Wir würden diesen Artikel über häusliche Gewalt gegen Männer gerne am Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Männer veröffentlichen. Da es diesen jedoch im Gegensatz zum Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen (25.11.) nicht gibt, veröffentlichen ihn zumindest in der gleichen Woche, da laut Grundgesetz Männer und Frauen ja gleichberechtigt sind und beide das gleiche Recht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Eine neue Studie untersuchte partnerschaftliche Gewalt gegen Männer auf deren Arten, Schwere und Folgen für die männlichen Opfer und zeigt insbesondere auch das enorme Dunkelfeld männlicher Opfer von partnerschaftlicher Gewalt auf.
Gewaltberatung ist für männliche Opfer immer noch schwierig zu finden. Während die von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gestellte Bundesregierung Fördermittel für Hilfsangebote für männliche Gewaltopfer kürzt, geht das Bundesland Hessen mit seiner CDU/SPD-Regierung jetzt neue Wege. Sie weitet ihre Opferberatung auch für männliche Opfer sexualisierter Gewalt aus.
Eine aktuelle Studie zeigt: Jeder zweite Mann in Deutschland war schon von Partnerschaftsgewalt betroffen. Aber den Medien und den politisch Verantwortlichen geht es am Hintern vorbei.
Partnerschaftsgewalt wird bis heute stereotyp als Gewalt von Männern gegen Frauen dargestellt. Dies ist nicht gerechtfertigt. Denn Partnerschaftsgewalt ist ein äußerst vielschichtiges Thema und Männer sind nicht weniger von Partnerschaftsgewalt betroffen als Frauen. 20 Jahre nach der Pilotstudie des Bundesfamilienministeriums hat nun das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KfN) seine Studie „Gewalt gegen Männer in Partnerschaften“ veröffentlicht. Wir stellen die Studie vor.
Zeigt das Bohren extrem dicker Bretter endlich Erfolge? Wir können es noch nicht einschätzen, aber immerhin gab es zum Weltmännertag dieses Jahr einige Artikel in Mainstreammedien, die männliche Gewaltopfer thematisierten.
Das Ausmaß von Gewalt und damit auch sexualisierte Gewalt gegen Männer ist in Deutschland ein Tabu-Thema. In Großbritannien scheint es, wenn auch nur sehr langsam, aber doch deutlicher als in Deutschland, einig Wegschauland, anzukommen.