MANNdat im Interview mit der Konrad-Adenauer-Stiftung
Hamburg, August 2013. Die Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung hat den Dschungel des deutschen Mannes erkundet und stellt ihre Entdeckungen auf ihrer Website vor. 14 Teilnehmer haben unter Leitung eines Trainerteams Beiträge produziert zu der Frage: „Was heißt es heute eigentlich, ein Mann zu sein?“
Eine der Teilnehmerinnen des Projektes, Anne-Kathrin Gerstlauer, hat MANNdat-Mitglied Andreas Kraußer interviewt und einen eigenwilligen, aber durchaus gelungenen Beitrag erstellt.
Männerrechtler … glauben, dass ihr Geschlecht benachteiligt ist – vor allem dadurch, dass Frauen nun jahrzehntelang gezielt gefördert wurden. Sie fordern, diese Nachteile gezielt zu hinterfragen, zum Beispiel bei der Lebenserwartung. Mehr Stress, unsichere Jobs, schlechtere Gesundheit, das könnten mögliche Gründe sein, sagen die Männerrechtler. Viele Forscher glauben allerdings, dass auch biologische Gründe eine Rolle spielen. Das zweite X-Chromosom könnte den Frauen zum Beispiel Vorteile verschaffen.
Andreas Kraußer ist einer von ihnen, er kommt aus Hamburg und ist Mitglied beim Verein MANNdat.
Von Frauen beschimpft, von Männern belächelt, als Internet-Pöbler verschrieen. Was treibt jemanden an, sich für die Rechte des vermeintlich starken Geschlechts einzusetzen? Begegnung mit einem Männerrechtler.
Ergebnis des Projektes ist das Online-Magazin ER – Geschichten über Männer, das mehrere interessante Beiträge enthält. So ist einer der Journalisten bei Hamburger Gleichstellungs-Politikern auf die Suche nach Männerpolitik gegangen und hat nahezu ausschließlich Distanz, Reserviertheit und Ablehnung vorgefunden. Auf der Suche nach den Gründen benennt er den wesentlichen Punkt:
Am Ende meiner Reise habe ich in Hamburg niemanden getroffen, der sich selbst als echten Männerpolitiker sieht – und mit keinem einzigen Mann gesprochen. Denn keine der Hamburger Fraktionen hat das Amt des gleichstellungspolitischen Sprechers mit einem Mann besetzt. In allen politischen Lagern ist Geschlechterpolitik Frauensache – auch wenn sie offiziell nicht mehr Frauenpolitik heißt. Schuld daran sind auch die Männer selbst: Es ist nicht bekannt, dass sich in einer der Hamburger Fraktionen mit besonderem Engagement ein Mann für den Abbau von männertypischen Benachteiligungen einsetzen würde…
Der heterosexuelle Mann hat im politischen Milieu niemanden, der sich aufgrund eigener Betroffenheit gegen männerspezifische Benachteiligungen in der Gesellschaft engagiert. Solange das so ist, wird es vermutlich niemanden geben, der genauso entschlossen gegen solche Benachteiligungen kämpft, wie es die Feministinnen von SPD, Grünen und Links-Partei heute noch für die Frauen tun. Echte Männerpolitik wird aber genau diesen Eifer brauchen, um Veränderungen zu erreichen.
Und doch, es gibt ihn, diesen Eifer: Bei MANNdat. Werdet Mitglied, engagiert Euch!
Stellungnahme von MANNdat bezüglich unserer Interviewpartner
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