Ein Mordsgeschäft: Frauenpreise der Heinrich-Böll-Stiftung
Es ist schon bizarr, aus welch trüben Quellen der Inspiration die Feministinnen der Heinrich-Böll-Stiftung ihren Nektar schlürfen. Passend zum notorischen Weltfrauentag verleiht die Stiftung am 7.3.2014 den Anne-Klein-Frauenpreis an die mexikanische Frauenrechtlerin Imelda Marrufo Nava. „Ihr Beitrag zur Klassifizierung der geschlechtsspezifischen Gewalt gegen Frauen in Ciudad Juarez als Feminizid und gegen die Straflosigkeit der Täter ist beispielhaft“, so die Jury der Heinrich-Böll-Stiftung in ihrer Begründung.
Ciudad Juárez, die Heimatstadt Imelda Marrufos, liegt nahe der Grenze zu den USA und hat ca. 1,3 Millionen Einwohner. In den Medien erscheint diese Stadt vor allem als Drehscheibe für Waffen- und Drogenhandel und als Tatort einer sehr hohen Zahl von Verbrechen, in vergleichsweise geringem Ausmaß auch an Frauen. Marrufo Navas Thema inmitten all dessen ist aber nur: Frauen, Gender, Gewalt gegen Frauen, Prostitution. Aus der lokalen Perspektive mag das sogar noch nachvollziehbar sein. Objektiv betrachtet ist die Verwendung des Begriffes „Feminizid“ in diesem Zusammenhang jedoch eine grandiose Verfälschung der Realität.
Preisverleihungen wie diese und weitere – nach Indien, Serbien, China usw. – illustrieren deutlich die Strategien der Heinrich-Böll-Stiftung, ihre polit-feministischen Sichtweisen über den Globus zu verbreiten. Der Anne-Klein-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Aus der Parteispitze fand sich offenbar niemand zur Laudatio, so dass auf die glücklose Claudia Roth zurückgegriffen werden muss.
Wer noch zweifelt, wer gar von der Vorstellung beseelt ist, es ginge dabei um Aufklärung, der beachte den verwirrenden Gebrauch des Begriffs „Feminizid“. Bedeutete dieser ursprünglich, in Anlehnung an „Homizid“ (das Töten eines Menschen), einfach das Töten einer Frau, wurde die Bedeutung in den 1970er Jahren von feministischen Autorinnen (z.B. Diana Russell) eingeengt auf „das Töten einer Frau, weil sie eine Frau ist“. Daran lehnt sich die Heinrich-Böll-Stiftung an und definiert Feminizid als „Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts“.
Im Zusammenhang mit der exzessiven Gewalt in Ciudad Juárez verkommt der Feminizid zum Kampfbegriff. Der dort tobende Drogenkrieg wird zum Krieg gegen die Frauen stilisiert. Dabei berichtet die Autorin Janette González Hernández für das deutsche Lateinamerika-Magazin Quetzal von 3.100 Morden im Jahr 2010, davon 306 an Frauen, und bezeichnet dies als „Feminicidio“. González beruft sich ihrerseits auf María de la Luz Estrada vom Observatorio Ciudadano Nacional de „Feminicidios“.
306 von 3.100 Ermordeten, also knapp 10%, reichen für Frau Marrufo und die Heinrich-Böll-Stiftung aus, um die „geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in Ciudad Juarez“ als Feminizid zu klassifizieren! Die fast 2.800 Opfer, die keine Frauen sind, spielen aus feministischer Perspektive offensichtlich keine Rolle.
Die Heinrich-Böll-Stiftung, eigentlich keine Stiftung, sondern ein mit der Partei „Die Grünen“ verbundener Verein, wird hauptsächlich aus Steuermitteln finanziert, die sich im Jahre 2013 auf ca. 53 Millionen Euro beliefen. Während auf der Internetseite der Heinrich-Böll-Stiftung zwar die Namensgeberin, aber kein Stifter benannt wird, gehen andere Quellen, etwa das feministische Magazin „Streit“, davon aus, dass das Preisgeld aus einer Schenkung stammt, die Anne Klein zu Lebzeiten der Heinrich-Böll-Stiftung angedeihen ließ. Diese Intransparenz legt nahe, dass im Rahmen der Preisverleihung auch öffentliche Mittel Verwendung finden. Das allerdings würde nicht weniger bedeuten, als dass der Preis zum Teil ausgerechnet von denen finanziert wird, die mit solchen einseitigen Sichtweisen gezielt entöffentlicht werden – den Männern!
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