Jette Nietzard (Die Grünen) und die verschwiegenen Täter
In der ARD-Sendung „Klar“ wurde die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Nette Nietzard, von Moderatorin Julia Ruhs gefragt, was sie Eltern oder Angehörigen sagen würde, deren Kinder durch Migranten getötet worden sind. Sie antwortete mit einem Scheinargument (Whataboutism) und verschwieg dabei bestimmte Täter.
In der ARD-Sendung „Klar“ wurde die Vorsitzende der Grünen Jugend, Nette Nietzard, von Moderatorin Julia Ruhs gefragt, was sie Eltern oder Angehörigen sagen würde, deren Kinder durch Migranten getötet worden sind, wich sie zunächst aus, wie die Welt berichtet:
„Ich finde es dumm, auf die Frage zu antworten.“
Schließlich antwortete Nietzard doch auf Ruhs Frage: „Was sage ich den Frauen, die letztes Wochenende umgebracht wurden von ihrem eigenen Vater, was sage ich denen? Das ist keine Debatte.“ Natürlich sei es schlimm, wenn Kinder ermordet werden, fuhr die 26-Jährige fort. Dann stellte Nietzard in den Raum: „Aber Kinder werden nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet als von deutschen Vätern.“ Weiter begründete die Grünen-Politikerin ihre Aussage nicht.
Inwiefern eine solche Antwort von Empathie gegenüber den Eltern zeugt oder angemessen ist, ist durchaus interessant. Wir, als Verein, der sich für die berechtigten Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern einsetzt, stellen sich jedoch andere Fragen:
Warum sind im Weltbild von Frau Nietzard Väter nur auf der Täterseite, aber nicht auf der Elternseite, deren Kinder getötet wurde? Warum nennt Frau Nietzard nur deutsche Väter als weitere Täter? Warum nennt Frau Nietzard nicht auch die weiblichen Täter? Warum gendert Frau Nietzard hier nicht und verzichtet darauf, männliche Mitbürger auf der Elternseite und weibliche Mitbürger auf der Täterseite mit zu meinen? Das ist sachlich nicht gerechtfertigt, denn bei Kindstötungen handelt es sich um Tötungsdelikte, bei denen weibliche Täter überwiegen. Siehe Prof. Dr. Herbert Csef: „Tötungsdelikte durch Frauen – Kindstötungen und Intimizide“, Kriminalpolizei.de, Ausgabe September 2023; https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2023/september/detailansicht-september/artikel/toetungsdelikte-durch-frauen.html; Abruf 15.4.2025:
Bei zwei Tötungsdelikten sind Frauen überproportional repräsentiert – bei Kindstötungen und bei Tötungen des Liebespartners (Intimiziden).
(…)
Kindstötungen sind neben Intimiziden das einzige Tötungsdelikt, bei dem Frauen als Täterinnen überpropotional vertreten sind. Je nach Alter des getöteten Kindes ist die Mutter in 65 bis 100% der Fälle die Täterin. [Quelle] In Fachkreisen werden die Kindstötungen in Neonatizide (Neugeborenentötungen), Infantizide und Filizide eingeteilt.
Von Neonatiziden spricht man , wenn das neugeborene Baby unmittelbar nach der Geburt, innerhalb des ersten Lebenstages, getötet wird. Infantizide erfolgen im ersten Lebensjahr. Kindstötungen zwischen dem zweiten und vierzehnten Lebensjahr werden Filizide genannt. Bei den Neonatiziden ist fast immer die Mutter die Täterin, bei Infantiziden bei etwas 80% der Fälle und bei Filiziden liegt ihr Anteil zwischen 65 und 75%.
[Quelle] der im Beitrag genannten Daten: Christine Swientek, Neugeborenentötungen in Deutschland. Wenn Mütter töten. Viademica Verlag, Berlin 2018.
Dies ist bei Frau Nietzard insofern von Relevanz, als es sich hier nicht um irgendeine Person mit einer scheinbar sehr ausgeprägten Voreingenommenheit gegenüber Männern handelt, sondern um die Bundessprecherin der Grünen Jugend, also eine Politikerin, die derzeit und vermutlich auch zukünftig wesentlichen Einfluss auf die Politik der Grünen ausübt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass Frau Nietzard nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer radikalen Geschlechterstereotypen zur Chefin der Grünen Jugend gewählt wurde.
Es geht hier nicht darum, männliche Täter zu relativieren oder weibliche Täter zu überproblematisieren. Es geht um das gezielte gegeneinander Ausspielen von Frauen und Männern und damit auch um die Spaltung der Gesellschaft. Es geht darum, dass politisch kolportiert nicht mehr eine Trennungslinie zwischen Anständigen und Unanständigen gezogen wird, sondern zwischen Männern und Frauen.
Der Neurowissenschaftler und Psychologe Varnan Chandreswaran, selbst früher Mitglied der Grünen Jugend, erklärt am Beispiel eines anderen Videos Nietzards, weshalb er die Denke der Bundessprecherin der Grünen Jugend – anhand früherer Aussagen – über Männer für bedenklich findet.
Sehr aufschlussreich ist, dass Jette Nietzard in einem Gastbeitrag „Bitches brauchen Gerechtigkeit“ auf watson.de nicht nur die Vorurteile gegenüber Frauenpolitik und Feminismus derjenigen bestätigt, die meinen, manchen Frauen ginge es in Beziehungen nur um ihren monetären Nutzen:
Warum sollten Frauen bei Männern in Heterobeziehungen bleiben, wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen? Und warum sollte man eigentlich Kinder mit Männern bekommen, wenn drei von vier nach einer Trennung nicht mal den Mindestunterhalt zahlen?
Studien wie die der Bertelsmann-Stiftung und auch die kulturelle Verschiebung unter jungen Frauen zeigen, dass es eine Veränderung braucht. Und zwar strukturell. Aktuell suchen immer mehr Frauen individuelle Lösungen, indem sie Männer ausnutzen – „weil wir keine Liebe, sondern Scheine brauchen“ (Shoki287).
Hintergründe, weshalb das Unterhaltsrecht derzeit kollabiert, verschweigt Nietzard. Vielmehr fordert sie von einem „neuen“ Feminismus sogar ausdrücklich, Männer strukturell auszunutzen:
Es reicht nicht, die eigene Aufmerksamkeit individuell dafür zu nutzen, mittelmäßige Männer auszunehmen. Das müssen wir schon strukturell tun, um erfolgreich zu sein. Männern müssen Privilegien genommen werden. Eine neue Generation von Feminist:innen hat keinen Respekt vor Männern, nur weil sie Männer sind, sondern wenn sie beweisen, dass sie einen Mehrwert für Gesellschaft und Beziehungen beitragen.
Es scheint, als hätte sie zumindest bei vielen Politikern darin eine große Anhängerschaft, die derzeit eine Rolle rückwärts zur reinen Männerwehrpflicht hinlegen und somit den „Mehrwert“ von Männerleben steigern wollen. Mit ihrer Einstellung, dass Männlichkeit am Mehrwert für Gesellschaft und Beziehungen gemessen wird, könnte Nietzard auch Ehrenmitglied beim Bundesforum Männer werden, das ja auch schon Männerkostenrechner Boris von Heesen zum Ehrenmitglied gemacht hat. Männlichkeit wird nach wie vor an dem Nutzen für Andere gemessen. Auch gut 45 Jahre Geschlechterpolitik haben daran nichts geändert.
Neu ist dieser Feminismus allerdings nicht. Denn es ist schon eine Weile her, seit Katharina Rutschky resignierend resümierte:
Die Frauenbewegung war und ist in ihren Resten als ‚Politik für Frauen‘ (vulgo Staatsfeminismus) eine Angelegenheit der akademisch qualifizierten Mittelklasse. Ihr Problembewusstsein reichte nur zur Etablierung einer Beschwerdekultur, mit den Männern als Adressaten und Papa Staat als Medizinmann. […] Schon die Studentinnen von 1968 waren nicht benachteiligt, sondern von einer Freiheit gefordert, für die es in der Geschichte kein Beispiel gibt. Statt hier anzusetzen, hat man das überholte Modell der ewig nörgelnden Ehefrau auf Politikformat gepustet.
Alter Wein in neuen Schläuchen.
Quelle Beitragsbild: AdobeStock_756583688
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In diesem Artikel könnte Manndat in der Überschrift durchaus von “ Täterinnen“ sprechen.
Das hätte in diesem Fall nichts mit Gendern zu tun, denn es geht in diesem Beitrag explizit um das weibliche Geschlecht und deren Verbrechen.
Bei “ bestimmte Täter “ denkt man ebenfalls nur an Männer und ist in diesem Zusammenhang eigentlich irreführend.
So unterstützt man ungewollt die Sprachgewohnwohnheit der feminisierten Medien, im Negativkontext die sonst so omnipräsente weibliche Form möglichst wegzulassen.