Ist der Berliner Bildungssenat auf dem Jungenauge blind?
Die größten Defizite aller Bundesländer hinsichtlich der Berücksichtigung jungenspezifischer Belange in der Bildungspolitik hat der Berliner Bildungssenat. Das ergab eine aktuelle Studie des bundesweiten Vereins MANNdat e.V. – geschlechterpolitische Initiative.
Shell-Jugendstudien und PISA-Tests zeigten bereits: Jungen haben heute das schlechtere Bildungsniveau und die schlechteren Zukunftsperspektiven. Die bundesweit angelegte MANNdat-Studie sollte Antwort auf die Frage geben, inwieweit diese längst bekannten Tatsachen bislang zu konkreten Handlungen in der Bildungspolitik geführt haben. Dazu wurden die Selbstdarstellungen der Bildungsministerien aller Bundesländer im Internet auf folgende Themen untersucht:
- Allgemeine Bildungssituation von Jungen
- Jungenleseförderung
- männliche Lehrerquote
- Förderung von Jungen für geschlechts-untypische Berufe
- gleiche Teilhabe von Jungen am Zukunftstag
Zusätzlich wurde den Ministerien ein Fragenkatalog geschickt. Aus Berlin kam keine Rückantwort.
Nach Auswertung der Daten nimmt der Berliner Bildungssenat zusammen mit dem Bundesbildungsministerium den schlechtesten Platz ein. »Wer von Chancengleichheit redet, aber die Bildungsdiskriminierung von Jungen untätig duldet, ist unglaubwürdig«, so Dr. Bruno Köhler, Bildungssprecher des Vereins MANNdat e.V. »Es geht nicht mehr nur um die Glaubwürdigkeit von Geschlechterpolitik, sondern um die Zukunftsfähigkeit von Jungen«, so Köhler weiter.
Lesen Sie hier die MANNdat-Studie.
Lesen Sie hier die Zusammenfassung der MANNdat-Studie.
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