Vatertagswerbungen – was wollen sie uns sagen?
Etwa 750 Beschwerden gingen mittlerweile beim Deutschen Werberat wegen der väterfeindlichen Muttertagswerbung von EDEKA ein. Hier ist zu beachten, dass laut Jahresbericht des Werberates im Jahr 2018 nur 1235 Beschwerden aus der Bevölkerung kamen, wie uns ein Genderama-Leser informiert (Genderama-News vom 30. Mai 2019).
Wie viele wissen, gibt es mittlerweile auch eine Vatertagswerbung von EDEKA. Besser macht‘s das Ganze nicht, weil sie Väter als ihre Erziehungsverantwortung vernachlässigende Spaßpapas und Müttergegner darstellt. Zudem ist sie familienfeindlich, weil sie erneut Eltern gegeneinander ausspielt.
Und sie ist männerfeindlich, weil sie fälschlich suggeriert, Männer würden sich im Umkehrschluss politfeministischer Frauen an der Herabsetzung des anderen Geschlechtes erfreuen.
Also kein Anlass zur Entwarnung. Im Gegenteil. Wie ein anderer Genderama-Leser darlegte (Genderama-News vom 30. Mai 2019), wurde Spar 2005 von EDEKA übernommen und EDEKA betreibt außerdem die Discountketten diska, Netto Marken-Discount und NP-Markt.
Bei einem Boykott von EDEKA muss man also darauf achten, wem der Markt gehört, wenn man einkauft. „Sicher”, meint der Genderama-Leser, „ist man vorerst bei Rewe, Real, Aldi und Lidl – und natürlich Bauernhof-Shops, wo die Waren zwar etwas teurer sind, aber dafür weiß man: Das Geld geht direkt zu den Bauern, man weiß, wie die Lebensmittel hergestellt wurden, UND man hält den CO2-Abdruck klein, weil die Kartoffeln nicht erst durch die ganze EU gekarrt wurden.”
Im Gegensatz zu EDEKA gibt es aber immer mehr Unternehmen, die gelungenere Videos zum Vatertag präsentieren und gezielt auch die größer werdende männliche Kundschaft niveauvoller ansprechen wollen, so u. a. das Einzelhandelsunternehmen Globus. Und sogar die deutsche Telekom zeigt, wie man einen Werbespot zum Vatertag macht, ohne sich als männer- und väterfeindlich zu outen.
Auch Aldi Süd kreierte einen hübschen Vatertagswerbespot. Allerdings ist hier zu beachten, dass der gleiche Konzern auch gleichzeitig eine Vatertagswerbung auf den Markt warf, die Männer als „verantwortungslose Väter, die sich mit billigen Spirituosen abfüllen und sturzbetrunken in der Gegend rumwackeln“ darstellt.
Was soll das? Eine neue Variante? Zwei Werbespots, einer, der Väter empathisch darstellt, und ein anderer, der sie als verantwortungslose Deppen darstellt, damit die väterfeindliche und die väterempathische Klientel bedient werden?
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Lesermeinungen
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Unter den 11 Vorstandsmitgliedern ist kein einzige Frau. Wenn die Vorstandsmiglieder ein derart negatives Bild von Vätern in die Wrbung gben, muss angenommen werden, dass es sich bei derartigen Vätern auch um die Vorstandsmitgölieder des Konzerns handeln muss.
Kurze Anmerkung zu den Bauernhof-Shops/Hofläden. Als ehemaliger Auslieferungsfahrer habe ich auch Bauernhöfe angeliefert. In den Hofläden werden kaum lokale Produkte verkauft, Die Bauern kaufen Möhren, Kartoffeln und Salat genauso im Großmarkt, wie die großen Handelsketten. Der Hofladen suggeriert den Kunden nur ein Öko-Angebot. Das gilt auch für Imker: Ich habe Palettenweise brasilianischen Honig an unsere „lokalen“ Imkerbetriebe geliefert. Eine der vielen Halbwahrheiten und verdeckten Lügengeschichten, wie sie in unserer „schönen neuen Welt“ üblich sind. Es sind genau diese Fälschungen, Behauptungen und Lügen, die mich am Feminismus so stören. Da wird der größte Mist erzählt und die Menschen glauben es. Nur wer nachdenkt und genau hinsieht wird den Schwindel bemerken.
Hallo Markus,
danke für die sehr aufschlussreichen Insiderkenntnisse. Ich hatte auch mal Käse auf einem Bauernmarkt für regionale Produkte gekauft und später gelesen, dass der Käse 200km weit her kommt. Ich werde zukünftig genauer hinschauen.
Und den Kindern zeigte man damit, dass Papa halt nur „zweite Wahl“ ist.
In meinen Augen eine Kindeswohlgefährdung.