Julia Klöckner (CDU) und die schnellen, einfachen Schlussfolgerungen

von Manndat

Julia Klöckner (CDU) serviert in einem Tweet die schnellen, einfachen Schlussfolgerungen zu Aschaffenburg. Wer CDU wählt, wählt also vielleicht diese Dame mit ihren schnellen, einfachen Schlussfolgerungen zu einer der nächsten Bundesministerinnen.

In Aschaffenburg tötet ein Angreifer in einer Kindergartengruppe einen zweijährigen Jungen marokkanischer Abstammung und einem 41 Jahre alten Mann, der den Kindern helfen wollte und durch dessen mutiges Einschreiten vielleicht auch der Tod weiterer Kinder verhindert wurde. Weitere Menschen wurden verletzt.

Der Messerangreifer war ein 28-jähriger Afghane aus einer Asylunterkunft und war in psychiatrischer Behandlung. Er sei in der Vergangenheit mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen und deswegen jeweils in psychiatrische Behandlung gekommen und wieder entlassen worden.

Im Dezember vergangenen Jahres wurde seine Betreuung angeordnet. Zu einem vereinbarten Termin mit seiner Betreuerin sei er nicht erschienen. Er war wegen eines von ihm selbst abgebrochenen Asylverfahrens ausreisepflichtig. Der Afghane war Ende 2022 über Bulgarien nach Deutschland eingereist. Laut Dublin-III-Verordnung ist in der Regel der Staat für die Abwicklung des Asylverfahrens zuständig, in dem der Geflüchtete zuerst EU-Boden betreten hat. Die Abschiebung nach Bulgarien scheiterte aber, weil die entsprechende Frist dafür nicht eingehalten wurde.

Bezüglich der versäumten Abschiebung schieben sich Bayerns Innenminister Herrmann und das Bundesinnenministerium gegenseitig die Verantwortung zu.

Kurz nach dem Messerangriff in Aschaffenburg postet Julia Klöckner (CDU) auf X einen Tweet: „Es sind immer wieder Männer. Nicht Frauen“.

Kein Wort über die Hintergründe zum Täter, zu den Todesopfern, zu den Versäumnissen der Verantwortlichen. Keine Worte der Empathie gegenüber den Opfern.


Quelle: https://x.com/JuliaKloeckner/status/1882084212985171971

Julia Klöckner war vom 14. März 2018 bis zum 8. Dezember 2021 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Merkel IV, von 2012 bis 2022 stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und ist seit 2022 Bundesschatzmeisterin der CDU.

Sind es wirklich immer Männer, keine Frauen?

In Essen hat am 30. November eine Frau ihren Ex-Partner mit einem Messer getötet. Im Juli 2024 hat eine Frau ihrem schlafenden Ex-Freund mit dem Butterflymesser in die Brust gestochen. Im Oktober 2024, also eine Woche nach Solingen, hat eine Frau in einem Shuttle-Bus zu einem Stadtfest plötzlich auf Menschen eingestochen und dabei mindestens sechs Personen schwer verletzt. Ebenfalls im Oktober 2024 hat in einem Regionalzug im Ortenaukreis eine Frau zwei andere Reisende angegriffen und mit einem scharfen Gegenstand verletzt. In Frankfurt am Main hat in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember 2024 in einem Frankfurter Club eine Frau eine andere Frau mit einem Messer lebensbedrohlich verletzt.

Prof. Michael Klein in der NZZ (Bezahlschranke):

Epidemiologische Studien zu Persönlichkeitsmerkmalen und psychischen Störungen zeigen, dass rund 3 bis 5 Prozent der erwachsenen Männer antisoziale und 2 bis 3 Prozent narzisstische Züge zeigen. Bei weitem nicht alle von diesen Männern werden gewalttätig. Für Frauen ergeben sich, was Merkmale manipulativen oder psychisch gewalttätigen Verhaltens angeht, in der Summe ähnliche Quoten wie für Männer im antisozialen und narzisstischen Bereich.

Nein, Frau Klöckner, es sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Die Grenze, Frau Klöckner, verläuft nicht zwischen den Geschlechtern, wie Sie suggerieren, sondern zwischen den Anständigen und den Unanständigen oder zwischen den psychisch Auffälligen und den psychisch Unauffälligen.  

Der Unterschied besteht darin, dass Messerangriffe von Männern medial sehr massiv präsentiert und von der Politik thematisiert werden, Messerangriffe von Frauen landen bestenfalls im Innenteil eines Boulevardblattes.

Wer CDU wählt, wählt vielleicht diese Dame mit ihren schnellen, einfachen Schlussfolgerungen zu einer der nächsten Bundesministerinnen.

Julia Klöckner ist uns bekannt als einer der Initiatorinnen der Frauenquote in der CDU. 2022 wurde diese den Mitgliedern „par ordre du mufti“ aufgezwungen. Eine Mitgliederbefragung zur Frauenquote hat es nach dem Willen des CDU-Vorsitzenden nicht gegeben. Gleichzeitig hat sich der Bundesvorstand im Vorfeld einen Maulkorb zu dem Thema verpasst, um sich der Kritik nicht stellen zu müssen. „Die Welt“ kommentierte:

Die Quote widerspricht dem liberalen Leistungsgedanken. Vor allem wenn man bedenkt, dass die CDU einen Frauenanteil von rund 25 Prozent hat, künftig aber die Hälfte der Führungsämter mit Frauen besetzt werden soll. Man muss diesen Umstand als groteske innerparteiliche Wettbewerbsverzerrung bezeichnen.

Gunnar Kunz auf alternativlos aquarium drückt in wenigen Worten anschaulich aus, was die CDU-Frauenquote bei einem Frauenanteil von 25 Prozent an den Mitgliedern bedeutet:

Ein Viertel Frauen in der CDU sollen an den Futtertrögen der Macht genauso stark beteiligt werden wie drei Viertel Männer. Für die, die immer noch nicht begriffen haben, worum es hier geht: Ein Kind soll so viel Kuchen essen dürfen wie drei andere.

Julia Klöckner ist uns auch schon aufgefallen, beim Austritt der CDU-Politikerin Sophia Thomalla nach einer Veranstaltung, bei der die Nordirin Shelby Lynn zu Gast war – eingeladen von Julia Klöckner und Dorothee Bär (CSU). n-tv schrieb dazu:

Nach einem Konzert von Rammstein im litauischen Vilnius im Mai hatte Lynn die Diskussion um Sänger Till Lindemann ins Rollen gebracht. Die junge Frau behauptete, in einer Konzertpause zu ihm geführt worden zu sein, um mit ihm Sex zu haben, wozu es aber nicht gekommen sei. (…) Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Vilnius hatten Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt, da sie keine Belege für strafbare Handlungen des Sängers finden konnten.

Lynn im Rahmen der Veranstaltung „eine Bühne im deutschen Bundestag zu geben, spiegelt genau die realitätsferne Politik wider, die so viele Bürger seit Monaten zurecht kritisieren“, führt Thomalla in ihrer Erklärung zu ihrem CDU-Austritt jetzt aus. Die „frisch und selbst ernannte irische Feministin“ habe letztlich eingeräumt, „dass sie Till mit ihren Aussagen persönlich nichts vorwerfen wollen würde“, ergänzt sie und fährt fort: „Über die Ermittlungen wegen Falschaussagen in Vilnius wollen wir erst gar nicht anfangen.“

Mit ironischem Unterton stellt Thomalla fest: „Diese Dame steht jetzt dank unserer Politiker auf einer offiziellen Bühne in unserem politischen Haus und kämpft für Frauen. Also auch für mich.“ Für sie sei das nicht zu ertragen. (…)

Thomalla schließt ihr Statement mit den Worten: „Dass Politiker wie Dorothee Bär und Julia Klöckner sich für einen schnellen und billigen Applaus aus der woken Berliner Bubble lieber mit Personen beschäftigen, die fernab jeglicher Relevanz sind, statt um die eigentlichen Sorgen der Bürger, ist halt leider genau einer der Gründe, warum die AfD einen so relevanten Aufschwung bekommt.“

 

Quelle Beitragsbild: AdobeStock_515443788

Stichworte:,

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

Lesermeinungen

  1. By alderMann

    Antworten

    • By Dr. Bruno Köhler

  2. By Mathematiker

    Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.

Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.

Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.

Niemand mag Pop-ups!

Aber immerhin stehe ich nicht mitten auf der Seite. Wenn Sie sich für unseren Newsletter anmelden wollen, tragen Sie sich hier ein. Es lohnt sich!

Ihre Daten sind sicher! Die Email verwenden wir nur für den Newsletter. Sie können sich jederzeit abmelden.