Politik vernachlässigt männliche Migrantenjugendliche
Der Verein MANNdat e.V. hat sich schon im Jahr 2004 in einer Petition an den Deutschen Bundestag über die Vernachlässigung männlicher Migrantenjugendlicher in der deutschen Bildungs- und Jugendpolitik beschwert.
Bis heute wurde die Petition nicht beschieden. Anlass war der Migrantenbericht „Viele Welten leben“, herausgegeben von der Migrantenbeauftragten Marieluise Beck (Die Grünen) und vom Bundesjugendministerium. Dieser Bericht thematisierte ausschließlich die Lebenssituation und die Zukunftsperspektiven weiblicher Migrantenjugendlicher. Einen ergänzenden geschlechterspezifischen Bericht zur Situation und den Integrationsproblemen männlicher Migrantenjugendlicher gibt es bis heute nicht.
Schon die Shell-Jugendstudien Ende der neunziger Jahre aber auch die PISA-Studien zeigten, dass männliche Migrantenjugendliche und Migrantenjungen zu der Klientel mit den größten Bildungsproblemen in Deutschland gehören. Deshalb fordert MANNdat e.V. mit Nachdruck eine Untersuchung der Lebenssituation und Zukunftsperspektiven männlicher Migrantenjugendlicher, damit die Ursachen der Probleme identifiziert und konkrete Hilfsangebote erarbeiten werden können.
Ende April findet der jährliche Zukunftstag für Mädchen statt. Lediglich zwei von sechzehn Bundesländern – Brandenburg und Niedersachsen – gewähren Jungen die gleiche Teilhabe an dieser Veranstaltung zur Erweiterung der Berufswahl- und Zukunftsperspektiven.
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