Habilitiert, weiblich, zwangsgefördert: Quotenfrauen in der Wissenschaft

von Manndat

Die katastrophale Lage der Frauen in Deutschland ist legendär. Regelmäßig kann man hören und lesen, wie die Unterjochten unter dem Patriarchat zu leiden haben. Besonders dramatisch ist die Lage der Frauen an den Hochschulen. Trotz Frauenförderung hier und Frauenförderung da, Frauenseminaren, Frauenbibliotheken, Frauen…, für die weder Kosten noch Mühen gescheut werden, will sich der Erfolg nicht einstellen. Da sieht man mal wieder, wie hartnäckig die allgegenwärtigen Diskriminierungen sind. Inzwischen sind schon die Mehrzahl der Studierenden Frauen, ohne dass sich etwas ändert: nicht bei den Hochschulprofessoren und schon gleich gar nicht bei den Führungspositionen in der Wirtschaft. Gut, unglaublich viele Frauen studieren zwar Fachrichtungen, die in der Praxis eher zum Arbeitsamt als zum Chefsessel führen, aber dafür können sie ja nichts. Da ist die Gesellschaft schuld, da muss man fördern, da muss man ausgleichen.

Besonders übel sieht es ja bei den Professuren aus. Nur zwischen 16 und 17 Prozent dieser Posten sind mit Frauen besetzt. Ist ja wirklich wenig. Allerdings: Für jede Tätigkeit müssen Voraussetzungen erfüllt sein und – welch patriarchalische Schikane – man muss sich auch noch dafür bewerben. Zwar ist eine Habilitation – wo Frauen ebenfalls gefördert werden – inzwischen keine unumstößliche Grundvoraussetzung mehr, um zum Professor berufen zu werden. Zumindest aber zeigt eine absolvierte Habilitation, dass man die akademische Karriereleiter in Richtung Professur erklimmen will. 2007 lag der Frauenanteil an den Habilitierten schon bei sagenhaften 24 Prozent. Wohin er allerdings erst letztens gestiegen ist. Der Frauenanteil an allen Habilitierten seit Anfang der 1990er Jahre insgesamt liegt allerdings nur bei rund 18 Prozent. Sieht irgendwie gar nicht nach Diskriminierung aus, oder?

Bestimmt aber prallen Frauen regelmäßig an gläsernen Decken und Wänden ab und an den gläsernen Kellerböden – ach da nicht, denn dort will ja keine Frau hin. Interessanterweise stellen Studien auch da eher eine Bevorzugung als eine Benachteiligung fest, sofern sich Frau denn zu einer Bewerbung entschließt. Doch genau daran mangelt es.

Und noch etwas wurde festgestellt: Die Chancen der Bewerberinnen sind unabhängig vom Männeranteil in der Berufungskommission. Klingt irgendwie nicht nach Behinderung und gläsernen Decken… Aber so schnell lassen sich Feministinnen natürlich nicht entmutigen, man hat ja sonst nichts zu jammern.

Also hat die Bundesregierung, die die nachgewiesene Diskriminierung von Jungen in der Schule nach wie vor tapfer ignoriert, ein Professorinnenprogramm aufgelegt. Nichts Großes. Nur so 150 Millionen. Damit will man die Hochschulen ködern. Der Trick heißt „Vorgriffsprofessur”: Es gibt eine Ausschreibung für eine Professur. Der Sieger oder die Siegerin muss dann allerdings noch warten, bis die Professur aus Altersgründen tatsächlich frei wird. Ziemlich lästig, ziemlich teuer. Auch für die Hochschulen. Aber es gibt ja das Programm, was den Hochschulen 150.000 Euro jährlich, maximal 5 Jahre, für eine Vorgriffsprofessur zahlt. Immer, also immer, wenn eine Frau den Posten bekommt. Bei einem Mann gibt es nichts. Selbst schuld, dieses patriarchale Gesindel.

Interessant, wie dieses Auswahlverfahren stattfinden soll. Dort schreibt das Wissenschaftsministerium: „…Ein Berufungsverfahren sollte wie generell üblich grundsätzlich nach dem Prinzip der Bestenauslese durchgeführt werden und sich somit auch an beide Geschlechter wenden.”

An dieser Stelle sollte jeder stutzen, der mehr zwischen seinen beiden Ohren hat, als einen genderkonservierten Hohlraum: Was denn nun? Wenn strikt nach Bestenauslese vorgegangen wird und eine Frau im Verfahren auf Platz 1 steht, bekommt sie die Professur. Steht sie nicht auf Platz 1, bekommt sie sie nicht. Wenn streng nach Bestenauslese vorgegangen wird. Staatliche Mitgift hin oder her. Wozu dann diese eigentlich unnötige Verschwendung von Steuergeldern?

Man muss sich da gar nicht in die Niederungen der feministischen Dialektik begeben. Die wahrscheinlichste Erklärung: Die bis zu 750.000 Euro pro Stelle sollen die Berufungskommission über kleinere fachliche Unzulänglichkeiten von Bewerberinnen großzügig hinwegsehen lassen und diese Frauen somit von Platz 2 oder 3 – gut geschmiert – auf den ersten Platz vorrutschen. Natürlich streng nach Bestenauslese.

Ok, früher nannte man so etwas Günstlingswirtschaft, Bestechung oder kurz Betrug. Heute ist es das nicht mehr, zumindest bei Frauen. Da nennt man es Gleichberechtigung.

Die im Artikel genannte, staatlich alimentierte Professorin Karin Römisch sieht das natürlich anders. Selbstbewusst erklärt sie, dass sie auch ohne die ministerielle Hilfe zur Professorin berufen worden wäre. Das mag sogar stimmen, man weiß es aber nicht und daher wird diesen Professorinnen immer der Geruch der Quotenfrau anhängen – tragisch für jene, die es tatsächlich durch ihre Leistung geschafft haben. Das ist wohl auch den Feministinnen bewusst, die da entgegensteuern wollen, wie Frau Jung, Frauenbeauftragte der Universität des Saarlandes, die erklärte: „Das Geld reicht für die Finanzierung der Vorgriffsprofessur nicht aus”, entgegnet sie. „Schließlich wolle man nur erstklassiges Personal einstellen und vermeiden, dass Professorinnen in den Verdacht geraten, nur des Geschlechts wegen berufen worden zu sein.”

Im MANNdat-Forum wurde die Passage wie folgt kommentiert: „Dieser bizarren Logik zufolge, ist eine geschlechterzentrierte Auswahl (zugunsten von Frauen natürlich) erst dann keine geschlechterzentrierte Auswahl mehr, wenn die aufgrund ihres Geschlechts Ausgewählten so hoch bezahlt werden, als ob sie aufgrund überragender Leistungen auf die Posten gekommen wären.”

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen (Quelle: FAZ).

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