Wir würden diesen Artikel über häusliche Gewalt gegen Männer gerne am Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Männer veröffentlichen. Da es diesen jedoch im Gegensatz zum Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen (25.11.) nicht gibt, veröffentlichen ihn zumindest in der gleichen Woche, da laut Grundgesetz Männer und Frauen ja gleichberechtigt sind und beide das gleiche Recht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Während der 14. weibliche Familienminister in Folge Anne Spiegel (Grüne) in überkommener Tradition männliche Gewaltopfer unsichtbar macht, muss man auf der Suche nach progressiven Ansätzen schon von Bundes- auf Länderebene absteigen und findet sie dann – unvermutet – bei weiblichen Gleichstellungsministern der CDU.
Anne Spiegel ist unsere neue Familien-, Jugend- und Seniorenministerin. Sie ist damit auch oberste in Deutschland zuständige Ministerin für männliche Familienmitglieder, für Väter, für männliche Jugendliche und alte (auch weiße) Männer. Ist sie geeignet für dieses Amt? Wir wollen dies in einer kleinen Serie von Beiträgen beleuchten.
Während die Politik in Deutschland fleißig weiterhin Menschen- und Grundrechte teilt und Gewalt gegen Männer immer noch weitestgehend tabuisiert, ist in Dänemark zumindest eine politische Diskussion über die Gleichberechtigung von Männern beim Gewaltschutz entbrannt.
Uns erreichte die Anfrage eines Studenten für Soziale Arbeit an der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Für seine Bachelorarbeit untersucht er die partnerschaftliche Gewalt gegen Männer, hier mit Schwerpunkt auf heterosexuelle Beziehungen. Teil der Arbeit wird auch sein, wie unsere Gesellschaft mit der Gewalt gegen Männer umgeht.