Sexismus im Schach: Transfeindlichkeit getarnt als Frauenförderung?

von FrSch
Sexismus im Schach: Transfeindlichkeit getarnt als Frauenförderung?

– ein Kommentar zum Artikel „Es geht um den Schutz vor Frauen, die biologisch keine sind“ aus der Welt

In einem Interview in der Welt warnt die Referentin für Frauenschach Nadja Jussupow vor Transfrauen im Schach. Der Artikel lenkt vom eigentlichen Problem ab: Frauenschach ist in Wahrheit ein System gezielter, sexistischer Bevorzugung von Frauen.

Während Männer nur den regulären Großmeistertitel (GM) erwerben können, dessen Erlangung höchste Spielstärke erfordert, wird Frauen ein bequemer Sonderweg eröffnet: Der Woman Grandmaster-Titel (WGM) verlangt deutlich schwächere Leistungen – weniger Elo-Punkte, leichtere Normen, einfachere Konkurrenz. Das ist kein „Schutz“, sondern ein künstliches Privileg, das Männern prinzipiell verwehrt bleibt.

Schon bei Amateur und Jugendturnieren werden Frauen- und Mädchenpreise ausgelobt, obwohl viel weniger Frauen Schach spielen. Die Frauen werden also im Schachsport von Beginn an gepampert und bis zum Schluss bevorzugt.

Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, warum Frauen beim Schach bevorzugt werden. Bei Sportarten, wo es auf Muskelkraft oder Schnellkraft ankommt, ist es nachvollziehbar, dass man Frauen und Männer trennt. Beim Schach spielen Muskelkraft, Schnellkraft und körperliche Größe keine Rolle. Wozu die Frauenkategorie? Wollen die Schachorganisationen damit sagen, dass Frauen dümmer sind? Wohl kaum!?!

Auch blinde Schachspieler haben beim Schach keinen Bonus in Bezug auf das Erlangen von Normen und Titeln. Wenn es also nur ein einziges Reglement für alle Menschen gäbe, hätte man (bzw. fFrau) kein Problem im Schach. Dann würde der Beste eben gewinnen. Wenn eine Frau richtig gut ist, schafft sie es auch unter die Top 20, siehe Judit Polgar:

Judit Polgar, eine von drei Schach spielenden Schwestern, hat in ihrer gesamten Karriere nur dreimal an Wettkämpfen im Frauenschach teilgenommen, weil sie nicht gegen schwächere Gegnerinnen antreten wollte, nur um mühelos Titel zu sammeln. Sie spielte danach nur noch gegen Männer. Bis zu Platz 13 der Weltrangliste. Ihr Aufstieg zur besten Schachspielerin der Geschichte belegt, dass Frauen unter denselben Bedingungen erfolgreich sein können – ohne Sonderrechte!

Trotzdem werden Frauen weiterhin durch separate Turniere, Titel und Preisgelder bevorzugt. Das hat nichts mit Gleichberechtigung oder gar Gleichstellung zu tun, sondern ist institutionalisierter Sexismus zu Lasten männlicher Spieler.

Wer ernsthaft Gleichberechtigung fordert, muss auch im Schach gleiche Maßstäbe anlegen – und aufhören, Frauen ein bequemes Spielfeld mit reduzierten Anforderungen zu bieten. Alles andere ist ein Armutszeugnis für die Gleichberechtigung und den Sport:

Quellen:

Artikel: https://www.welt.de/wissenschaft/plus256318578/Schach-Jetzt-kommen-viele-neue-Transfrauen-warnt-Nadja-Jussupow.html (Bezahlschranke)
Judith Polgar: https://de.wikipedia.org/wiki/Judit_Polg%C3%A1r https://de.wikipedia.org/wiki/Judit_Polg%C3%A

Quelle Beitragsbild: AdobeStock_349823229

 

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Lesermeinungen

  1. By Thorsten D.

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