Kanadische Studie über Depressionen von Männern
Kanadische Studie über Depressionen von Männern
Eine Studie aus Kanada befasst sich mit der psychischen Gesundheit von Männern und zeigt Faktoren am Arbeitsplatz auf, die zu einer schlechten psychischen Gesundheit von Männern beitragen. Das Ergebnis unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Unterstützung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz.
Die Untersuchung, die von HeadsUpGuys, einem Programm der University of British Columbia (UBC), in Zusammenarbeit mit der Community Savings Credit Union durchgeführt wurde, soll die Forschungslücke bei den Faktoren am Arbeitsplatz schließen, die zu einer schlechten psychischen Gesundheit von Männern beitragen. In Kanada entfallen etwa 75 % der Selbstmordtode auf Männer, und Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei Männern unter 50 Jahren.
Die Ergebnisse:
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Fast die Hälfte der Befragten lag über dem Schwellenwert für eine wahrscheinliche schwere Depression, was auf eine anhaltende Krise der psychischen Gesundheit von Männern hindeutet.
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55 % der Befragten berichteten, dass sie sich einsam fühlten – ein wichtiger Risikofaktor für Selbstmord.
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Fast jeder vierte Befragte gab an, er leide unter so unerträglichem psychischem Druck, dass er sich selbst am Boden wähnt.
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Einer von drei berufstätigen kanadischen Männern gab an, mindestens einige Male pro Woche an Selbstmord zu denken oder sich selbst zu verletzen.
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Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz hinken den Maßnahmen zur physischen Sicherheit weit hinterher.
Die Empfehlungen:
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Integration von Instrumenten zur Selbstkontrolle der psychischen Gesundheit in die regelmäßigen Mitarbeitergespräche
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Schulung von Managern/Vorgesetzten zur Erkennung von Anzeichen für psychische Probleme
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regelmäßige Förderung psychischer Gesundheitspraktiken und Bekanntmachung von Ressourcen für die Mitarbeiter
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konsequente Verknüpfung von psychischer Gesundheit mit Wellness- und Sicherheitsprogrammen
Mike Schilling, Präsident und CEO der Community Savings Credit Union, sagte:
„Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Bestandteil des Wohlbefindens der Arbeitnehmer. Während an vielen Arbeitsplätzen physische Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden – man denke nur an Schutzhelme und Stahlkappenstiefel oder ergonomische Schreibtische – wird der psychischen Gesundheit nicht die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt.
Wir fordern die Arbeitgeber auf, die Lücken in ihren Programmen zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv zu schließen, um das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern. (…) Unser Ziel ist es, das schädliche Stigma des Gesprächs über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz abzubauen.“
Dr. John Ogrodniczuk, Gründer von HeadsUpGuys, Professor für Psychiatrie an der UBC und Direktor des UBC-Psychotherapieprogramms, sagte:
„Es ist an der Zeit, das Thema männlicher Selbstmord aus dem Schatten ins Rampenlicht zu rücken. Es handelt sich um eine ernste Krise der öffentlichen Gesundheit – wir müssen darüber reden und anfangen zu handeln. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen ein schockierend hohes Maß an Selbstmordgedanken bei Männern am Arbeitsplatz. Der Arbeitsplatz bietet eine organisatorische Infrastruktur und Rahmenbedingungen, die zur Unterstützung von Strategien zur Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens genutzt werden können, indem Arbeitsplatznormen geschaffen werden, die die Stigmatisierung verringern und die Hilfesuche erleichtern – Faktoren, die sich nachweislich auf den Zugang von Männern zu psychischen Gesundheitsdiensten auswirken.“
Quelle Beitragsbild: gewalt_fotolia_172326104_urheber-roman-bodnarchuk_718.jpg
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Lieber Nico,
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Vielen Dank für diesen sehr wertvollen Artikel. 👍 Dieser Artikel sollte an alle deutschen Krankenkassen sowie an alle deutschen Unternehmen versendet werden 📬 um auch hierzulande die Stigmatisierung des Themas „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ abzubauen. 🙏 Wollen Sie das übernehmen oder soll ich mich der Sache annehmen? 🤔