Der STERN zum Buch „Sexuelle Gewalt gegen Männer“

von Manndat

Der STERN zum Buch „Sexuelle Gewalt gegen Männer“

Das neue Buch von Arne Hoffmann „Sexuelle Gewalt gegen Männer“ beleuchtet die gesamte Bandbreite dieses Problems. Dazu zählen Vergewaltigungen, Belästigungen, Kindesmissbrauch, Zwangsprostitution, Rachepornos, Stalking, Sextourismus, sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten und andere Menschenrechtsverletzungen. Männer, die sexuelle Gewalt erlitten haben, kommen in diesem Buch ebenso zu Wort wie Helfer und Aktivisten. So gehören zu Hoffmanns Interviewpartnern die Opferberaterin Deborah Neuburger, der Männerexperte und Psychotherapeut Professor Michael Klein, die feministische Kulturanthropologin Dr. Mithu Sanyal sowie Matthias Enderle, der Vorsitzende der männerpolitischen NGO MANNdat, die sich seit zwei Jahrzehnten für diese Opfer einsetzt.

MANNdat unterstützt die Verbreitung des Buches durch Finanzierung von Rezensionsexemplaren. Wir danken auch allen anderen, die durch ihre Spende dazu beitragen, dieses Thema aus der Tabuzone zu bringen.

Der STERN ist das erste Leitmedium, das die neueste Veröffentlichung Arne Hoffmanns „Sexuelle Gewalt gegen Männer“ vorstellt. Axel Palm stellt das Buch in der Reihe „Bedeutende Bücher“ vor. Ein Auszug:

Hoffmann kritisiert (…), dass männliche Opfer weder gesehen werden noch eine vernünftige Unterstützung erfahren. (…)

Im Buch finden sich keine frauenfeindlichen Formulierungen oder Denkweisen. Es handelt auch nicht davon, Frauen irgendwelche Rechte abzusprechen oder wegzunehmen. Allerdings kritisiert der Autor, dass männliche Opfer und weibliche Täter nicht gesehen werden. (…)

Die Antwort auf die Frage, wieso, weshalb, warum Männern Hilfe verwehrt bleibt, liefert Hoffmann aus seiner Sicht gleich mit und zwar in einer deutlichen Kritik an Politik, Medien und alten Stereotypen. Die Kritik an der Politik ist überraschend. Ein Beispiel: Ausgerechnet die (selbst ernannten) Fortschrittsparteien Grüne, SPD und Piraten dienen als Beispiel, weil sie Hilfsangebote für von sexueller oder häuslicher Gewalt betroffene Männer blockieren. Kurios ist es allemal, wenn durch Denken in alten Stereotypen um des Fortschrittswillens der Fortschritt zu einer neuen Sicht auf den Mann verhindert wird.

Seine Kritik an den Medien belegt Hoffmann ebenfalls an Beispielen. Mal vertauscht ein großes Nachrichtenmagazin die Studienergebnisse zu häuslicher Gewalt zwischen Frauen und Männern, mal werden männliche Opfer sexueller Gewalt nicht nur lächerlich gemacht, sondern darüber hinaus verhöhnt, mal titelt ein Schweizer Boulevard-Blatt über den Missbrauchsfall eines Minderjährigen: „Mathelehrerin verführt Schüler (15): Sie brachte ihm das Sexmalsex bei“, mal werden kritische Kommentare in sozialen Medien schroff abmoderiert.

Das Bild, welches der Autor anhand der Beispiele zeichnet, ähnelt erschreckend dem oben dargestellten Mehrheitsgedanken. Politik und Medien eint, dass gerade progressiv eingestellte Marken nur zu gern in alte Stereotype verfallen, wenn Männer die Opfer von sexueller Gewalt sind. So kann natürlich keine Debatte über das Thema entstehen.

(…) Die im Buch festgehaltenen Interviews männlicher Opfer sexueller Gewalt sind mit der lesenswerteste Teil von „Sexuelle Gewalt gegen Männer“ und hinterlassen beim Leser oder der Leserin einen nachhaltigen Eindruck.

Auf der anderen Seite steht dagegen das von Hoffmann kritisierte Bild „der Frau als Verkörperung der reinen Unschuld“, das besonders gefährlich sei, wenn Frauen zu Täterinnen werden. Die angeführten Beispiele des Kindesmissbrauchs durch Frauen sind schockierend. Der Autor selbst spricht von einem „blinden Fleck“ im Bezug auf weibliche Gewalt. Er kritisiert dabei auch Alice Schwarzer, die laut Hoffmann in einem ihrer Bücher behaupte, dass 98,5 Prozent aller Missbrauchstäter männlich seien und die verbliebenen 1,5 Prozent seien Frauen, die von Männern zum Missbrauch angestiftet worden seien. Dem entgegen hält der Autor mehrere Forschungsergebnisse, unter anderem eine Studie des Universitätsklinikums Eppendorf, die zu einem anderen Ergebnis kommen als das von Schwarzer propagierte Bild der gewaltfreien Frau.

(…) Gleichberechtigung mal anders. Wie es mit unserer subjektiven Wahrheit so ist, unterscheidet sich manchmal das, was wir glauben zu wissen, fundamental von dem, was wirklich ist. Oder wie es ein Mann in einem Interview aus dem Buch sagt: „Man sieht nur, was man sehen will“. Voreingenommenheit nennt das der Volksmund und Hoffmann versucht in „Sexuelle Gewalt gegen Männer“ mit ihr aufzuräumen – auch was das Klischee der gewaltfreien Frau angeht. (…) Und so absurd es klingen mag: Es eint sich vor allem beim Brechen von Geschlechterklischees mit der Forderung nach Umdenken, die eigentlich aus dem Feminismus bekannt ist. Wer in Gleichberechtigung und Überwindung von Sexismus bei Frau und Mann keine Einbahnstraße sieht, kann zu dem Buch greifen und damit vielleicht seine Sichtweise erweitern.“

Hier findet man die vollständige Rezension.

 

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Lesermeinungen

  1. By Mathematiker

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