Wer häusliche Gewalt gegen Männer unsichtbar macht, ist mitschuldig
Wer häusliche Gewalt gegen Männer unsichtbar macht, ist mitschuldig
Wir würden diesen Artikel über häusliche Gewalt gegen Männer gerne am Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Männer veröffentlichen. Da es diesen jedoch im Gegensatz zum Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen (25.11.) nicht gibt, veröffentlichen wir ihn zumindest in der gleichen Woche, da laut Grundgesetz Männer und Frauen ja gleichberechtigt sind und beide das gleiche Recht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Der MDR berichtete vor Kurzem über einen Mann, der von seiner Großmutter sexuell misshandelt wurde: „Heute sagt er, dass es für männliche Opfer von Missbrauch besonders schwer sei, Hilfe zu bekommen. Lange sei er nicht ernst genommen worden.“
Dies zeigt, dass diejenigen, die männliche Opfer und weibliche Täterschaft bei häuslicher Gewalt verschweigen, verharmlosen oder gar ins Lächerliche ziehen, Mitschuld an der verborgenen Ausbreitung dieser Gewaltform haben.
Die Medien kolportieren das Männertäter-Frauenopfer-Stereotyp, was zu teilweise völlig absurden Realitätsverdrehungen führt. So hat z. B. der britische Schauspieler Charlie Lawson in der Fernsehserie „Coronation Street“ politisch korrekt den Frauenschläger Jim McDonald zu spielen, obwohl er im realen Leben selbst Opfer häuslicher Gewalt geworden ist, wie die britische Tageszeitung in ihrem Beitrag „Meine gewalttätige Ex-Frau hat mich nach jahrelanger körperlicher Misshandlung fast zum Selbstmord getrieben“ darlegt. Für eine Darstellung männlicher Gewaltopfer und weiblicher Gewalttäter ist das Fernsehen noch nicht reif.
In Deutschland bleibt das für häusliche Gewalt gegen Männer zuständige Bundesfamilienministerium unter Familienministerin Lias Paus nahezu untätig, was die Bekämpfung von häuslicher Gewalt oder Partnerschaftsgewalt gegen Männer betrifft. Im Gegenteil, Familienministerin Paus kürzte die wenigen Hilfen für die ohnehin schon spärlichen Männerschutzmaßnahmen.
Laut Zahlen des Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz BFKM haben Fälle, in denen sich von häuslicher Gewalt betroffene Männer in den wenigen Einrichtungen meldeten, die es dafür gibt, von 2022 auf 2023 um 27 Prozent erhöht. Da aufgrund der Vernachlässigung durch die politisch Verantwortlichen kaum Einrichtungen zu Verfügung standen, konnten 2023 nur 23 Prozent von den Anfragenden untergebracht werden. Siehe hierzu den Bericht des Deutschlandfunks.
Nicht nur in Deutschland versagen die für die männlichen Opfer häuslicher Gewalt zuständigen politisch Verantwortlichen. Auch in anderen Ländern ist dies der Fall. Aus Nordirland wird berichtet:
Carey Baxter, Vorsitzender der Men’s Alliance Northern Ireland, sagte gegenüber Belfast Live: „Nachdem ich das Stigma des häuslichen Missbrauchs durch Männer erkannt hatte, beschloss ich, etwas zu tun, um diese Männer zu unterstützen, und gründete 2018 zunächst eine Facebook-Selbsthilfegruppe mit rund 100 Männern, und jetzt haben wir 1.600 Mitglieder in ganz Nordirland. Viele Männer haben das Gefühl, dass sie anderswo keine Hilfe und keinen Glauben finden und nicht die gleiche Unterstützung erhalten wie Frauen. In Nordirland gibt es auch keine Zufluchtsstätten für Männer, nicht eine einzige.“
Die Men’s Alliance Northern Ireland forderte deshalb speziell Frauen auf, am Samstag, dem 9. November, Stellung zu beziehen und sich mit jenen Männern solidarisch zu zeigen, die das Gefühl haben, dass sie sich nicht äußern können – aus Angst, verurteilt, lächerlich gemacht oder missverstanden zu werden.
Eine der beteiligten Frauen, die selbst Opfer von häuslicher Gewalt war, sagte uns: „Viele Männer, die im Stillen leiden, haben Angst, als wütend, schreiend oder störend abgestempelt zu werden, wenn sie sich zu Wort melden. Als Frauen können wir dazu beitragen, ihre Stimmen zu verstärken. Indem wir für sie marschieren, senden wir eine klare Botschaft: Häusliche Gewalt unterscheidet nicht, und männliche Opfer verdienen es, dass man sie sieht, unterstützt und ihnen glaubt – genau wie jedes andere Opfer. Bei dieser Demonstration geht es nicht darum, den Fokus von den Frauen wegzulenken oder ihre Erfahrungen herunterzuspielen. Es geht darum, Raum für alle Opfer zu schaffen, anzuerkennen, dass Gewalt viele Formen annimmt, und zu zeigen, dass wir im Kampf dagegen zusammenstehen – unabhängig vom Geschlecht des Opfers. Indem wir das Bewusstsein schärfen, das Schweigen brechen und gemeinsam das Stigma bekämpfen, können wir männlichen Opfern zeigen, dass sie nicht allein sind und dass auch ihre Stimme zählt.“
Eine andere der beteiligten Frauen fügte hinzu: „Ich denke, häusliche Gewalt gegen Männer muss hervorgehoben werden, da sie häufiger vorkommt, als wir sehen. Der Unterschied ist, dass die Männer Angst haben, sich zu melden. Es ist ihnen peinlich, sie schämen sich und wenn sie Opfer von häuslicher Gewalt sind, fühlen sie sich weniger männlich, was nicht der Fall ist. Häusliche Gewalt kennt kein Geschlecht, sie kann jeden treffen. Es gibt gewalttätige Frauen und gewalttätige Männer, aber das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Wir müssen mehr Männer ermutigen, sich zu melden. Das Stigma muss durchbrochen werden. In Nordirland waren fünf von neun Opfern häuslicher Gewalt männlich, und ich weiß das, weil einer von ihnen mein Vater war. Mein Vater hat sich nicht zu Wort gemeldet, als er in der Öffentlichkeit misshandelt wurde. Die Leute haben gelacht und Videos gemacht, und das war am Tag vor seinem Tod. So viele Männer leiden im Stillen und haben Angst, sich anderen mitzuteilen, weil sie befürchten, dass man ihnen nicht zuhört, sie lächerlich macht oder sie für einen wütenden Mann hält. Wenn eine Frau einen Mann misshandelt, wird die Frage gestellt, was er ihr angetan hat, und diese Frage sollte nicht gestellt werden.“
Bezüglich der Zahlen männlicher Opfer von häuslicher Gewalt oder von Partnerschaftsgewalt verweisen wir hier auf die neue Studie, die zeigt, dass jeder zweite Mann von Partnerschaftsgewalt betroffen ist.
Eine Zusammenfassung weitere Studien haben wir im Beitrag „Männliche Opfer von Partnerschaftsgewalt – Dunkelfeldstudien“
Laut einer aktuellen Studie erstatten nur 4 Prozent der gewaltbetroffenen Männer Anzeige, ohne diese später wieder zurückzuziehen. Dies zeigt ein enormes Dunkelfeld von Männern auf, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind.
Wer häusliche Gewalt gegen Männer unsichtbar macht und somit männliche Opfer verharmlost und weibliche Täter schützt, ist mitschuldig.
Quelle Beitragsbild: adobestock-140432298-scaled-e1710185678839
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Ich versuche das Thema künstlerisch in die Welt zu tragen. Ich schreibe Songs, verbreite darüber die Nummer des Hilfetelefons weiter, rede mit Künstlern, Produzenten, Followern.
Und ich schreibe immer wieder Kommentare in den Medien, um eine andere Sicht auf Männer zu öffnen.
Leider sind die Stimmen der Frauen, die mit mir einer Meinung sind, noch zu leise.
Ich würde gerne mehr Männer sensibilisieren, aber wie erreiche ich sie noch?
Es wäre auch interessant zu erfahren, wieviele der Suizidfälle von häuslicher Gewalt herrühren. 75-80% der Suizide betreffen Männer.
Kürzlich kam Lisa Paus/Habeck, die wie üblich die Femizide bemängeln. Das Wort Femizid an sich ist schon eine Dreistigkeit. Das Wort dient nur zur Unsichtbarmachung der männlichen Opfer der häuslichen und partnerschaftlichen Gewalt. Des Weiteren ist das Wort, das die Tötung einer Frau explizit aufgrund ihres Geschlechts beschreibt, auch irreführend, denn ich gehe davon aus, dass die meisten wegen Dramen, Eifersucht und anderer Streitigkeiten passieren. Wir wissen schon lange, dass die Hauptfaktoren für häusliche Gewalt folgende sind: prekäre Verhältnisse, Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Alkohol- und Drogenmißbrauch, psychologische Probleme, gelernte Gewalt aus dem Elternhaus.
Da die Gewalt gegen Frauen in Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen ist, verweisen die nicht-linken Medien auf die unkontrollierte Zuwanderung aus anderen Kulturen mit vermutlich anderer „Konfliktbewältigungskultur“. Mich ärgert das etwas, da es weiterhin das eigentliche Problem verschleiert, dass Männer genauso häufig Opfer von Gewalt werden und dass es kein „gendered issue“ ist, wie die linken Medien oft so tun.