Das Allerletzte: Sexismus mit GEZ-Gebühren

von Manndat

Tja, und dann bewarb sich kurz vor Redaktionsschluss die ARD noch eindringlich um eine Aufnahme in den Rundbrief. Für seine super-duper-Powerfrauen-Vorabendseifenoper ließ es sich der öffentlich-rechtliche Sender nicht nehmen, seiner Zielgruppe per männerfeindlicher Werbung Zucker in den …, ähm die lila Latzhose zu blasen. Das Ganze hätte man ja noch ignorieren können, wäre dieser Blödsinn nicht mit „Wahrheiten des 21. Jahrhunderts” angekündigt worden. Anschließend wurden so logische Schlüsse gezogen wie „Männer verursachen pro Jahr mehr als 400.000 Unfälle… und diese lebenden Verkehrshindernisse behaupten, Frauen können nicht einparken. Eine für alle – Frauen können’s besser.”  Ups, Männer verursachen pro Jahr 400.000 Einparkunfälle?

Sehr schön auch der Spot mit den „90% aller Banker sind Männer” und der Schlussfolgerung, dass die Finanzkrise männlich und die Männer Versager seien. Ein Blick in die Büros der Banken lässt einen zwar staunen, wie man einen Männeranteil von 90 Prozent ermitteln kann, aber so genau muss man es ja nicht nehmen, mit den Wahrheiten des 21. Jahrhunderts.

Ja, Frauen können’s besser, wie Frau Matthäus Meier, als Chefin der KfW. Wir erinnern uns? Das waren die, die den bereits bankrotten „Lehman Brothers” fix noch 300 Millionen überwiesen und anschließend wegen Milliardenlöchern auf staatliche Hilfe bauten. Oder Frau Bettina von Österreich im Vorstand der Hypo Real Estate. HRE? Genau! Das ist das schwarze Loch direkt unter der Geldpresse. Natürlich ist die Frau an dem weit über 100 Milliarden teuren Desaster unschuldig. Schließlich war sie ja nur für das Risikomanagement zuständig.

Das einzig bemerkenswerte an dieser Meisterleistung der ARD: Ohne, dass irgendjemand dazu aufgerufen hat, haben sich offensichtlich so viele Männer beschwert, dass sogar ein „Spiegel”-Artikel dazu erschien. Dort hat man zwar nicht richtig begriffen (oder begreifen wollen), worum es den Protestierenden ging und das Ganze ins Alberne gezogen, aber immerhin zitierte man in dem Artikel die diskriminierenden Sprüche wie „Versager, lebende Verkehrshindernisse und herumirrende Gockel,” so dass wenigstens der eigentliche (berechtigte) Grund für die vielen Beschwerden ersichtlich wurde. Dies sowie die Tatsache, dass man überhaupt über die Proteste der Männer berichtete, ist immerhin ein Lichtblick. (http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,619708,00.html)

Der Herr Herres, seines Zeichens ARD-Programmdirektor, hingegen fand es nur lächerlich. Ob er es auch lächerlich finden würde, wenn sich Frauen über einen gleichermaßen bescheuerten Spot in folgender Gestalt aufgeregt hätten? „Wahrheiten des 21. Jahrhunderts: 90% des Verbrauches an Haarspay wird von Frauen verursacht. Ihnen ist also wichtiger, was auf statt im Kopf ist. Einer für alle – Männer können’s besser.”

Wohl kaum, denn die Beleidigung von Frauen wird im allgemeinen nicht gerne gesehen. Ein solcher Werbespot wäre wohl umgehend wieder abgesetzt worden – sofern man überhaupt gewagt hätte, so einen Blödsinn zu senden. Und wie heftig hätte wohl der Stuhl eines Herrn Herres gewackelt, unter dem vereinten Proteststurm von feministischen Vereinen, Gleichstellungsbeauftragten, der Politik und nicht zuletzt der vielen Männer, die solche Gelegenheiten nutzen, sich als Ritter zu profilieren, nicht wahr, Herr Kortmann? Während man protestierenden Männern stets nahe legt, etwas mehr Sinn für Humor an den Tag zu legen, fegen feministische Proteststürme solche hilflosen Verteidigungsversuche in aller Regel weg, bevor sie überhaupt ausgesprochen werden können.

Was die ARD ihrerseits unter Humor versteht, konnte man in ihrem zur Sendung eingerichteten Forum begutachten. Dort herrschte richtig gute Stimmung, also bei den Teilnehmern. Beispielsweise war da ein Kommentar eines Zuschauers zu finden, der die erste Doppelfolge gesehen hat und offensichtlich vor Lachen kaum noch sitzen konnte. In seinem mit einem dicken, fetten Smiley als humorvoll gekennzeichneten Beitrag meinte er, dass im Vergleich zur Serie selbst die niveaulose Werbung noch ein Highlight sei, tröstete aber die Macherinnen damit, dass sich trotzdem noch einige Zuschauer finden werden – aus dem geistigen Prekariat. Diesen und eine ganze Reihe weiterer kritischer Leserkommentare löschte die Redaktion oder kürzte sie sinnentstellend. Offensichtlich hört bei der ARD der von Männern geforderte Humor ganz schnell dort auf, wo man selbst zur Zielscheibe des Spotts wird.

Vielleicht hat der Herr Herres aber auch nur etwas falsch verstanden? Lieber Herr Herres, der Begriff „BILDungsauftrag” hat einen anderen Wortursprung, als Sie meinen. Zwar haben Sie das Niveau von deren Leserschaft mit Ihrer neuen Serie erfolgreich angepeilt, deren Zielgruppe aber dennoch verfehlt, wie man aus dem stetig sinkenden Marktanteil der Serie sieht. Allein von der zweiten zur dritten Folge sank die Zuschauerzahl um rund 1/3 von 1,7 Millionen auf 1,16 Millionen. Inzwischen ist die Millionenmarke hart umkämpft. Aber es sind ja nur die Zwangsgebühren der Deutschen, die für das – wie man hört – 5 Millionen Euro teure Werbefiasko ausgegeben wurden. Erhöhen wir einfach mal wieder ein wenig die GEZ-Zwangsabgabe, und alles ist gut.

Während man sich gegen das Gebührenzahlen kaum wehren kann – es sei denn, man schafft seinen Fernseher ab – , sollte man auch in Zukunft unverdrossen lautstark protestieren, wenn Vulgärfeministinnen und ihre lila Pudel mal wieder unnütze Fernsehserien und Produkte mit Hilfe primitiver Männerfeindlichkeit zu verkaufen trachten. Wie man sieht, werden solche Beschwerden immerhin mittlerweile wahrgenommen.

Und damit der Werberat nicht auf Grund mangelnder männlicher Eingaben nächstes Jahr wieder verkünden muss, dass die Mehrzahl der Beschwerden von Frauen eingingen und die Presse realitätswidrig daraus schlussfolgert, es würde nur frauenfeindliche Werbung geben, hier gleich noch die Kontaktdaten:

e-mail:             werberat@werberat.de

Post:
Deutscher Werberat
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin

Tel: 030 / 590099-700
Fax: 030 / 590099-722

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Lesermeinungen

  1. By Markus Albrecht

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