dass z. B. Kleopatra, Katharina von Medici, Katharina von Russland, Margaret Thatcher und Condoleeza Rice (nur als klitzekleine Auswahl aus einer langen Liste von äußerst kriegerischen – ähm – Wesen) Männer waren oder sind.“
Kleopatra hatte keine Wahl gegen Cäsar.
Katharina die Große hatte ebenso um das Zarenreich konkurriert oder hätte die Macht wieder einem Mann überlassen müssen. Frauen wurden immer durch Männer aus der Reserve gelockt. Bei Thatcher war es das gleiche, dass sie in patriarchale Machtkämpfe ihren Thron verteidigen musste. Dennoch waren Männer in der Überzahl, die Kriege anzettelten und ausführten. In den Krieg zogen kaum Frauen.
„Katharina die Große hatte ebenso um das Zarenreich konkurriert oder hätte die Macht wieder einem Mann überlassen müssen.“
Ach so. Das rechtfertigt natürlich alles.
„Kleopatra hatte keine Wahl gegen Cäsar.“
Ja genau, im Zweifelsfall können Frauen nicht anders als schlecht sein und damit hat sich’s dann: Das eigene, ethisch genauso falsche Vorgehen mit den Fehlern des anderen rechtfertigen, dieses parasitäre sich Definieren über das, was man anderen als falsch vorwirft, ist das beliebteste unter den Totschlagsargumenten, wenn es um die Schonung der Weiblichkeit vor Konsequenzen geht. Nur fallen darauf nicht alle rein.
Mathieu weiß halt als Schauspieler, wie man die Gunst des Publikums erheischt. Man muss den Zeitgeist bedienen und der ist in Zeiten von menaretrash und killallmen nicht schwer zu erraten. Udo Jürgens hat auf seine alte Tage ja auch noch gemeint, ein Antimännerlied zum Besten geben zu müssen.
Ist ja auch sehr verführerisch: Wenn einem nichts mehr einfällt, lässt man einfach eine Tirade gegen die blöden Kerle los, schon jubelt die Masse begeistert. Geht wie von selbst, Hintergründe unnötig zu erwähnen. Die Massen sind nach mindestens 50 Jahren Dauerberieselung durch feministisch-chaotische Hirnwäsche 100 % empfangsbereit. Nicht mal die Merkwürdigkeit, dass vom „Endlich-wird-das-Schweigen-gebrochen“ geredet wird, obwohl man seit Jahrzehnten nichts anderes mehr gehört hat, fällt auf. Auch so ein harter Knochen wie ich muss sich jedesmal genau überlegen, ob er den Anderen die offensichtliche, aber trotzdem unsichtbar gemachte Wahrheit brutal entgegenschmettert. Meist gehe ich dann sehr vorsichtig vor und führe die Unwissenden Schritt für Schritt, ganz zaghaft, in die Realitätszone. Wohl wissend, dass allein eine zu harte Fragestellung sofort diesen entsetzten Gesichtsausdruck zur Folge hat. Ja, lieber einfach dem Zeitgeist huldigen, wer kann es Herrn Carriere verdenken?
Weder ist Zeitgeist nötig, noch eine Gunst, wenn es doch eine ganz einfache und rationale Erklärung gibt: IHR seid Schuld, das ICH um mein Kind kämpfen muß.
Nach oben sinken
Man hat sich hier echt etwas angetan,
bei Manndat, als maskulistischer Mann,
wenn man im Link das Interview liest,
wie man(n ) nach oben hin sinken kann.
Der Mann hat Lila Pudel neu erfunden,
und sich mit Brei coram publico serviert,
hündischer als von schlimmsten Hunden,
als `n Schoßhund neben Frau präsentiert.
Lernprozess radikalfeministischer Schule,
Gehirnwäsche wohl bis so zum Feinsten.
Irre Texte abgedreht wie auf einer Spule,
eine Entwicklung hin zum Allerkleinsten.
Man kann`s mit Käse zu Comeback bringen,
gerade wenn man schon lang vergessen war.
Das niedrigste Niveau muss nur gelingen,
und das ist bei dem Carrière m.E. offenbar.