INCELs – Gleichstellungsideologie und Tabu Hypergamie

von Manndat

Das Magazin FOCUS berichtete vor Kurzem über eine extrem ausgeprägte Form von Hypergamie (wir erläutern den Begriff unten näher):

Die New Yorker Influencerin Sofia Franklin verlangt bei ersten Dates immer die Log-in-Daten zum Internetbanking des Manns. Als Frau habe sie „jedes Recht dazu“, vermittelt sie ihren Followern. (…) „Vor allem, wenn der Mann unter 1,78 Meter groß ist“, sei ihre Frage daher ganz natürlich. (…) Franklyns Follower drückten mehrheitlich Bewunderung und Zustimmung für ihre Handlung aus, berichtet die „Daily Mail UK“.

Das zugrundeliegende Problem bei INCELs

Professor Michael Klein hat in den vergangenen Erörterungen zum Thema INCELs deutlich gezeigt, wo das zugrundeliegende Problem liegt:

Das zugrundeliegende Problem ist eine dysfunktionale und irreale Gleichheitsideologie. Die meisten INCELs sind unattraktiver als andere Männer und sind deshalb auf dem Partnermarkt so gut wie chancenlos. Solange dies nicht erkannt und – dann vor allem – auch kommuniziert wird, werden die betroffenen Männer belogen und in falschen Erwartungen gehalten. Frauen folgen bei der Partnerwahl ihren impliziten, evolutionär geprägten Mustern: Sie wollen den bestmöglichen Mann für sich und ggf. ihren Nachwuchs – und diesen stellt der INCEL ganz bestimmt nicht dar.

Prof. Klein wies nochmals darauf hin, dass weder INCELs noch Frauen Schuld an der Situation tragen, dass einerseits diese Männer keine Sexualpartnerinnen finden und andererseits Frauen diese Männer nicht als Sexualpartner wollen. Denn Attraktivität ist weder regelbar noch reglementierbar. Attraktivität liegt im jeweiligen individuellen Auge des Betrachters und diese ist auch evolutionär bestimmt.

Solange INCELs das Narrativ der Gleichheitgleiche Chancen auf Sex und Partnerschaft – vermittelt wird, verlängert sich ihr von irrationalen Erwartungen und Hoffnungen getragenes Leiden. Die Gesellschaft hätte die Aufgabe, wahrhaftige und evidenzbasierte Informationen zu liefern, auch wenn diese für INCELs niederschmetternd sind. Die Wahrheit ist: INCELs haben kaum oder keine Chancen auf Erfolge auf dem Dating-Markt, vor allem wenn dieser sich ausschließlich auf das Aussehen bezieht – wie etwas bei Tinder, Bumble usw.

Was ist Hypergamie?

Den Frauen, die Sex oder Partnerbeziehung suchen, kommt auch keine Schuld zu. Denn sie verhalten sich so, wie es die Evolution vorbestimmt hat. Gutes Aussehen, so haben Frauen über viele Hunderttausende von Jahren gelernt, bietet die besten Chancen auf Schutz, Aufstieg und gesunden Nachwuchs. Man sollte diesen Effekt allerdings auch heute nicht leugnen. Sie sind auf der Suche nach dem bestmöglichen, d.h. bestaussehenden und bestausgestatteten, Mann. Viele Frauen stabilisieren unbewusst mit ihrem Partnerwahlverhalten die Orientierung an der klassischen Männlichkeit (Stärke, Erfolg, Schutz).

Diese Hypergamie der Frau ist in der Gleichstellungspolitik jedoch ein Tabuthema. Vermutlich deshalb, weil es die Gleichstellungspolitik ad absurdum führt:

Dass diese Männer keine Chance auf Erfolg bei Frauen haben, ist eines der Tabus in der heutigen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der Gleichheitsideologie kann nicht sein, was nicht sein darf. Zum einen ist dann oft der Satz „Wenn die etwas abnehmen und sich richtig anstrengen, wird das auch was“ zu hören, zum anderen entwickelt sich die Haltung des „blaming the victim“, was für die Mehrheitsgesellschaft entastend und schuldbefreiend wirkt. Das geht dann so: Wenn diese INCELs so gefährlich sind, dass sie sogar Amokläufer und Terroristen werden, dann braucht man mit ihnen ja kein Mitleid haben.

Wir wollen uns hier zum Abschluss unserer INCELs-Reihe im Männermonat November deshalb mit Studien zur Hypergamie befassen. Zur Einstimmung auf trockene Statistiken aber erstmal vorab ein Video von Tamara Wernli zu dem Thema, das schon einige Studien und Statistiken vorstellt.

Nachfolgend weitere Studien zur Hypergamie von 2002 bis heute. Sämtliche Internetquellen wurden am 17.10.2023 abgerufen.

2002

In Übereinstimmung mit einer evolutionären Perspektive bevorzugten Männer Partner, die eine höhere physische Attraktivität aufwiesen als sie selbst, während Frauen Partner bevorzugten, die ein höheres Einkommen, eine höhere Bildung, ein höheres Selbstvertrauen, eine höhere Intelligenz, eine höhere Dominanz und eine höhere soziale Stellung aufwiesen als sie selbst (…). Es gab kaum Altersunterschiede bei den Partnerpräferenzen, obwohl ältere Personen höhere Anforderungen an die Bildung eines potenziellen Partners stellten.

Quelle: Bram P. Buunk, Pieternel Dijkstra, Detlef Fetchenhauer, und Douglas T. Kenrick. „Age and gender differences in mate selection criteria for various involvement levels“. Personal Relationships, 2002.

2008

Wir fanden heraus, dass Frauen umso häufiger über Orgasmen berichten, je höher das Einkommen ihres Partners ist. Dieses Ergebnis lässt sich nicht durch mögliche Störfaktoren wie Alter, Gesundheit, Glück, Bildungsstand, Beziehungsdauer, Wohlstandsunterschiede zwischen den Partnern, Unterschiede im Bildungsstand der Partner und regionale Lage erklären. Es scheint mit der Ansicht übereinzustimmen, dass der weibliche Orgasmus eine evolutionäre Anpassungsfunktion hat.

Quelle: Thomas V. Pollet, Thomas V. Pollet, Thomas V. Pollet, und Daniel Nettle. „Partner wealth predicts self-reported orgasm frequency in a sample of Chinese women“. Evolution and Human Behavior, 2009.

2011

Frauen bringen körperliche Dominanz sowohl mit Attraktivität als auch mit sozialer Dominanz in Verbindung. Aspekte der Dominanz eines Partners – finanzielle bei Frauen und soziale bei Männern – spielten eine Rolle bei der Beziehungszufriedenheit.

Quelle: Angela D. Bryan, Gregory D. Webster, Gregory D. Webster, Gregory D. Webster, und Amanda L. Mahaffey. „The Big, the Rich, and the Powerful: Physical, Financial, and Social Dimensions of Dominance in Mating and Attraction“. Personality and Social Psychology Bulletin, 2011.

2012

Die Forscher fanden keinen Zusammenhang zwischen einer traditionellen Aufteilung der Hausarbeit (Frauen leisten den größten Teil der Arbeit) und einem geringeren Scheidungsrisiko – sie stellten jedoch fest, dass nicht-traditionelle Paare ein höheres Scheidungsrisiko hatten. Männer, die genauso viel oder mehr Hausarbeit leisteten, ließen sich über einen Zeitraum von vier Jahren häufiger scheiden als Paare, bei denen die Frau den Großteil der Hausarbeit erledigte. „Je mehr ein Mann im Haushalt arbeitet, desto höher ist die Scheidungsrate“.

Quelle: Hsu, Christine. „The More Chores A Husband Does, The More Likely The Marriage Will End In Divorce“. Medical Daily, 28. September 2012.

2012

Wir untersuchten, ob verschiedene Verhaltensweisen eines Mannes, die Dominanz ausdrücken, einen Einfluss darauf haben, wie introvertierte und extravertierte Frauen seine sexuelle Attraktivität bewerten. (…) Die Ergebnisse zeigten, dass höheres Dominanzverhalten die Attraktivität des Partners signifikant erhöhte und 10 % der Varianz der Attraktivitätsbewertung ausmachte. Die Persönlichkeiten der Frauen schienen jedoch keinen signifikanten Einfluss auf diese Bewertungen zu haben. Diese Ergebnisse werden im Zusammenhang mit der bestehenden Literatur zu dem Phänomen diskutiert, dass Frauen „nette Jungs“ nicht gegenüber anderen Männern bevorzugen.

Quelle: Gorkan Ahmetoglu und Viren Swami. „Do women prefer “nice guys”? The effect of male dominance behavior on women’s ratings of sexual attractiveness“. Social Behavior and Personality, 2012.

2014

Studie: Frauen sind bei der Partnerwahl weniger tolerant als Männer

Frauen sind bei der Partnerwahl weitaus intoleranter als Männer: Wie die aktuelle ElitePartner-Studie mit über 10.000 Befragten ergab, haben weibliche Singles eine lange Liste mit Dingen, die sie bei Männern nicht mögen – von fehlendem Status bis zur unterschiedlichen politischen Auffassung. Männer haben dagegen nur eine Handvoll K.-o.-Kriterien. Auffällig ist, dass diese meist optischer Natur sind.

Frauen legen Wert auf Status

Frauen ist der Status des potenziellen Partners wichtig: Für 54 Prozent der Frauen würde kein Partner in Frage kommen, der arbeitslos ist. Männer sehen das weniger eng: Nur jeden fünften Mann würde es stören, wenn die zukünftige Partnerin keine Arbeit hat. Auch der Job und das Einkommen spielen bei Frauen immer noch eine große Rolle: 44 Prozent der Frauen, aber nur 19 Prozent der Männer würden sich gegen jemanden entscheiden, der beruflich wenig erfolgreich ist. Und 30 Prozent der Frauen würden keine Beziehung mit einem Mann eingehen, der weniger verdient als sie selber.

Quelle: ElitePartner

2015

Auf den Heiratsmärkten sinken die Heiratsraten, wenn eine zufällig ausgewählte Frau mit größerer Wahrscheinlichkeit mehr verdient als ein zufällig ausgewählter Mann. (…) Bei Paaren, bei denen die Ehefrau mehr verdient als der Ehemann, (…) sind diese Paare weniger zufrieden mit ihrer Ehe und lassen sich eher scheiden. Diese Muster gelten sowohl im Querschnitt als auch innerhalb der Paare im Zeitverlauf.

Quelle: Marianne Bertrand, Emir Kamenica, und Jessica Pan. „Gender Identity and Relative Income within Households“. Quarterly Journal of Economics, 2015.

2016

Bei Ehen, die nach 1975 geschlossen wurden, ist die fehlende Vollzeitbeschäftigung des Ehemannes mit einem höheren Scheidungsrisiko verbunden, aber weder die Vollzeitbeschäftigung der Ehefrau noch der Anteil der Ehefrau an der Hausarbeit ist mit dem Scheidungsrisiko verbunden. Die Erwartungen an die Hausarbeit der Ehefrauen haben sich möglicherweise verringert, aber die Ernährernorm des Ehemannes bleibt bestehen.

Quelle: Alexandra Killewald. „Money, Work, and Marital Stability: Assessing Change in the Gendered Determinants of Divorce“. American Sociological Review, 2016.

2017

Wir fanden heraus, dass die Bewertung der Attraktivität bei Frauen, die Männer bewerten, etwa 1000-mal stärker auf das Gehalt ansprach als bei Männern, die Frauen bewerten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein höherer wirtschaftlicher Status eine geringere körperliche Attraktivität bei Männern viel leichter ausgleichen kann als bei Frauen. Weder der BMI noch das Alter der Bewerter beeinflussten diesen Effekt bei Frauen, die die Attraktivität von Männern bewerteten. Dieser Unterschied erklärt viele Merkmale des menschlichen Paarungsverhaltens und könnte ein Hindernis für eine verbrauchsarme Lebensweise bei Männern darstellen.

Quelle: Guanlin Wang, Minxuan Cao, Justina Sauciuvenaite, Ruth Bissland, Megan Hacker, Catherine Hambly, Lobke M. Vaanholt, Chaoqun Niu, Mark D. Faries, und John R. Speakman. „Different impacts of resources on opposite sex ratings of physical attractiveness by males and females“. Evolution and Human Behavior, 2017.

2017

Bei … Männern zeigte die multivariable Analyse …, dass Sexlosigkeit mit einem Anteil von weniger als 20 % des Haushaltseinkommens verbunden war (OR 2,27). Bei den weiblichen Teilnehmern war die Sexlosigkeit mit einem sehr niedrigen Einkommen, einem schlechten Gesundheitszustand, einer geringeren finanziellen Zufriedenheit, dem Fehlen von Kindern und einer konservativen sexuellen Einstellung verbunden (OR 1,46-3,60).

Quelle: Jean H. Kim, Wilson S. Tam, Wilson Wai Sun Wai Sun Tam, & Peter A. Muennig. (2017). Sociodemographic Correlates of Sexlessness Among American Adults and Associations with Self-Reported Happiness Levels: Evidence from the U.S. General Social Survey. Archives of Sexual Behavior.

2017

Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die obersten 20 % und die obersten 5 % der Männer deutlich mehr Lebenspartner angeben als ihre weiblichen Kollegen. Im Vergleich dazu bleiben die Partnerschaften im letzten Jahr sowohl bei Männern als auch bei Frauen relativ unverändert.

Quelle: Christopher R. Harper, Patricia Dittus, Jami S. Leichliter, und Sevgi O. Aral. „Changes in the Distribution of Sex Partners in the United States: 2002 to 2011-2013.“ Sexually Transmitted Diseases, 2017.

2019

Im Durchschnitt bevorzugen Frauen Partner mit guten Verdienstmöglichkeiten stärker als Männer, während Männer körperlich attraktive Partnerinnen stärker bevorzugen als Frauen. (…)  Obwohl Frauen Partner mit guter Verdienstmöglichkeit stärker bevorzugten als Männer und Männer körperlich attraktive Partner stärker bevorzugten als Frauen, fanden wir kaum Hinweise darauf, dass diese Geschlechtsunterschiede in Ländern mit größerer Geschlechtergleichheit geringer waren.

Quelle: Lingshan Zhang, Anthony J. Lee, Lisa M. DeBruine, und Benedict C. Jones. „Are Sex Differences in Preferences for Physical Attractiveness and Good Earning Capacity in Potential Mates Smaller in Countries With Greater Gender Equality“. Evolutionary Psychology, 2019.

2019

In den meisten der letzten drei Jahrzehnte berichteten Männer und Frauen im Alter von 20 Jahren über ähnliche Raten von Sexlosigkeit. Doch das hat sich in den letzten Jahren geändert. Seit 2008 hat sich der Anteil der Männer unter 30, die keinen Sex haben, fast verdreifacht und liegt nun bei 28 Prozent. Das ist ein viel stärkerer Anstieg als die 8 Prozentpunkte, die bei ihren weiblichen Altersgenossen zu verzeichnen sind.

Quelle: „The Share of Americans Not Having Sex Has Reached a Record High“. Washington Post, 2019.

2020

Die Verbindung gut qualifizierte Frau und weniger gut qualifizierter Mann ist nach wie vor selten. Am liebsten wollen deutsche Frauen einen gleich oder besser gestellten Partner haben. Laut einer Mitgliederbefragung der Online-Singlebörse Parship legen 94 Prozent der weiblichen Alleinstehenden großen Wert auf den Beruf ihres potenziellen Partners.

Quelle: Männer achten vor allem auf Attraktivität, Frauen auf sozialen Status, Welt, 2020

2020

Eine Katastrophe für den Feminismus: Da kämpfen Frauen vehement für mehr Lohn, und dann zeigt die Auswertung der größten deutschen Langzeitbefragung, dass Frauen unzufriedener werden, wenn sie mehr verdienen als ihre Ehemänner. Bei den Männern ist es genau umgekehrt. Sie sind unzufrieden, wenn sie weniger verdienen als ihre Frau.

Quellen: St.Galler Tagblatt. „Leben – Was macht zufrieden? Ein Forscherteam hat Befragungen aus 30 Jahren ausgewertet – was dabei herauskam, war nicht zu erwarten“, 05.Juli 2020.

2021

Eine Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zeigt: Frauen in einer Partnerschaft bewerten ihr Leben am besten, wenn sie weniger verdienen als der Mann oder ungefähr gleich viel.

Quelle: Landes-Zeitung, Lippische. „Studie: Männer und Frauen unglücklich, wenn die Frau Hauptverdiener ist“. Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe. Zugegriffen 12. November 2021.

2023

Laut einer Umfrage, welche von der Online-Partnervermittlung Parship im Januar 2022 unter den Mitgliedern durchgeführt wurde, ist die Hälfte der Befragten der Beruf der potenziellen Partner:innen (sehr) wichtig. Derweil vertraten rund 67 Prozent der Frauen diese Meinung, während es unter den Männern mit rund 34 Prozent ein deutlich geringerer Anteil ist.

Quelle: Wie wichtig ist dir der Beruf von deinem:r potenziellen Partner:in?

2023

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Lesermeinungen

  1. By michi

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    • By Bruno

  2. By Mathematiker

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  3. By Mathematiker

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