„MANNdat – eine feministische Initiative“
Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, ich schreibe es jedenfalls mal:
In einem bestimmten Zusammenhang hatte ich einmal ironisch geschrieben, wir könnten uns auch gut „MANNdat – eine feministische Initiative“ nennen. Das ist in der Tat so – wie man bei Wikipedia und anderswo sehen kann.
Feminismus […] ist ein Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die, basierend auf der kritischen Analyse von Geschlechterordnungen, für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung aller Menschen jeglichen Geschlechts sowie gegen Sexismus eintreten und diese Ziele durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen versuchen.
In den Wikipedia-Snapshots von archive.org ist der vom 4.6.2019 der erste, in dem das so steht. In dem davor vom 25.4.2019 heißt es noch:
Feminismus […] ist ein Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die, basierend auf der kritischen Analyse von Geschlechterordnungen, für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung von Frauen sowie gegen Sexismus eintreten und diese Ziele durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen versuchen.
Aber auch da hieß es schon, dass der Feminismus allgemein gegen Sexismus eintrete, nicht nur gegen Sexismus gegen Frauen. (Sexismus gegen Männer gibt es doch, oder?)
Das Ganze muss stimmen, denn beim Duden steht es (fast) auch so: Feminismus ist ein
Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, v. a. von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen, z. B. durch das Hinwirken auf eine grundlegende Veränderung gesellschaftlicher Normen (wie der traditionellen patriarchalischen Rollenverteilung)
Da steht zwar noch „v. a. von Frauen“, aber bestimmt nur aus formellen Gründen, denn Frauen werden doch immer überall extra genannt, wie wir wissen.
Der Duden hat ziemlich spät erkannt, was der Feminismus in Wirklichkeit ist, denn im archive.org-Snapshot vom 18.4.2021 steht noch die alte, ungenaue Duden-Definition für Feminismus:
Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z. B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt.
Wie schön, dass wir jetzt nachlesen können, was der Feminismus wirklich ist.
Bild: adobe stock by matiasdelcarmine
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Ein sehr wichtiger Aspekt in unserer medialen Neuzeit ist die Umdeutung bestehender Begrifflichkeiten. Wer die Bestimmungshoheit hat, der bestimmt auch die medial-politische Wertung als gut oder böse. Manche Begriffe werden als negativ, als toxisch eingeordnet, andere als gut und gerecht.
Um also den Feminismus als über allen Menschen schwebende Gerechtigkeitsideologie festzulegen, muss sie auch über allen Menschen stehen. Daher schreiben sogar die Julis von der FDP: „Feminismus ist männlich, weiblich und divers.“ Das ist an sich unlogisch, da der Wortstamm „feminin“, also weiblich vorgibt.
Die Weiblichkeit mit ihrem abgeleiteten Feminismus soll also das zentrale Gerechtigkeitsschema sein. Das wiederum ist aber sehr ungerecht gegenüber Kindern und Männern.
Aber wenn man das überall hinschreibt und in die Köpfe der nachwachsenden Menschen hämmert, dann akzeptieren die das irgendwann als selbstverständlich. Dann setzen sich plötzlich junge Männer für Feminismus ein ohne zu merken, dass sie sich und ihren Geschlechtsgenossen damit schaden und sie zu weniger wertigen Menschen machen.
Feminismus wird zum Staatsziel. Und ganz plötzlich ist dann selbstverständlich, dass dieses Staatsziel eben die Höherwertigkeit und die Bestimmungshoheit von Frauen festschreibt.
“ Dann setzen sich plötzlich junge Männer für Feminismus ein ohne zu merken, dass sie sich und ihren Geschlechtsgenossen damit schaden und sie zu weniger wertigen Menschen machen.“
Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Wahrheit über den Feminismus unermüdlich an den Menschen bringen. Auch wenn es vom Begriff schon eindeutig sein sollte, dass es nur für Frauen gemacht ist, schaffen es die Femi-fans immer noch es als „Gleichberechtigung aller Menschen“ zu verklären. Es war es nie, wird auch niemals so sein. Wenn sich jemand für tatsächliche Gleichberechtigung stark macht, dann müsste er sich Egalitarist oder Humanist nennen.
Eine Ideologie, die sich über ein Unsichtbarmachen von Frauen im generischen Maskulinum beklagt, gleichzeitig aber in ihrer Bezeichnung Männer unsichtbar macht und sich dann als Bewegung für Gleichberechtigung inszeniert, ist nicht authentisch.
Schöner Beitrag, der aufzeigt, wie man den Feminismus schönzureden versucht.
Maxi-Feminismus
Der Feminismus ist der Rhythmus,
mit oder ohne Duden in Definition,
bei dem kein Maskulist mit muss,
genügend -ismus hat er selber schon.
Der Maskulismus wird nicht feminin,
da kann Duden noch so viel schreiben,
man(n) nimmt seine Texte halt so hin.
Sie/Er darf aber gern FeministIn bleiben,
mit oder ohne Duden, nach Eigensinn.
Lol.
Den Feminismus-fans dämmert es langsam, dass die Mehrheit mitbekommen hat, dass Feminismus nie eine Bewegung für Gleichberechtigung war, sondern eine einseitige Ideologie (-ismus) für die Bevorteilung von Frauen.
Deswegen wird jetzt nach „1984“-Manier die Geschichte retuschiert (Wikipedia 25.4->4.7). Ok, noch werden keine Wörter ausradiert, aber Definitionen zu verändern ist ja eigentlich viel genialer.
Mich würde interessieren was passierte, wenn jemand versuchte, die alte Fassung vom 25.4. wiederherzustellen.