Champions League des Sexismus: Die Siegerehrung
Lange hat es gedauert, bis die Sieger unserer Champions League des Sexismus feststanden.
Aus der Zusendung von mehr als 150 männerfeindlich-sexistischen Zitaten standen 32 Sprüche in unterschiedlichen Gruppen zur Abstimmung. Und schon vor der Auswertung der Finalgruppe war eines klar: Die Ursache des männerfeindlichen Sexismus hat einen Namen und der heißt „Politik.“ Alle vier Finalteilnehmer waren Zitate von Politikern oder Parteien. Ins Finale haben es ein Zitat der ehemaligen und inzwischen in der Versenkung verschwundenen FDP-Vizevorsitzenden Pieper, der ehemaligen First Lady und zukünftigen Möchtegernpräsidentin Hillary Clinton sowie zwei Zitate der Grünen geschafft.
Dass die Grünen gleich zwei Mal im Finale vertreten waren, wundert wenig. Immerhin gelang es dieser Partei, die sich in ihrem Selbstverständnis als Vorkämpfer für Gleichberechtigung und gegen Sexismus sieht, mit vier Mannschaften anzutreten – und, wenn wir es rechtzeitig erfahren hätten, sogar mit fünf. Erst vor ein paar Wochen wurden wir darauf hingewiesen, dass sich die grüne Jugend einen weiteren, männerfeindlich-sexistischen Streich geleistet hat: In deren Internet-Beitrittsformular wird das „biologische “ Geschlecht abgefragt. Doch die gleiche grüne Jugend, die derzeit vorgibt, sich so sehr für sexuelle Selbstbestimmtheit einsetzen zu wollen, streicht die versprochene Freiheit so gar nicht freiheitlich selbstbestimmt in seinem Internet-Eintrittsformular auf die Varianten „weiblich“ und nicht weiblich“ zusammen. Ehrlich klingt anders.
Man stelle sich vor, irgendeine Jugendorganisation irgendeiner Partei würde das biologische Geschlecht erfragen und nur „männlich“ und „nicht männlich“ anbieten. Da würde aber sofort die feministische Empörungsmaschine heiß laufen – auch und ganz besonders bei den Grünen. Frau Roth übernehmen Sie!
Anmerkung: Witzigerweise hat nun die Grüne Jugend auch noch eine Erklärung dazu eingestellt, eine Erklärung , die die Sache nicht etwa besser macht, sondern den tiefsitzenden Sexismus gegenüber Männern bei den Grünen in großer Deutlichkeit zeigt:
Um es kurz zu machen: Wir haben mit dieser Abfrage das Ziel, Diskriminierung zu bekämpfen:
- die Diskriminierung von Frauen, indem wir zu statistischen Zwecken und für Frauenförderungsmaßnahmen den Frauenanteil messen
- die Diskriminierung von Menschen, die sich in dem Mann-Frau-Schema nicht wiederfinden können oder wollen (z.B. Intersexuelle, Transsexuelle und Transgender)
Deshalb fragen wir lediglich ab, ob eine Person, die bei uns Mitglied werden möchte, weiblich oder eben nicht weiblich ist. Eine Diskriminierung von Männern und Jungen liegt durch eine solche Abfrage keinesfalls vor. Weder das Allgemeine Gleichbehandlungs Gesetz (AGG) noch andere wissenschaftliche Quellen liefern dazu Anhaltspunkte.
Mal abgesehen davon, dass das AGG keine wissenschaftliche Quelle ist, ist die Erklärung so jämmerlich, dass man schon fast Mitleid mit dem mangelnden Urteilsvermögen der Grünen Jugend haben müsste.
Sieger der Champions League des Sexismus
Klar und eindeutig durchgesetzt hat sich in dem langen und harten Auswahlverfahren das zur Satzung der Grünen gehörende Frauenstatut. Dieses Statut ist ein Paradebeispiel dafür, was die selbsternannte Partei der Geschlechtergerechtigkeit für ein Verständnis von Gleichberechtigung, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Meinungsfreiheit, kurz von unseren Verfassungswerten hat. Unserer Ansicht nach ein überaus verdienter Sieg. Hier noch einmal als Auswahl der zahlreichen Beispiele drei kommentierten Zitate aus diesem Statut und herzlichen Glückwunsch:
Redelisten werden getrennt geführt, Frauen und Männer reden abwechselnd. Ist die Redeliste der Frauen erschöpft, ist die Versammlung zu befragen, ob die Debatte fortgesetzt werden soll.
Wenn keine Frau mehr etwas sagen will (oder keine Frau mehr da ist, die zusätzlich einen Redebeitrag liefern kann), dürfen die Männer auch nichts mehr sagen, es sei denn die Versammlung beschließt diese Selbstverständlichkeit. Meinungsfreiheit à la Grüne.
Die Mehrheit der Frauen einer Bundesversammlung, eines Länderrates und anderer Gremien hat ein Vetorecht mit aufschiebender Wirkung.
Wenn die anwesenden Frauen alleine beschließen, über ein bestimmtes Thema nicht mehr reden zu wollen (und zwar gleichgültig, um was für ein Thema es sich handelt!), ist die Debatte beendet. Die Entscheidung darüber treffen die Frauen alleine, die Männer müssen vorher den Saal verlassen. Interessant ist, dass sich die grünen Männer diesen sexistischen Schwachsinn auch noch gefallen lassen und nicht selten sogar verteidigen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lädt jährlich zu einer Bundesfrauenkonferenz ein und stellt die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Die BFK ist öffentlich für alle Frauen. Sie hat u.a. die Aufgabe, den Dialog mit der Frauenöffentlichkeit herzustellen. (…) Der Frauenrat tagt in der Regel frauenöffentlich.
Das gab es schon einmal. Damals hieß es: „Nur für Weiße“.
Quelle: Frauenstatut der Grünen, Abruf vom 30.03.2013
Der Zweitplatzierte
Auf den zweiten Platz schaffte es Frau Cornelia Pieper mit ihrem untauglichen Versuch, sich in einem Frau zu Frau-Gespräch in der Brigitte als feministisch-männerfeindliche Genetikerin und Evolutionstheoretikerin einen Namen zu machen. Da keine im Vergleich zu Sarrazin auch nur ansatzweise vergleichbare Empörung in der Öffentlichkeit stattfand und sich Frau Pieper bis heute noch nicht einmal für ihren Sexismus entschuldigt hat, steht ihr dieser Platz ebenfalls zu recht zu. Hier die preiswürdige Aussage:
Während die Frau sich ständig weiterentwickelt, heute alle Wesenszüge und Rollen in sich vereint, männliche und weibliche, und sich in allen Bereichen selbst verwirklichen kann, blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Als halbes Wesen. (…) Er ist weiterhin nur männlich und verschließt sich den weiblichen Eigenschaften wie Toleranz, Sensibilität, Emotionalität. Das heißt, er ist – streng genommen – unfertig und wurde von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt.
Der Drittplatzierte
Verdient hat sich eine weitere Mannschaft der Grünen den dritten Platz erkämpft. Verblüffend einfach und in geradezu kindlicher Offenheit präsentieren uns die Grünen aus Goslar einen Kerngrundsatz von Gleichstellungspolitik nicht nur bei den Grünen:
Benachteiligungen von Männern aufzeigen und beseitigen – dies ist nicht unser politischer Wille.
Müsste es nicht eigentlich grün-sexuell-freiheitlich-diktiert heißen: „Benachteiligungen von Nichtfrauen aufzeigen und beseitigen – dies ist nicht unser politischer Wille.“?
Der Viertplatzierte
Knapp abgeschlagen auf den vierten Platz schaffte es Hillary Clinton, für die Frauen die eigentlichen Opfer im Krieg sind, weil sie ohne Versorger dastehen, während sich die Männer einfach abschlachten lassen und nur tot sind.
Schlussbemerkung:
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Sympathisanten, die uns einerseits die vielen Zitate zugesendet und andererseits auch regelmäßig abgestimmt haben. Inzwischen trafen eine Vielzahl von Anregungen für die Fortsetzung der Champions League des Sexismus bei uns ein. Wir werden intern darüber diskutieren und gegebenenfalls einen neuen Aufruf starten.
Nicht zuletzt war die Champions League des Sexismus auch für uns sehr interessant. Liefert sie doch einen anonymen Querschnitt über die Ansichten von Männern, was sie als besonders sexistisch empfinden und was als weniger schlimm.
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Frau Pieper ist schon noch unterwegs. Sie hat sich bei facebook gemeldet, bei einer Aktion von Frauen gegen die Frauenquote: https://www.facebook.com/neinzurfrauenquote/posts/872469022765195
@Hartmut
So lange es Frauen geben wird, die über einen Physiker einen derartigen Stuss absondern
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»Die Physiker im CERN sind nicht nur überwiegend männlich, aller Wahrscheinlichkeit nach funktionieren auch noch ihre Gehirne – selbst die der Physikerinnen – deutlich männlicher als männliche Durchschnittshirne.« https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2014/11/20/die-literatin-als-hasenhirn/
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kann ich beim besten Willen nicht erkennen, dass Frau Pieper auch nur im Entferntesten weiss worüber sie da redet.
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Was Du ansprichst kann auch ein Ergebnis der geänderten Produktions- und Kommunikationstechniken sein. Diese entsprechen eher weiblicher Verhaltensweisen. Sobald sich die Männer damit akklimatisiert haben, werden sie sich machtvoll zurückmelden. Dabei ist gar nicht gesagt, dass sich der Mann westlicher Prägung zurückmelden wird.
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Diesen Mann scheint die Frauenwelt des westlichen Kulturkreises nicht haben zu wollen, denn nicht umsonst quasseln sie dauernd über den „Angry, White, Heterosexual Man“, der die „hegemoniale Männlichkeit“ pflegt, die „patriarchale Dividende“ nach Hause trägt und das arme Weib unterdrückt. Diesem Bild des Mannes scheint auch eine Frau Pieper nachzuhängen und ich habe von dieser Dame noch keine klare Distanzierung davon gelesen.
Das Thema Cornelia Pieper dürfte sich inzwischen erledigt haben. In Wahlprognosen tauch ihre Partei inzwischen unter „sonstige“ auf.
Schade, dass es Nr. 2 in der Abstimmung geschafft hat – das macht mich traurig!
Denn ohne Cornelia Pieper zu kennen, alleine aus der Analyse ihres Zitats kann man erkennen, dass sie echte Missstände identifiziert! Ich persönlich werte das nicht als einen Angriff, warum auch? Was ist denn daran falsch: „Er ist weiterhin nur männlich und verschließt sich den weiblichen Eigenschaften wie (…), Sensibilität, Emotionalität.“. Das sind doch genau die Ursachen, warum Männerbündnisse oft nicht mehr glücken (Frauenbündnisse hingegen sehr wohl), warum viele Männer „Lonely Rider“ werden („Harte Typen“), die wie Roborter bis zum Burnout vor sich hinarbeiten, warum sie in großer Zahl vereinsamen und schließlich entmachtet werden. Das ist eine kausale Kette, nichts weiter.
@Hartmut, in der Sache hast Du natürlich recht, aber so hat Pieper es nicht gemeint. Die wollte auf dem Wir-Femis-Zug mitfahren (allerdings in der falschen Partei).
Schade um die FDP ist es trotzdem, denn sie war die einzige nicht-sozialdemokratische und damit einzige nicht-sexistische Partei, die man in Deutschland noch wählen konnte – auch deshalb, weil sie wegen ihrer Nähe zu nicht-weiblichen Leistungsträgern sich die Welt nicht als Versorgungsküche mit angeschlossenem Ponyhof vorstellte. Die AfD (für die ich hier nicht werbe und in der ich kein Mitglied bin) hat sich immerhin klar gegen die universitäre Frauenquote ausgesprochen und wird – schau an – v.a. von jungen Männern gewählt. Allerdings ist dieses Wählersegment wegen der Lebenserwartung der Frauen und der demographischen Implosion so klein, dass die gut werden taktieren müssen, um Einfluss zu gewinnen.