Braucht Goslar eine Jungen- und Männerpolitik?
P R E S S E M E L D U N G
Braucht Goslar eine Jungen- und Männerpolitik?
Momentan findet in Goslar eine unschöne Diskreditierungskampagne gegen die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling statt. Grund dafür ist insbesondere, dass sich diese Gleichstellungsbeauftragte auch für Anliegen und Belange von Jungen und Männern einsetzen will. Die Goslarer Linke und die die Goslarer Grünen wollen deshalb Frau Ebeling abberufen.
Bei den ganzen Diskussionen wird dabei bislang überhaupt nicht gefragt, ob eine Jungen- und Männerpolitik, wie sie die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling in Goslar anstrebt, wirklich überflüssig ist. Ein Blick in die öffentlich zugänglichen Statistiken ist diesbezüglich eindeutig.
Die Quote der männlichen Schulabbrecher beträgt im Landkreis Goslar 10,3 %. Also jeder 10. Junge verlässt die Schule ohne Abschluss! Das ist deutlich schlechter als der Durchschnitt in Niedersachsen mit unter 8% . Zudem ist in Goslar die Schulabbrecherquote für Mädchen im Vergleich zu den benachbarten Landkreisen Osterrode im Harz und Northeim fast gleich (zwischen 5,3 und 5,7 %), aber die männliche Schulabbrecherquote in Goslar ist deutlich höher als in diesen beiden Landkreisen (5,9 % und 6,4 %). Das bedeutet, dass in Goslar die geschlechterspezifische Komponente bei den Schulabbrechern besonders hoch ist. Woran liegt das?
Weiterhin ist in Niedersachsen die männliche Jugendarbeitslosenquote um über 70 % höher als die weibliche. Das ist deutlich schlechter wie im Bundesdurchschnitt mit 63,7%.
Das sind aber nur wenige Beispiele, die die dringende Erfordernis der Erweiterung der Gleichstellungspolitik auch auf die Anliegen und Belange von Jungen und Männern aufzeigen. Bundesweit ist die Suizidrate bei männlichen Jugendlichen etwa dreimal so hoch wie bei weiblichen. Väterfeindliche Strukturen, wie sie beim Sorgerecht auch schon vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Deutschland wiederholt beanstandet wurden, machen es Vätern schwer, stärker Sorgeverantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Nicht zuletzt zeigt sich auch im Bereich Männergesundheit mit den drastisch steigenden Mortalitätsraten für Prostatakrebs die Notwendigkeit einer Jungen- und Männerpolitik.
Die Vorsitzende der Goslarer Grünen, Doris Juranek, meint dazu bar jeder Empathie: „Ihren bisherigen Tätigkeiten nach will sie [Anm.: d.h. Frau Ebeling] Benachteiligung von Männern aufzeigen und ´beseitigen´ – dies ist nicht unser politischer Wille“.
Eine solche rückständige Geschlechterpolitik halten wir für verantwortungslos. Wir hoffen deshalb, dass sich der Goslarer Stadtrat entgegen des Wunsches der Grünen und der Linken für eine moderne Gleichstellungspolitik für Frauen UND Männer entscheidet.
MANNdat e.V. ist ein bundesweit tätiger Verein, dessen Ziel es ist, Benachteiligungen von Jungen und Männern bekannt zu machen und zu beseitigen. MANNdat e.V. bietet auf seiner Internetpräsenz umfassendes Informationsmaterial und detailliertes Hintergrundwissen zu jungen- und männerpolitischen Themen wie Jungenarbeit, Jungenförderung, „Väter und Beruf“ oder Männergesundheit. MANNdat e.V. erkämpfte die gleichberechtigte gesetzliche Hautkrebsfrüherkennung für Frauen und Männer!
MANNdat e.V.
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