Gender-Gaga: Wie sich der Duden überflüssig macht
Unter der aktuellen Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum dreht der altehrwürdige Duden immer mehr ab in Richtung Gender-Irrsinn. Jetzt sollen 12.000 Einträge auf der Homepage gendergerecht umgeschrieben werden. Doch das Ansinnen trifft auf wachsende Kritik und Widerspruch.
Der berühmte Duden gilt immer noch als Institution. Das Wörterbuch hat in Belangen der deutschen Sprache eine Autorität, die ihresgleichen sucht.
Um mal ganz schamlos bei Birgit Kelle abzukupfern: Das lässt sich gendern. Wer immer das bösartige Vorurteil in die Welt gesetzt hat, dass man noch die stabilste und am besten angesehene Institution kleinkriegen kann, wenn man sie nur ordentlich mit feministischer Ideologie infiziert, darf sich im Fall Duden bestätigt sehen.
Seit Kathrin Kunkel-Razum, bekennende Feministin, 2016 die Leitung der Duden-Redaktion übernommen hat, wird immer deutlicher, woher der Wind weht. Schon das Machwerk „Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben“, erschienen 2017, markierte einen ersten Tiefpunkt. Hier können genderbewusste Menschen nachlesen, wie sie unsere schöne Sprache möglichst wirkungsvoll verunstalten können.
Bücher, die die Welt nicht braucht
Mit „Gendern – Ganz einfach!“ 2019 und dem „Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern“, erschienen 2020, können Leute, die das für nötig erachten, ihre Kompetenz beim „Gendern“ noch weiter ausbauen.
Mit Büchern, die die Welt nicht braucht, mag es Frau Kunkel-Razum aber nicht bewenden lassen. Jetzt werden nach und nach ungefähr 12.000 Einträge auf duden.de im Sinne des Gender-Gaga umgeschrieben, wie die „Welt“ am 7. Januar 2021 berichtete („Wie der Duden heimlich gegendert wird“, Bezahlschranke).
Wer dort also künftig den Suchbegriff „Mieter“ eingibt, wird demnächst lesen können, dass damit allein männliche Personen gemeint sind. Offensichtlich sind beim Duden die Germanisten gegenüber den Gender-„Wissenschaftlern“ ins Hintertreffen geraten, denn faktisch wird dadurch das bewährte Prinzip des „generischen Maskulinums“ ausgerechnet durch den Duden außer Kraft gesetzt: „Mieter“ im Plural bezeichnet die Gesamtheit aller Personen, die etwas gemietet haben, und umfasst sowohl Männer als auch Frauen. Klar, das generische Maskulinum ist Gender-Aktivisten zwar ein Dorn im Auge, aber dennoch weiterhin als sprachliche Norm maßgebend.
Man darf gespannt sein, wie lange noch, denn sollte sich der Duden mit seiner Genderei durchsetzen und es am Ende als neue Sprachnorm etablieren, müsste der Gesetzgeber (oder die Gesetzgeberin?) schnellstens alle Gesetze umschreiben.
Werden Gesetzestexte jetzt noch unlesbarer?
Denn wenn der „Mieter“ ausdrücklich nur ein Mann sein kann, gilt zum Beispiel der § 566 c des BGB („Vereinbarung zwischen Mieter und Vermieter über die Miete“) künftig alleine für männliche Mieter und Vermieter. In sämtlichen anderen geschlechtlichen Konstellationen hätte dieser Paragraph dann keine Gesetzeskraft mehr.
Sollten Gesetzestexte gegendert werden müssen, würden sie folglich noch unlesbarer, als sie es jetzt schon sind. Immerhin kann der Duden dann wieder neue Ratgeber veröffentlichen: „Richtig gendern für Juristen“ zum Beispiel oder „Gesetze geschlechtergerecht formulieren“.
Solchen Luxus muss man sich erst einmal leisten können. Im Falle des Duden fragt man sich allerdings, ob er wirklich so gut beraten ist, mit sprach-genderfeministischer Erbauungsliteratur in schmale Marktnischen vorstoßen zu wollen. Wirtschaftlich ist die Lage im Verlag „Bibliographisches Institut“ nämlich angespannt: Nach diversen Maßnahmen zum Stellenabbau sind von einst ungefähr 200 Arbeitsplätzen jetzt nur noch 30 übriggeblieben.
Sprachwissenschaftler sind entsetzt
Das hat freilich nichts mit Genderliteratur zu tun, sondern zum einen mit dem Chaos um die mehrfach korrigierte Rechtschreibreform (wer kauft sich noch ein Wörterbuch, wenn er nicht sicher sein kann, wie lange die Rechtschreibregeln Gültigkeit haben?) sowie zum anderen mit dem Internet, das gedruckte Nachschlagewerke zunehmend zum Anachronismus werden lässt. Kunkel-Razums sprachfeministische Eskapaden dürften den Verlag kaum in wirtschaftlich ruhigeres Fahrwasser bringen, eher im Gegenteil.
Denn vor allem das jüngst beschlossene massenhafte Umschreiben der Einträge auf duden.de hat ein weitgehend verheerendes Echo ausgelöst. Seriöse Sprachwissenschaftler sind entsetzt. Dass nun ausgerechnet die Duden-Redaktion zugunsten einer fragwürdigen Ideologie bewährte sprachliche Grundsätze über Bord wirft, dürfte ihrem Renommee in hohem Maße abträglich sein.
MANNdat unterstützt VDS-Petition
Auch sonst macht sich Widerstand breit. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat eine Petition ins Netz gestellt, die jeder unterstützen kann. Bislang (Stand: 1. Februar 2021) haben dies schon über 18.000 Personen getan. MANNdat fordert seine Leser dazu auf, es ihnen gleich zu tun. Sie finden sie unter diesem Link: Verein Deutsche Sprache: rettet die deutsche Sprache vor dem Duden
Erfreulich ist außerdem, dass es online eine sehr gute Alternative zum Duden gibt, auf die der VDS in seinem Infobrief vom 31. Januar hinweist:
In der Geschäftsstelle des Vereins Deutsche Sprache schlagen die Mitarbeiter online immer mehr beim Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) nach. Dieses bezieht einen gewissen Teil seiner Informationen auch vom Duden, allerdings nur von der 1999er Ausgabe. Besonders reizvoll ist die Funktion, dass Häufigkeiten und Vorkommen eines Wortes in einer Statistik angezeigt werden. (dwds.de)
Bild: AdobeStock_320564114 von metamorworks; Vorschaubild: AdobeStock_372157834_U.J. Alexander
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Lesermeinungen
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hier gibt es ein paar Comics dazu http://antisexismus.de/bilder z.B. http://antisexismus.de/bierin
Gender…
Das ist doch erst der Anfang.
Die Sprache verarmt.
Gewollt.
Es kann doch schon heute kaum noch jemand simple Begriffe zuordnen.
Minimalbildung, zu viel Internet, zu viel YT… Zu viel Hartz IV,
Zuwenig Allgemeinbildung.
Dumme Menschen kann man besser regieren.
Ich möchte noch einen Beitrag zum Gender Homeless Gap leisten. Ich habe mir grade nochmal das Video von dem Liedermacher, Wolgang Ambros, „In de Kinettn wo i schlof.“ angesehen. Ich kenne keinen anderen Künstler, der das Problem der Obdachlosigkeit so eindrucksvoll und so emphatisch dargestellt hat. Sehr empfehlenswert.
Ich habe neulich ein Video gesehen, wo darüber berichtet worden ist, dass es im Rahmen der Corona- Restriktionen, 1 Mio Pleiten gegeben hat. Das dürften überwiegend kleine und mittlere Selbsttändige und auch Männer gewesen sein, da Frauen i. d. R. zu feige sind, ein Unternehmen zu gründen. Also führt das Corona- Regime, (Great Reset) auch einen Krieg gegen die Männer. Die Absicht ist klar. Der Mittelstand wird
platt gemacht, sodass nur noch die Monopole übrig bleiben. Der Feminismus ist kapitalistisch, egoistisch, gemeingefährlich, empathielos und asozial. Der Maskulismus ist kapitalismuskritisch, altruistisch, empathisch und sozial.
@Norbert W.
Hier antwortet Ihnen eine Frau, die auf MANNdat schon lange mitliest.
Männer und Frauen müssen miteinander leben, nicht gegeneinander. So ist das gedacht, nur so kann Gesellschaft funktionieren. Es ist unglaublich, wie Männern heutzutage ganz selbstverständlich alle negativ belegten Attribute zugeschrieben, Frauen dagegen als grundgute, verkannte Heroinnen charakterisiert werden. Mir und vielen anderen Frauen ist radikal-genderideologischer, geschlechtsdiskriminierender Fundamentalfeminismus, der in fast allen Lebensbereichen in Geschlechterapartheid, in Krieg gegen alles Männliche abgleitetet, zutiefst zuwider. Daß er inzwischen sogar unsere Sprache bedroht, von der alle menschlichen Beziehungen abhängig sind und durch die das individuelle und gesellschaftliche Denken und Handeln bestimmt wird, ist zum Fürchten, hoch gefährlich. Deshalb habe ich die Petition unterschrieben.
Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen, stärkt nur die aggressive feministische Ideologie. Und trifft unsere Söhne.
Ja, die moderne Frau von heute ist stark und supercool. Eine Frau kennt keinen Schmerz. Brave Mädchen kommen in den Himmel, Böse kommen überall hin. Der Spruch könnte auch auf dem Grabstein einer gefallenen Soldatin stehen. Und sie müssen gut und auf jeden Fall besser sein. Und wenn sie weinen, werden sie es wahrscheinlich heimlich tun, damit es keiner mitkriegt. Denn das passt nicht zu der hippen Frau von heute. Den Männern scheint ein Fluch genommen worden zu sein. Und dieser Fluch überträgt sich auf die Frauen. Sie haben es so gewollt. Sie haben gewonnen und gleichzeitig verloren und es scheint keinen Weg zurück zu geben. Es ist ein Pyrrhussieg.
Das stimmt. Aber auch nur, weil heute nahezu alles, was Frauen tun, als besonders toll und gut und mutig ist.
Da stellt sich dann so eine ziemlich übergewichtige Dame vor eine Kamera und postet augenkrebsverdächtige Bilder auf Instagram & Co und alle müssen das gleich ganz toll finden. Kritik oder Missfallen ist nicht erlaubt – und außerdem ist sie ja sooo mutig.
Danisch hat eine Frau gezeigt. Die ist stark, gut und mutig – manchmal zumindest.
https://www.danisch.de/blog/2021/02/15/seenotretterin/
Der Journalist Volker Zastrow hat ja mal GM als politische Geschlechts- Umwandlung bezeichnet. Nun ja, nach den alten Rollenmustern hatte Frauen das primäre Ziel, glücklich zu werden und Männer, Karriere zu machen. Wenn das funktionieren würde, Männer werden glücklich und Frauen machen Karriere, wäre es eine Überlegung wert.
Wenn das funktionieren würde, Männer werden glücklich und Frauen machen Karriere, wäre es eine Überlegung wert.
Wir sind hier auf einem guten Weg. Thomas Hoof schreibt in seinem brillanten Essay „Der Fischer und seine Frau sind jetzt getrennte Leute“:
„Seit 1972 sinken Zufriedenheit und Glücksempfinden der Frauen in allen westlichen Ländern kontinuierlich ab – und das unabhängig davon, in welchen familiären Verhältnissen sie leben und was sie beruflich tun. Die Zufriedenheit der Männer nimmt trotz der Plagen der Genderagenda gleichzeitig zu.“ Quelle: Betsey Stevenson and Justin Wolfers: »The Paradox of Declining Female Happiness«, in: American Economic Journal: Economic Policy 2009, 1/2, S. 190-225. Und: Eurobarometer Life satisfaction trends: http://www.ec.europa.eu
Illustriert wird das mit einer schönen Grafik, die sich auch hier findet: https://bodyandsoulreconnection.com/the-decline-of-womens-happiness-part-i/
Demnach ist der Glücklichkeits-Koeffizient der Frauen von 1972 bis 2006 von 2,24 auf 2,16 gesunken, während derjenige der Männer im gleichen Zeitraum von 2,18 auf 2,22 gestiegen ist. Seit ungefähr Anfang der 90er-Jahre sind Männer glücklicher als Frauen.
Läuft ;-)
Das mit dem Auslassen der Gender- Pause, beim sprechen, hat nichts mit Schlendrian zu tun. Das ist eine vorsätzliche und gezielte narzisstische Agitation.
Die Dekonstruktion der Sprache gehört zur Dekonstruktion der kulturellen Identität. Der Spiegel war auch mal das Sturmgeschütz der Demokratie. Ist er aber seit langem nicht mehr.
Gesetzestexte werden nicht nur unlesbarer werden, sondern immer mehr Fehler enthalten. Die Sprachzerstörung der StVO 2013 führte dazu, das Herumlungern auf Mittelstreifen erlaubt ist, und zu weiteren Löchern. Diese Löcher werden von den Richtern zunehmend willkürlich gestopft werden mit dem, was angeblich gemeint ist, statt sich wie vorgeschrieben an den Wortlaut zu halten.
Ich wage zu bezweifeln, dass das Mittelspursyndrom auf Gendersprache zurückzuführen ist.
Vielleicht auf den Feminismus an sich, der den Bürgern, insbesondere Frauen nicht (mehr) zutraut, von der rechten auf die mittlere und zurück auf die rechte Fahrspur zu wechseln.
Vielleicht trägt der Gesetzgeber aber auch nur der (teils mitverschuldeten) Verblödung unserer Gesellschaft Rechnung, wenn er solche Gesetze erlässt.
Ich dagegen finde, wer mit einem Spurwechsel zum und nach dem Überholen intellektuell überfordert ist, sollte besser den Führerschein abgeben.
Dummerweise weitet sich das Phänomen auch auf zweispurige Autobahnen aus. Darf ich täglich auf dem Weg zur Arbeit erleben. Der Beschleunigungsstreifen wird nicht mehr zum Beschleunigen benutzt, selbst wenn man einen 40-Tonner damit ausbremst. Überholt wird mit unveränderter Geschwindigkeit – man könnte ja auch mal Gas geben, statt mit 100-110 kmh am LKW vorbeizuschleichen. – Und grundsätzlich tuckert man kilometerweit links weiter, wenn am Horizont ein Fahrzeug auf der rechten Spur zu sehen ist.
Zeitweise kann man manchmal ganz locker 3-4 Autos rechts überholen, weil so viel Freiraum ist. Würde ich natürlich nie tun, ist ja verboten. ;-)
Ich nenne das eher Blödheit und Rücksichtslosigkeit, Gender Empathy Gap und Gendersprech sind da nur weitere Steine im Mosaik.
Lesen ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht: MittelSTREIFEN ist das Ding zwischen zwei Fahrbahnen, üblicherweise begrünt. Was vorher durch „Fußgänger“ usw. abgedeckt war, trifft nun nicht mehr auf Herumsitzende und -stehende usw. zu.
Nachtrag:
Fast vergessen…
Da ich in den vergangenen Tagen gezwungermaßen ÖR schauen musste (natürlich musste, sonst wäre es ja nicht gezwungenermaßen *g), konnte ich die Sprachvcerhunzung natürlich häufiger mal mit anhören.
Bemerkenswert ist, dass offenbar so langsam bei einigen Leuten der Schlendrian Einzug hält. Denn die Gender-Pause wird von Vielen mittlerweile (falls überhaupt irgendwann mal) nicht mehr gesprochen wird.
Zukünftig können wir uns dann vermutlich auf das generische Femininum als Normalfall einstellen – Sprache ändert sich ja schließlich, wenn man nur lange genug Sprachvorschriften macht.
Im Gegensatz zum generischen Maskulinum, das beide Geschlechter gleichermaßen meint, wird das generische Femininum Männer vermutlich nur gnädigerweise mitmeinen. Wie sehr man auf Anliegen und Interessen der Männer achtet, wissen wir hier ja alle. ;-)
Tatsächlich werden aber auch (zumindest einige) negative Begriffe wie Mörder, Killer, Verbrecher gegendert.
Allerdings soll diese Errungenschaft der deutschen Sprache ja nur die Online-Version betreffen (vorerst), denn eine Printausgabe müsste ja in etwa doppelt so dick werden die die normale Ausgabe.
Das kostet einerseits mehr Papier = Geld und natürlich auch Gewicht.
Es gibt übrigens nicht nur dwds.de sondern auch owid.de
Hier zuerst gepostet, mit schicker Eselsbrücke. ;-)
https://allesevolution.wordpress.com/2021/01/20/selbermach-mittwoch-303-20-01-2021/#comment-601333
Genderlei
Der Duden neu müht sich nun noch,
mit einem Gendern, künftig allein,
sprachlich auch als schwarzes Loch
aller Wörterbücher erkannt zu sein.
frei nach
Die deutsche Sprache
Deutsche mühen sich jetzt hoch,
deutsch zu reden fein und rein;
Wer von Hertzen redet deutsch,
wird der beste Deutsche seyn.
Friedrich von Logau
1604 – 1655