Beschwerde über Werbespot EDEKA
Wir beschweren uns über die Werbung von EDEKA.
Die Werbung ist a) jungenfeindlich, weil sie Jungen als notgeile Dummköpfe darstellt, sie ist b) väterfeindlich, weil sie Väter als unfähige, selbst von ihren Kindern verabscheute Vollidioten darstellt und sie ist c) männerfeindlich, weil sie Männer als fette, haarige Rüpel darstellt.
Die Verantwortlichen von Edeka kalkulieren zynisch damit, aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit Kapital zu schlagen. Das ist gefährlich, denn wenn das Kalkül von Edeka Erfolg hat, wird es auch für andere ein Signal sein, dass es sich lohnt, Feindseligkeit gegen einzelne Menschen und Menschengruppen zu kultivieren und zu bewerben.
Vorschaubild: Wikimedia.org, Edeka logo, user Wdwdbot
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Vatertag ohne Edeka?
(21.05.2020)
Was machen wir nur ohne Edeka,
wie das bereichernd 2019 da war?
Kein Remake in Zeiten von Corona,
für den tapsigen Mann als der Papa?
Zur Hölle an Christi Himmelfahrt,
Gott sei Dank bleibt Edeka erspart!
Oder habe ich da etwas übersehen,
Edeka im Clip nach Canossa gehen?
In Demut und Reue gar bekunden:
„Das war vor einem Jahr echt unten!
Wir entschuldigen uns noch einmal,
das wird niemals mehr sein der Fall.“
Vielleicht liest man an der Ladentür:
„Für den Vater haben wir ein Herz hier!
Wir nehmen das vom Vorjahr zurück
und wünschen allen Vätern viel Glück!“
Was ist zum Vatertag danach zu lesen?
Edeka sei ganz brav und lieb gewesen?
Fortsetzung zum Thema Vatertag:
Oder eine weitere, schöne Faltkarte: A poem for my Dad: Dad you’re just fantastic and a great guy through and through / I might not say it often but it’s really time you knew / so here’s a wish for Father’s Day to make it very clear / I think you’re totally brilliant … and the BEST DAD of the year! Happy Father’s Day!
Da würde ich sagen: What better way of honouring fathers?
Ich war richtig gerührt ob dieser ganzen Auswahl mit positiven Aussagen über den Papa – und jede Menge Geschenkideen — wie man es hier nur zum Muttertag macht… Shame on you, Germany!!
Ja, gut, daß hier EDEKA gerügt wurde. Hoffentlich bleibt dies dann auch mit entsprechender Wirkung.
Und hier noch ein Hinweis: leider gibt es ja hierzulande keinen richtigen Vatertag – das, was hier als Vatertag bezeichnet wird, ist ja Christi Himmelfahrt – und die Männer ziehen da auf eine Sauftour los (so jedenfalls will es das Klischee). Anders im angelsächsischen Sprachraum: Dort gibt es einen richtigen Vatertag, nämlich der 3. Sonntag im Juni. Ich bin gerade von einer Englandreise zurückgekehrt. Dort wird z. Z. der Vatertag beworben: es gibt jede Menge tolle Karten mit Glückwünschen „for a super dad“, oder etwa eine Karte mit dem Wallace-and Gromit-Hund, wo es heißt: Happy FATHER’S DAY to someone who has LOOKS, PERSONALITY, INTELLIGENCE & CHARM…
in anderen Ländern gibt es auch keinen Vatertag. In Rumänien gibt es nur einen Muttertag, wie mir eine rumänische Kollegin mal sagte als sie sich wunderte, dass es hier einen Männertag gibt, als viele Männergruppen zu sehen waren. Das kannte sie nicht aus ihrem Land.
„(so jedenfalls will es das Klischee).“
Das Klischee ist aber sehr nahe an der Realität. Vor ein paar Jahren lieferten angesoffene Männer sich an der Elbe bei uns immer eine Schlacht mit der berittenen Polizei.
Ich habe mich beim Werberat beschwert und kürzlich die Info und den folgenden Link dazu erhalten:
https://www.werberat.de/edeka-verletzt-branchenstandards-werberat-rugt-muttertagsspot
Ihr seid aber ganz schön spät dran mit der Meldung. ;-)
http://genderama.blogspot.com/2019/05/deutscher-werberat-rugt-vaterfeindliche.html
Der Werberat hat Edeka mittlerweile gerügt – selbstverständlich nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass Frauen Opfer von Sexismus und sexistischen Stereotypen geworden sind. Und ja, natürlich auch die Männer bzw. Väter.
http://genderama.blogspot.com/2019/05/neue-edeka-reklame-danke-papa-dass-du.html
Der nachgelegte Werbespot zum Vatertag kommt auch nicht wirklich gut weg, selbst Medien wie Die Welt stellen fest, dass man sich nicht an einen Anti-Mutter-Spot herantraut – und es sich am Schluss doch wieder mit den Männern als „verantwortungslosen Junkfoodpropagandisten“ versaut.
Ich persönlich kann übrigens auf Anti-Männer-, als auch auf Anti-Mütter-Werbespots verzichten. Beide Spots werden nämlich weder den meisten Frauen (Müttern), noch den meisten Männern (Vätern) gerecht.
Einzig positiv sehe ich hier eine durch den Werbespot aufkommende Diskussion, in der endlich auch mal wahrgenommen wird, wie Männer diffamiert, diskreditiert und benachteiligt werden.
>Ihr seid aber ganz schön spät dran mit der Meldung. ;-)
Lieber Mario, sorry, aber die Veröffentlichung verzögert sich vorgehensbedingt immer um mehrere Tage. Aber die Meldung an den Werberat kam natürlich zeitnah.
Zum VATERTAG
Ist der Vatertag da noch im Visier
und kommt Überraschung zuletzt.
Z.B. ein Spot vom Mann beim Bier,
mit #hastag social media vernetzt?
„Seine Toxizität“ dieser ewige Mann,
alt und weiß, trunken im Bollerwagen
an Christi Himmelfahrt, Alkoholfahn`,
man hört feministische Engel klagen?
Fantasie sei ohne Werbung eingeklagt,
was Geistvolleres pro Vater angesagt.
Ein Kind gar eventuell, das einfach sagt:
„Werbung habe ich nie zu Papa befragt!
Mein Vater ist und war nie Höllenhund,
Ihr Himmelswesen haltet Euren Mund!“
Die Werbung von EDEKA war wirklich ekelhaft. Ich hatte mich daraufhin auch gleich bei EDEKA beschwert und bin mit einem vorgefertigten Entschuldigungsschreiben abgespeist worden. „Sie wollen niemandem seine Gefühle verletzen“, bla, bla, aber die Werbung war trotzdem noch tagelang auf deren Website. Die gehen davon aus, dass die meisten Kunden Frauen sind und sich insgeheim über Männer/Väter-Bashing freuen und dann noch mehr einkaufen. Ich zumindest habe meine Konsequenzen daraus gezogen: Ich bin selber alleinerziehender Vater von zwei Kindern und war bis damals regelmäßig im EDEKA (drei verschiedene Filialen hier in der Umgebung) und habe dort ordentlich eingekauft. Seit der Werbung gehe ich in keinen EDEKA mehr, meine Eltern und auch viele Freunde mit denen ich darüber gesprochen habe auch nicht mehr. Aber was eigentlich echt erstaunlicher ist: Meine beiden Kindern wollen auch das wir dort nie wieder hingehen, mein großer hat schon gesagt: „Lidl und Real haben doch auch alles was wir so brauchen“.
Tja EDEKA, danke dass du nicht mehr wichtig bist! und das gleich mit für die nächste Generation.
Zwei Kinder machen noch keine Generation. Die Mehrheit geht weiterhin zu Edeka.
Da mach ich doch gleich mal mit. ;-) Nachfolgend kann man meine Beschwerde finden:
„Die Werbemaßnahme greift das sehr moderne, schicke, und gesellschaftlich weithin anerkannte und unterstütze Verfahren der Männerverachtung/Männerdiskriminierung auf und nutzt es um Kunden für den bevorstehenden Muttertag zu umwerben.
Die Werbesendung greift Väter an und erniedrigt/diskriminiert diese durch ein Absprechen elterlicher Kernkompetenzen. Dies wird unter anderem durch eine sexistische Darstellung des Mannes/Vaters als ahnungsloser, unbeholfener Idiot erreicht.
Sinn dieser Werbemaßnahme ist es, den Stand der Mutter gegenüber des Vaters durch eine Aberkennung des Vaters als vollwertiges Elternteil künstlich hervorzuheben/als besser stehend darzustellen. Dies wird durch die Werbung abschließende schriftliche Bemerkung „Danke Mama, das du nicht Papa bist.“ bekräftigt.“
Manndat hat es auf den Punkt gebracht.
Im Gegensatz zum Statement des „objektiven Werberats“, der seiner traditionellen Linie des zweierlei Maß und der Doppelmoral konsequent treu bleibt.