Weil du mir gehörst – Film über Elternentfremdung
Beim Filmfest 2019 in München wurde am 1. und 2. Juli ein eindrücklicher Film über Elternentfremdung vorgestellt:
Knapp zwei Jahre nach ihrer Scheidung stehen Julia und Tom Ludwig erneut vor Gericht. Der Richter soll über das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Annie entscheiden. Bei der Befragung gerät die Neunjährige in Panik: sie möchte lieber tot sein, als bei ihrem Vater zu leben. Wie konnte es dazu kommen, dass Annie ihren Vater so vehement ablehnt? In Rückblenden öffnet sich der Blick auf eine scheinbar harmonische Familie: Julia ist eine engagierte, liebevolle Mutter; Tom ein guter Vater, der eine innige Beziehung zu Annie hat. Allmählich zeigt sich jedoch, dass Julia Toms Versuche, für seine Tochter zuverlässig da zu sein, systematisch unterbindet und Annie gezielt manipuliert, bis sie ihn schließlich ablehnt. Als Tom herausfindet, was hier gespielt wird, beginnt er, sich zu wehren. Doch für Annie ist es dann schon zu spät… Alexander Dierbachs Film behandelt das Phänomen des „Parental Alienation Syndrome“ (PAS), das seit den 1980ern gehäuft in Scheidungsfällen zu beobachten ist.
Franzjoerg Krieg, Väteraktivist, Gründer und Sprecher des VAfK Karlsruhe und VAfK Landesvorstand Baden-Württemberg, in seinem Kommentar zum Trailer auf Youtube:
Erst 10 Jahre nach dem Film ‚Der Entsorgte Vater‘ kommt ein weiterer Film, der das Potential hat, ähnlich aufzurütteln. Warum ist dieses politisch gewollte und organisierte Verbrechen an unseren Kindern, das jährlich mindestens 100.000 Kindern, Vätern (selten auch Müttern) und deren Familien angetan wird, nicht mehr Aufmerksamkeit wert? Warum gibt es neue Gesetze für alle möglichen Minderheiten, aber der Kern unserer Gesellschaft interessiert niemand? Ist die Doktrin der ungebremsten Frauenförderung so viel wert, dass wir ihr unsere Kinder opfern – und im Zusammenspiel mit dem Gewaltschutzgesetz auch den Rechtsstaat? Unsere Gesellschaft bekommt die Folgen schon längst zu spüren. Sie machen die Probleme in den Schulen, angefangen bei den Kindergärten, füllen die Praxisräume der Psychotherapeuten (auch mit Kleinkindern!) und sie tragen im Zug eines transgenerationalen Risikotransfers die Zerstörung in die nächste Generation. Vaterlos aufgewachsene Mädchen ziehen in signifikant hohem Maß vaterlose Kinder auf. Keine einzige Partei traut sich da ran – sie haben die Hosen voll vor der Reaktion der Frauen- und Mütterverbände. Die panische Gegenwehr der Mütterverbände und der Gewinner am Elternstreit (Anwälte und Gutachter) in Sachen Doppelresidenz (Wechselmodell) zeigt die Lage der Nation. Familie und Kinder werden an die Wand gefahren – und keiner kümmert sich vor der Katastrophe um deren Abwendung.
Aus der Filmbesprechung von Lotosritter:
Die beiden Fehler, auf die sie [Kornelia Lein vom Verein Elternrechte in der anschließenden Diskussion, d.A.] hinwies, waren zum einen die Figur einer engagierten Jugendamtsmitarbeiterin, die entschieden an der Seite des Vaters und somit auch auf der des Kindes stand; zum anderen galt die Rüge der Figur des Familienrichters am OLG, der die Eltern zum guten Ende hin zur Moderation zwang. Doch sehen wir über diese beiden Fehler hinweg, so war der Film nahe an der Wirklichkeit inszeniert. […]
Trotz der vielen Informationen wirkte der Film nie belehrend, nie stupsend, und es war gut, dass er die monierten zwei ‚märchenhaften‘ Fehler in sich barg, sonst hätte ich nur einmal mehr meinen Glauben an die Menschheit verloren.
Laut SWR soll „Weil du mir gehörst“ im Herbst 2019 im Ersten gezeigt werden. Unter die Preisträger konnten sich Film oder Mitwirkende nicht einreihen.
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