Der gute, alte Didi …
Dieter Hallervorden hat es gewagt, Gendern als „Vergewaltigung der Sprache“ zu bezeichnen. Das brachte ihm erwartungsgemäß den Shitstorm der Gralshüter moderner Moral auf Twitter ein. Unser Kolumnist Matt Alder versucht, ihm beizuspringen – so gut das ein Mitglied des von der linken Journaille als „antifeministisch“ geframten Vereins eben kann.
Lieber Dieter Hallervorden,
da wir zu meiner Schulzeit zu Hause keinen Fernseher hatten, kannte ich Deine Sendung „Nonstop Nonsens“ nur aus Erzählungen meiner Mitschüler. Wirklich aufgefallen bist Du mir erst mit „Spottlight“, gefolgt von Deinen Kinofilmen aus jüngerer Zeit.
Als Vertreter Deiner Zunft hast Du ja ganz schön einen rausgehauen mit Deinem Statement zur Gender-Sprache. Und eingesteckt hast Du auch ordentlich dafür, zumal aus dem Lager der woken Neo-Moralisten. In meiner Schulzeit bezeichnete man Männer in Deiner Lebensphase noch als altersweise. Heute sind „alt“, „Mann“ und „weiß“ (man beachte die phonetische Ähnlichkeit zu weise) Attribute für mannigfach formulierte Schimpfwörter geworden, jenseits jeglichen Respekts.
Sprachdiktatur ist inakzeptabel, egal aus welcher politischen Richtung, das ist wohl wahr. Die von Dir genannten Beispiele beruhten allerdings auf der Initiative von – wie auch immer – mehrheitlich gewählten Regierungen. Dieses Mal vollzieht sich eine Vergewaltigung der Sprache, obwohl sie mehr als zwei Drittel der Bevölkerung ablehnen. Das ist neu.
Lieber Didi, wahrscheinlich kennst Du uns gar nicht, und ich weiß nur zu gut: Selbst wenn Du es wolltest, Du könntest es Dir nicht leisten, Dich mit unseren Positionen zu solidarisieren. Es wäre Dein Tod als öffentliche Person (Kontaktschuld und so). Sollte Dich je ein Journalist auf diese Kolumne oder auch nur auf unseren Verein ansprechen, müsstest Du Dich mit schärfsten Worten gegen uns äußern und von uns distanzieren, allein schon, um gesellschaftlich zu überleben. Wir würden es Dir nachsehen, die Zeiten sind nun mal so.
Trotzdem, danke für Deine klare Positionierung zur Sprache. Du sprichst uns aus der Seele.
Herzlichst,
Matt Alder
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Lesermeinungen
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Wenn nicht bald was passiert dann wird man sich eh bald dafür schämen müssen ein DEUTSCHER zu sein!
Man stelle sich vor, man habe jahrlang eine Pseudo-Wisschenschaft wie Gender-Studies studiert, dann merkt man, dass man in der freien Wirtschaft keinen Job dafür bekommt, höchstens in der Empörungsindustrie, und da kommt so ein prominenter alter weisser Mann (Genderstudies Feind Nr.1!) daher und sagt einfach, was die große Mehrheit schon immer denkt: Sprache gendern ist Verhunzung und sinnlos.
Da wären ja zig Jahre Gehirnwäsche umsonst (nicht gratis!) und man müsste sich zu etwas Nützlicherem umschulen lassen, was anstrengend ist.
Das darf natürlich nicht sein, so wird drauf eingedroschen, beschämt, beleidigt.
Ich bin mir sicher, dass diejenigen, die sich am Lautesten nach (Ruf-)mord schreien auch diejenigen sind, die sich am verkrampfesten an der Ideologie krallen. Erbärmlich.
Nix Ändern mit Gendern
Dem alten Didi, ein Bravissimo,
und dass es ihn noch lange gibt,
mit seinem Theater, angesagt so,
frei von dem Gendern, wie beliebt.
Die deutsche Sprache unverhunzt,
anspruchsvoll wie eh in den Texten.
Niemand auf der Bühne, der grunzt,
von dem Sternchen zu dem nächsten.
Da wurde zu Recht mal hingewiesen,
von ihm auf diktatorischen Zwang,
den Nazis und Kommunisten, diesen,
in Vergangenheit der Sprache entlang.
Den Shitstorm sehe Didi gelassen,
es gelte quasi, viel Feind viel Ehr.
Die, die ihn wegen Aussage hassen,
sind Trolle, sonst nicht viel mehr.