Rezension: „Gehst du zum Weibe“ von Herwig Lueken
Rezension von Dr. Bruno Köhler (MANNdat e.V.)
Autor: Herwig Lueken
Verlag: Engelsdorfer Verlag
Erschienen: 2011
ISBN 978-3-86268-196-9
Das Buch handelt von der Entwicklung einer Beziehung zwischen einer jungen Frau (Sonja) und einem jungen Mann (Florian). Weiterhin kommt als dritter Hauptprotagonist eine Art sprechender „Ratgeber“ vor, der den jungen verliebten Mann immer wieder vor möglichen Schwierigkeiten warnt, die, natürlich nachdem der männliche Protagonist diese immer wieder in den Wind schreibt, genauso eintreten wie vorhergesehen.
Die beschriebene Geschichte ist frei erfunden. Trotzdem können sich viele Leser sicher in der ein oder anderen Szene wiederfinden, gerade weil der Autor verschiedene Themen in der Geschichte verbindet. Die Blindheit durch Liebe ist ebenso beschrieben wie die alltäglichen Sorgen, mit denen sich ein junges Ehepaar herumschlagen muss. Das Thema Kuckuckskind wird ebenso behandelt wie der Rosenkrieg. Umgangsverweigerung wird genauso thematisiert wie falsche Missbrauchsbeschuldigungen.
Die Rollen sind sehr stereotyp gehalten – einerseits der hormongesteuerte männliche Trottel, der in jede Falle tappt und andererseits die eiskalt berechnende Frau, was das Buch natürlich alles andere als politisch korrekt macht. Sollten dereinst feministisch initiierte Bücherverbrennungen stattfinden, wird dieses Buch sicher als eines der ersten Bücher im Feuer landen. Aber gerade das macht das Buch so interessant und hebt es von der Masse der Zeitgeist konformen Standardliteratur ab. Durch dieses Stilmittel der stereotypen Rollen schafft es der Autor anhand dieser fiktiven Beziehungsgeschichte, auf mögliche Fallstricke für junge Männer in Beziehungen hinzuweisen, die diese unbedingt kennen sollten. Es ist ein Männerbuch, das bei aller Tragik des Themas doch auch amüsant zu lesen ist und an einigen Stellen zum Schmunzeln verführt.
So, wie im Buch beschrieben, muss eine Beziehung mit einer Frau nicht laufen und sie läuft Gott sei Dank auch i.d.R. nicht so ab. Aber immerhin – so oder so ähnlich könnte mit einer nicht zu unterschätzenden Wahrscheinlichkeit eine Beziehung mit einer Frau ablaufen. Deshalb kann man jungen Männern empfehlen:
Gehst du zum Weibe, lies vorher dieses Buch!
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