Bleibt Männergesundheit auf dem politischen Abstellgleis?
Seit mehr als zwei Jahrzehnten hat sich die Gesundheits- und Sozialpolitik auf die Frauengesundheit konzentriert und diesbezüglich erhebliche Fortschritte gemacht. Derweilen ist die Männergesundheit auf dem politischen Abstellgleis in Vergessenheit geraten.
Die gesetzliche Prostatakrebsvorsorge ist deshalb heute noch auf dem Stand von 1970. Eine gesetzliche Hautkrebsvorsorge wie für Frauen bleibt Männern seit über 20 Jahren vorenthalten. Die Gesundheitspolitik erstellt ausschließlich Frauengesundheitsberichte, jedoch keine Männergesundheitsberichte und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt eine Frauengesundheitsdatenbank aber keine Männergesundheitsdatenbank. Dies bedeutet, dass die politisch Verantwortlichen beabsichtigen, auch zukünftig die gesundheitlichen Situation männlicher Mitbürger in Deutschland nicht zu berücksichtigen. Nachdem sich im Bundessozialministerium die Personalsituation auch nach der Wahl nicht ändern wird, ist zu befürchten, dass auch in Sachen Männergesundheit weiterhin Stillstand angesagt ist.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass die Betroffenen ihrem legitimen Verlangen nach angemessener Berücksichtigung von Männergesundheit Nachdruck verleihen. MANNdat e.V. hat deshalb anlässlich des diesjährigen Internationalen Männertages eine Petition eingereicht, die von etwa 500 Männern und Frauen unterstützt wird. Mehr hierzu unter www.manndat.de.
Aktualisierung 2008: Bitte beachten Sie auch die MANNdat-Mitteilung zum Erfolg unserer Bemühungen zur Gleichberechtigung der Männer in der Hautkrebsfrüherkennung.
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