Die männerpolitischen TOP-10-News der Woche aus Genderama (KW17)

von Dr. Bruno Köhler

Genderama ist die wichtigste deutschsprachige Nachrichtenseite zu den Rechten von Jungen, Vätern und Männern. MANNdat bringt die Top-10-Beiträge der Woche, mit freundlicher Genehmigung des Autors Arne Hoffmann.

Die Beiträge sind original aus Genderama übernommen. Die Überschriften sind von MANNdat. Ansonsten sind zusätzliche MANNdat-Kommentare gekennzeichnet.

10. Anwältin beklagt eine Feminisierung der Justiz

„Die Feminisierung der Justiz macht es der Vergewaltigung angeklagten Männern schwer, ein faires Verfahren zu erhalten“ beklagt die Anwältin für Menschenrechte Barbara Hewson.

9. Narzissmus als Grundlage des Männerhasses?

Ähnlich renitent wie Adrian zeigt sich der Publizist Alexander Ulfig mit seinem Aufsatz Weiblicher Narzissmus, Männerhass und Frauenpolitik. Darin geht es Ulfig darum zu zeigen, dass der Narzissmus eine Grundlage des Männerhasses und der gegenwärtigen Frauenpolitik ist. In seinem Essay orientiert sich Ulfig auch an den Ausführungen von Arne Hoffmanns Buch „Not am Mann“.

8. Ich bin Maskulist – und stolz darauf. Warum, erklärt uns Hartmut Wolters

„Ich bezeichne mich als Maskulist und bin stolz darauf“ erklärt Hartmut Wolters vom Väteraufbruch für Kinder in einem Text, der auch auf das Versagen des Bundesforums Männer zu sprechen kommt. Zentraler Inhalt ist darüber hinaus die Feminismus und Maskulismus vergleichende Studie von Christine Bauer-Jelinek und Johannes Meiners sowie der Hinweis auf eine kommende Demonstration in Köln.

7. Wer ist die väterfeindlichste Stadt im ganzen Land?

In einem Ranking der Väterfreundlichkeit kommt die Stadt Essen auf den letzten Platz.

6. Kanadische Männerrechtler klagen wegen Diskriminierung der Redefreiheit

Kanadische Männerrechtler verklagen die Universität Toronto, weil sie sich in Sachen Redefreiheit diskriminiert sehen.

5. Die Opferschutzorganisation Weißer Ring fordert mehr Aufmerksamkeit für Männer als Opfer von Gewalt.

4. Statement zur Schließung des Männerberatungsnetzwerkes Oldenburg

Das Männerberatungsnetzwerk veröffentlichte gestern ein Statement der Betreiber der Männerberatungsstelle in Oldenburg anlässlich ihrer Schließung. Ein Auszug: „Die politisch Verantwortlichen der Stadt Oldenburg sahen keine Notwendigkeit darin, den Fortbestand einer Beratungsstelle für Männer zu sichern. (…) Das Netzwerk von Beratungsstellen, RechtsanwältInnen, Initiativen, Ärzten, Krankenkassen und Kliniken hat die Beratungsstelle sofort genutzt und akzeptiert. Durch den innovativen Ansatz ist es gelungen, Männern einen Weg zur Hilfe zu ebnen, die sonst (sehr wahrscheinlich) keinen gefunden hätten. Nicht gefunden, weil sie ihr Leben lang nicht erlebt haben, dass es für sie so etwas gibt. Die nahezu vollständige Vorenthaltung von Empathie hat den Erwartungshorizont von Männern auf realistische 0% zur Folge. Dies wird nun in Oldenburg wieder der Fall sein.

Der anerkannte Psychotherapeut für Männer Björn Süfke dazu: „Ich spreche von einer umfassenden und systematischen Diffamierung von Männern als Menschen, die parallel zu den männerförderlichen Machtverhältnissen besteht. Durch den Wegfall der Beratungsstelle wird das Netzwerk zur Unterstützung von Männern in persönlichen Krisen wieder schwächer statt stärker.“

3. Aber: Neue Schutzhäuser für männliche Opfer häuslicher Gewalt

In den drei sächsischen Großstädten Leipzig, Chemnitz und Dresden soll jeweils ein Schutzhaus entstehen, in dem von häuslicher Gewalt betroffene Männer Zuflucht finden. Vergangenes Jahr hatten in Nordrhein-Westfalen die SPD, die Grünen und die Piraten gemeinsam einen entsprechenden Vorstoß abgeblockt, der von der FDP in Zusammenarbeit mit Andreas Kraußer von MANNdat und mir [Arne Hoffmann] selbst unternommen worden war.

2. FDP Bayern für Wechselmodell

Die FDP Bayern hat gestern als erste Partei in Deutschland das Wechselmodell als priorisierten Standard nach Trennung/Scheidung beschlossen. In dem verabschiedeten Antragstext heißt es: „Kinder haben grundsätzlich das Recht auf Betreuung durch beide Eltern – dies gilt insbesondere auch für den Fall einer Trennung der Eltern. Daher fordern wir die gesetzliche Verankerung der Paritätischen Doppelresidenz (Wechselmodell) als Regelfall, der in der Praxis bevorzugt zu berücksichtigen ist, wenn dies im Einzelfall nicht dem Kindeswohl widerspricht.“
Da Genderama diese Information intern zugegangen ist, gibt es diesmal keinen Link.

1.Offener Brief an die Evangelische Kirche zu Martin Rosowski & Co

Der Gymnasiallehrer Lucas Schoppe hat der Evangelischen Kirche einen Offenen Brief geschrieben. Anlass für Schoppes Schreiben ist eine (…) Mail Rosowskis gegen den vom Forum Soziale Inklusion ausgerichteten Genderkongress im November, der Feministinnen und Maskulisten an einen gemeinsamen Tisch bringen sollte, sowie ein vorausgegangener Offener Brief des Bloggers Kai Vogelpohl an die Evangelische Kirche. Genderama dokumentiert Auszüge des Schreibens von Lucas Schoppe: „Der Bufo-Vorsitzende versucht, Vertreter demokratischer Parteien vom Besuch des Kongresses mit einem Hinweis auf dessen angeblichen Rechtsradikalismus abzuhalten – und kann zugleich die Nähe zum Rechtsradikalismus mit der Unterstellung konstruieren, dass demokratische Politiker dort gar nicht teilnähmen. Das ist ein in sich geschlossenes Ressentiment, das sich völlig unabhängig von den tatsächlichen demokratischen Orientierungen des Kongresses selbst bestätigt.

Wie kann es eigentlich sein, dass ein Kirchenvertreter sich so heimtückisch schädigend verhält gegenüber Menschen, die vielleicht nicht seiner politischen Meinung sind – die aber doch immerhin versuchen, im Interesse vieler gewichtige soziale Probleme offen anzusprechen, und die dafür eine erhebliche Arbeit auf sich nehmen?

Und wie kann es sein, dass so etwas in Ihrer Kirche so selbstverständlich möglich ist?

(…) Vogelpohl schreibt über Einrichtungen Ihrer Kirche, die nur Frauen Hilfe bei häuslicher Gewalt anbieten, aber selbst männliche Jugendliche ablehnen. Ihre Kirchenzeitung Chrismon veröffentlicht einen Text, der so holzschnittartig klischeehaft Männer pauschal als widerliche Macker präsentiert, dass er unfreiwillig komisch wird. Dieselbe Zeitung berichtet mit erstaunlicher Kritiklosigkeit von einer Mutter, die Kinder ohne Vater haben wollte und die einen Samenspender gefunden hat, der die Kinder nun alle zwei Monate einmal sehen darf. Dass die Kinder ihren Vater offensichtlich erheblich vermissen, ist weder ihr noch der Autorin einen Gedanken wert.

Die Redakteurin und Geschäftsführerin Ihrer lokalen Kirchenzeitschrift Evangelisches Frankfurt, Antje Schrupp, führt dieses Modell konsequent fort und fordert in ihrem Blog, Rechte von Vätern generell abzuschaffen und allen Unterhalt aus Steuermitteln zu finanzieren. So würden dann die Väter für die Kinder mitbezahlen, ohne die Mütter durch störende Rechte – Rechte der Väter UND der Kinder übrigens – behelligen zu können.

(…)Ich komme aus einer Familie, die seit Generationen sozialdemokratisch ist, ich habe bei den meisten Wahlen meines Lebens SPD oder Grüne gewählt – aber weil ich trotz tatsächlich sehr schwieriger Umstände den Kontakt zu unserem Kind aufrechterhalte, möchte eine Vertreterin Ihrer Kirche mir alle Rechte aberkennen, während ein anderer Vertreter mich als Nazi oder zumindest als Nazi-Freund hinstellt. Ganz ehrlich: Was ist da bei Ihnen los?“

Und diesmal als Bonus: Genderama hilft der SPD auf die Sprünge

Die SPD hat es in der Wählergunst endlich unter die 20-Prozent-Marke geschafft. In der Partei herrscht Ratlosigkeit. „Die Frage, was wir falsch gemacht haben, haben wir uns schon 100 Mal gestellt“ erklärte gestern Fraktionsvize Axel Schäfer.

Arne Hoffmann von Genderama meint dazu: „Was mein Schwerpunktthema, die Geschlechterpolitik angeht, kann ich gerne aushelfen. Der Grund liegt schlicht in einer Arroganz der Macht gepaart mit einer himmelschreienden Unkenntnis von SPD-Politikern im eigenen Themenbereich, der an Debilität grenzt. Man kann das zurückverfolgen bis zu, sagen wir, dem 12. Mai 2000, als die damalige Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) der Wochenzeitung „Freitag“ erklärte, Männerhäuser für Opfer häuslicher Gewalt plane man nicht: „Ich denke, das ist auch nicht nötig! Wenn Männer keine Gewalt anwenden, brauchen sie auch keinen Zufluchtsort.“ Ein derartig fetter Sexismus ging gut, solange die Fakten über die Gleichverteilung zur häuslichen Gewalt einer breiten Bevölkerung kaum bekannt waren und fast nur von uns Männerrechtlern immer wieder und wieder vorgebracht wurden. Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung reagierte darauf, indem sie uns Männerrechtler mit einer „Expertise“ des umstrittenen Publizisten Thomas Gesterkamp als Rechte darstellte, die man bekämpfen müsse, statt ihnen zuzuhören.

In dieser ideologischen Verbunkerung bleiben die Spezialdemokraten bis in die Gegenwart. Vor der Bundestagswahl 2013 erklärte Thorben Albrecht, Abteilungsleiter Politik im SPD-Parteivorstand, auf die Anfrage einer Lobbygruppe aus der Genderszene: „Die antifeministische Männerrechtsbewegung wird, wenn wir in Regierungsverantwortung sein sollten, keinerlei Zugang bekommen.“ Als vergangenes Jahr sechs männerpolitische Organisationen an die jetzige Bundesfrauenministerin, Manuela Schwesig, einen Offenen Brief mit der Aufforderung schickte, eine „Sachverständigenkommission“ zur „Gleichstellung“ nicht ausschließlich durch Mitglieder der feministischen Lobby zu besetzen, erhielten sie darauf nicht einmal eine Antwort. Die Botschaft ist klar: „Wir brauchen uns für die Anliegen von euch Kerlen nicht zu interessieren!“ kräht uns Schwesig damit entgegen. „Ihr habt nun mal das falsche Geschlecht. Und wir haben die Macht!“

Dass die FDP aus dem Bundestag geflogen war, nachdem sie sich zu sehr vor den Karren einer Lobby spannen ließ, hätte den Sozialdemokraten eine Lehre sein müssen. Pustekuchen. „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden“ steht noch heute im SPD-Parteiprogramm. Der Feind ist der Mann. Die Hälfte der Wähler. Allein einem moralisch vollkommen verrotteten Zeitgeist zuliebe ist das die Position einer Regierungspartei. Selbst dezidiert linke Männerrechtler wie ich empfinden mittlerweile einen Würgereiz, wenn sie „SPD“ hören. Die eigene Wählerschaft wurde fast gewaltsam vertrieben. Und Axel Schäfer fragt sich, was man bloß falsch gemacht habe.

Zumal auffällt, wer so alles in Schwesigs „Sachverständigenkommission“ sitzt. Das sind nicht Vertreter einer Organisation wie MANNdat, die über Jahre hinweg in hochengagierter unentgeltlicher Arbeit Analysen erstellt haben, die die blinden Flecken der bisherigen Geschlechterpolitik, nämlich die eklatante Vernachlässigung von Jungen und Männern, beleuchten und damit der Geschlechterdebatte eine völlig neue Perspektive eröffnet haben. Sondern Bloggerinnen wie Anne Wizorek, deren Hauptverdienst darin besteht, sich den Twitter-Hashtag #aufschrei ausgedacht zu haben. Das Blog Das Neue Rheingold, selbst für den Hashtag #tüpischtüpen verantwortlich, macht deutlich, wie lächerlich das ist.

Wobei Manuela Schwesig beileibe nicht die einzige in der SPD ist, die sich der feministischen Lobby derart schamlos andient. Auch Justizminister Heiko Maas (SPD) war in den letzten Tagen auf diesem Trip. Die SPD entwickelt sich zur Alles-verbieten-Partei titelte die WELT nach Maas‘ Forderung, Reklame zu untersagen, die nicht seinem Geschlechterbild entsprach:

Gemeint sind nicht Vergewaltigungsfantasien in Hochglanz und Großformat, sondern beispielsweise die Verwendung der Farbe Rosa bei Zielgruppenwerbung für Mädchen. Rosa reduziere Mädchen auf ein bestimmtes Rollenklischee. Vertreter dieses Weltbilds haben den Minister mitberaten.

Vertreter dieses Weltbilds machen allerdings keine zwanzig Prozent der Wähler aus, auch wenn man durch unsere Leitmedien den komplett gegenteiligen Eindruck haben mag. Sondern vielleicht fünf. Nur denen kann Heiko Maas ein Verbot der Farbe Rosa bei Reklame für Mädchen als „Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht“ verkaufen.

Die FDP-Politikerin Susanne Schneider, Kontakt von MANNdat und Genderama im nordrhein-westfälischen Landtag, äußert sich in einem Artikel bei den Ruhrbaronen zu Maas‘ Zensurwünschen. Inzwischen hat die CDU dessen Pläne hoffentlich gestoppt. „Nach unserer Auffassung ist die Bundesregierung eben keine staatliche Sittenpolizei“, erklärte deren Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer gestern in Berlin.

Im Bereich „Geschlechterpolitik“ gibt es einen ganz klaren Weg, wie die SPD aus ihrer Misere herauskommen kann: Sie muss begreifen, dass Politik die Kunst ist, möglichst vielen Wählern gerecht zu werden und nicht nur so stark wie möglich eine bestimmte Lobbygruppe zu bedienen – selbst wenn diese Lobbygrupe die Leitmedien auf ihrer Seite hat.“

Bildquelle: (c) Arne Hoffmann

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