Pressemitteilung: Mangelnde Unterstützung männlicher Opfer häuslicher Gewalt?
Mit einem Offenen Brief wendet sich MANNdat an den nordrhein-westfälischen Innenminister Ingo Wolf (FDP). Anlass ist die ganz offensichtlich unzureichende Hilfe und Beratung seitens der nordrhein-westfälischen Polizei für männliche Betroffene häuslicher Gewalt.
Auf der Portalseite der NRW-Polizei (www1.polizei-nrw.de) heißt es zum sogenannten Gewaltschutzgesetz unter anderem: „Mit den neuen Regelungen wurde erreicht, dass Opfer häuslicher Gewalt in dem Bewusstsein gestärkt werden, dass staatliche Stellen Hilfe leisten … In der konkreten Situation kann weitere Gewalt verhindert werden und den Opfern wird durch Vermittlung an geeignete Beratungseinrichtungen konkrete Hilfe geleistet.“
Das gilt offenbar jedoch nur für Frauen. Wer als Mann in NRW das Pech hat, von häuslicher Gewalt betroffen zu sein, dem kann es passieren, dass er auf Polizeibeamte trifft, die mit Unverständnis, Ablehnung und Häme reagieren. Beamte dagegen, die dem Mann helfen wollen, kommen nicht weit, denn in der Regel fehlt es an geeigneten Beratungsstellen, die speziell männlichen Gewaltopfern unvoreingenommen helfen.
Auch Unterkünfte sind rar. Kein Wunder: Während die Landesregierung stolz auf die 62 vom Land finanziell unterstützten Frauenhäuser verweist, gibt es in ganz NRW kein einziges mit öffentlichen Geldern gefördertes Männerhaus. Männer als Opfer häuslicher Gewalt werden von der nordrhein-westfälischen Politik gezielt ignoriert.
In seinem Offenen Brief appelliert MANNdat an den Minister: „Wir möchten Sie bitten, dafür zu sorgen, dass auch Männer, die häusliche Gewalt erlitten haben, in Nordrhein-Westfalen schnelle, professionelle und wirksame Hilfe erhalten.“
Den vollständigen Wortlaut des offenen Briefes zur häuslichen Gewalt gegen Männer lesen Sie hier.
Bildquelle: (c) Gerd Altmann/www.pixelio.de
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