Die männerpolitischen TOP-10-News der Woche aus Genderama (KW25)

von Dr. Bruno Köhler

Genderama ist die wichtigste deutschsprachige Nachrichtenseite zu den Rechten von Jungen, Vätern und Männern. MANNdat bringt die Top-10-Beiträge der Woche, mit freundlicher Genehmigung des Autors Arne Hoffmann.

Die Beiträge sind original aus Genderama übernommen. Die Überschriften sind von MANNdat. Ansonsten sind zusätzliche MANNdat-Kommentare gekennzeichnet.

10. Erzähmirnix erzählt nix Uninteressantes von Feministinnen und Männerrechtlern

Das Soziologie Magazin stellt die Comics von Nadja Hermann („Erzählmirnix“) als Form der Gesellschaftsanalyse vor. Im Interview berichtet Hermann über ihre Leserschaft:

Es sind fast genau 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen, mit einem Schwerpunkt in der Altersgruppe zwischen 20 und 40. Darunter sind Feministinnen und Männerrechtler, Linke und eher Konservative – wobei ich letztere durchaus bewundere, denn weil ich selbst meist sehr linke politische Einstellungen habe, ist da sicher ein Ungleichgewicht.

Mitunter komme es wegen ihrer Comics auch zu Shitstorms im Netz:

Offenbar hat sich jemand durch meinen Blog gearbeitet und alle Comics zusammengesucht, in denen ich Feminismus kritisiere oder Männerfeindlichkeit aufs Korn nehme. Das wurde dann als anonyme Liste herumgereicht, warum man mir als „Antifeministin/Sexist“ nicht folgen oder meine Comics teilen soll. Im Endeffekt hat sich dadurch meine Followerzahl deutlich erhöht und gerade auch gemäßigte Feministinnen haben Partei ergriffen.

9. Zeig mir deine Jacke und ich sag dir, wer du bist

Mittlerweile gilt es als sexistisch, wenn man erwähnt, dass Hillary Clinton eine 12.495 Dollar teure Giorgio-Armani-Jacke trägt, wenn sie über ökonomische Ungleichheit spricht.

8. Gender-Gap zum 362.395sten

Eine neue Studie belegt noch einmal das, was wir ohnehin schon wissen: Frauen verdienen deshalb im Schnitt weniger als Männer, weil sie im Gegenzug zu dem niedrigeren Gehalt andere berufliche Vorteile heraus handeln:

Here’s where men and women differed the most.

Job security. Women are willing to give up 4% of pay for a lower probability of being fired; men, just 0.6%.

Availability of part-time hours. Women will give up 7.3% of pay for the option to work part-time; men, just 1.1%.

Fewer weekly hours. The distinction is slight, but women are willing to give up 1.3% of their pay for a shorter workweek, compared with 0.8% for men.

Higher earning potential. Men will give up 3.4% of their pay today for a job with higher annual pay raises in the future; women, just 0.6%.

In general, men care mostly about money while women care about a variety of factors. „Women are willing to give up higher earnings to obtain other job attributes,“ the study’s authors conclude. This squares with other research showing that women often choose fields, such as teaching and healthcare, that are perceived to offer greater flexibility, even if it means lower pay.

In das Phantomproblem einer vermeintlichen Gehaltsdiskriminierung haben sich beispielsweise die Populisten von der SPD trotz all dieser Studien regelrecht verbissen. „Wir werden bei dem Thema nicht locker lassen“, drohte erst am Wochenende Sigmar Gabriel. Allerdings lassen sich durch diese Rhetorik immer weniger Wähler für die SPD gewinnen.

[MANNdat] Aber lieber Arne, was kümmert die SPD die WählER? Hauptsache die WählerINNENquote stimmt.

7. Generation Schneeflocke

Eine britische Spitzenakademikerin betitelt junge Frauen, die unfähig sind, abweichende Meinungen seelisch zu ertragen, in ihrem aktuellen Buch als „Generation Schneeflocke“ […] Anne Witzorrek sagte zum Höhepunkt der #Aufschrei-Debatte über sexuelle Belästigung einmal: „Für ganz viele Frauen ist es extrem schlimm, einfach schon auf die Straße zu gehen“. Solche Statements hätten wunderbar in diese Analyse gepasst.

6. Medien, Mainstream, Meinungsmache

Immer wieder werde ich [Arne Hoffmann] gefragt, wie es zu erklären sei, dass die Diskriminierungen und Notlagen von Mitgliedern des männlichen Teils der Bevölkerung selten erwähnt werden und auch über die Männerrechtsbewegung kaum und wenn doch, dann nur diffamierend berichtet wird. […] Einen zentralen […] Grund bezeichnet der US-amerikanische Politikwissenschaftler W. Lance Bennett als „Indexing“. Uwe Krügers Sachbuch Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen (Verlag C.-H. Beck 2016) definiert dieses „Indexing“ folgendermaßen:

Die großen Medien (…) tendieren dazu, die Spanne der Meinungen und Argumente in der offiziellen politischen Debatte, also in Parlament und Regierung anzuzeigen, zu „indexieren“. Dies treffe nicht nur auf Nachrichten und Berichte zu, sondern sogar auf Kommentare, in denen die Journalisten ihre eigene Haltung darlegen, denn Journalisten wichtiger Medien suchten meist Rückendeckung aus dem Establishment. (…) Anders lautende Stimmen aus der Zivilgesellschaft schaffen es nur dann in die Leitmedien, wenn ihre Meinungen und Ideen ohnehin schon in Eliten-Kreisen kursieren (zum Beispiel, wenn sich noch kein Angehöriger der politischen Elite traut, sie offen auszusprechen), oder in einem negativen, delegitimierenden Kontext, etwa in Berichten über Proteste, Gesetzesbrüche und Gewalt.

[…] Der journalistische Hintergedanken ist offenbar, jenen Akteuren den meisten Platz einzuräumen, die den mutmaßlich größten Einfluss auf das künftige Geschehen haben – die anderen erscheinen den Berichterstattern ebenso wie den politischen Entscheidern offenbar irrelevant. Eine Regel, die freilich den ohnehin Mächtigen noch weiter in die Hände spielt und die Ohnmächtigen noch weiter marginalisiert – und die den Journalisten nebenbei gute Beziehungen zu den Entscheidern sichert.

[…] Das eine ist problemlos sagbar im öffentlichen Raum und entspricht dem Common Sense; mit dem anderen schwimmt man gegen den Strom und geht das Risiko ein, sich zu isolieren. Wer eine schon oft geäußerte Mehrheitsmeinung hinter sich weiß und allgemein anerkannte Glaubenssätze teilt, befindet sich in einer „Niedrigkostensituation“ und muss sich wenig Sorgen um seine Reputation machen. Er kann offensiv agieren, ihm steht eine breite Palette etablierter Argumente und bekannter Phrasen zur Verfügung. Wer dagegen eine Minderheitenposition vertritt, ist in einer „Hochkostensituation“: Er muss seine Argumentation sorgsam aufbauen, Einwände vorwegnehmen, sich defensiv vortasten, um möglichst wenige Zuhörer gegen sich aufzubringen und möglichst viele zu überzeugen. Misslingt sein Bemühen, kann er als „Ketzer“ sozial sanktioniert werden – und die Feinde mögen ihn zum Aussätzigen abstempeln (…).

5. Jungen häufiger Opfer von sexuellem Missbrauch

Die Post: In Südafrika wurde aktuell eine von der UBS finanzierte Studie über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Einer meiner [Arne Hoffmanns] Leser fasst das Wesentliche zusammen:

Jungen berichten hierbei häufiger von Missbrauchserfahrungen als Mädchen. Letztere melden dies häufiger an die zuständigen Stellen, während Jungen einfach schweigen. Die Studie macht in Kapitel 4.3.1.3 auch Angaben zum Geschlecht der TäterInnen (da benutzt man das Binnen-I doch gerne): Bei „forced sexual intercourse (actual or attempted)“ von Jungen sind 81,8% der TäterInnen weiblich (24,2% Frauen und 57,6% Mädchen).

Sogar der Guardian berichtet darüber (das hat mich zu der Studie geführt); er hat eine überarbeitete Version eines Artikels des Daily Mavericks, einer südafrikanischen Zeitung, veröffentlicht, ohne die Möglichkeit zur Kommentierung anzubieten. Wahrscheinlich befürchtet man dort, von Horden von hasserfüllten Männerrechtlern überrannt zu werden.

4. Unglaublicher Pfusch bei Studie zu PSA-Tests aufgeflogen!

[MANNdat] Es ist ein altes, ein leidiges Thema. Und es ist einer der großen Belege für die Doppelmoral der Geschlechterpolitik. Während die Brustkrebsfrüherkennung auf dem modernsten Stand der Medizin und Technik ist, werden Männer mit billigen und unbefriedigenden Uraltfrüherkennungsmethoden abgespeist. Der PSA-Test macht da Hoffnung, soll aber nicht als Regeluntersuchung eingesetzt werden. Er sei zu teuer und brächte nichts, behauptet man. Eine groß angelegte Studie belegte diese Untauglichkeit angeblich. Jetzt stellt sich heraus: Bei dem Test wurde gnadenlos gepfuscht. So was geht nur bei Männergesundheit.

Bei der Erforschung von Prostatakrebs wurde jetzt ein ungeheuerlicher Wissenschaftsskandal aufgedeckt: Eine Studie kostet Zehntausende Männer das Leben titelt die „Welt“.

3. Die Chemnitzer Freie Presse berichtet über häusliche Gewalt gegen Männer.

Der Artikel erwähnt unter anderem, dass es Experten zufolge bundesweit eine Million Männer gibt, die regelmäßig häusliche Gewalt erleiden, jetzt aber erst ganz allmählich Hilfsangebote analog zu den seit Jahrzehnten bestehenden Hilfsangeboten für Frauen errichtet werden.

2. Fortschritt für Männer-Gleichberechtigung in Indien

In Indien dürfen zum ersten Mal auch männliche Studenten Beschwerden wegen sexueller Belästigung einreichen.

1. NRW-FDP forciert Männerpolitik

Wie die Rheinische Post berichtet, will die FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag heute zu einer Klage vor dem Landesverfassungsgericht gegen die neue Dienstrechtsreform von Rot-Grün auffordern:

Das Gesetz, das die Regierungsparteien heute im Plenum beschließen wollen, soll den Frauenanteil in den Führungspositionen des Landes schneller als bislang erhöhen. Vorgesehen ist, dass Frauen künftig sogar dann gegenüber Männern bevorzugt werden, wenn sie schlechter qualifiziert sind. FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel sagte der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe): „Beamtenrecht und Leistungsprinzip werden auf den Kopf gestellt, wenn nun eine schlechter qualifizierte Frau einem besser qualifizierten Mann vorgezogen wird. Der Verfassungsgerichtshof muss diese ideologisch motivierte Männerdiskriminierung stoppen.“

[…] Grundgesetz hin oder her – die Sache hat einen Pferdefuß. Einer Verfassungsklage müssten sich mindestens 20 Prozent der Abgeordneten anschließen; die CDU scheint davor aber aus Angst vor politischen Konflikten zurückzuschrecken:

In einem Entschließungsantrag, den die CDU ebenfalls heute im Plenum einbringen will, steht zwar: „Der Verfassungsgrundsatz, nach Eignung, Leistung und Befähigung zu befördern, darf nicht ausgehöhlt werden.“ In Parteikreisen heißt es jedoch, NRW-CDU-Chef Armin Laschet wolle das Thema vor dem Landesparteitag am Wochenende nicht an die große Glocke hängen, weil er internen Gegenwind der Frauenunion fürchte.

Und nochmal FDP NRW: Die FDP Nordrhein-Westfalen bleibt dran am Thema „Benachteiligung von Jungen und Männern in der Gesundheitsförderung abbauen“.

Bildquelle: (c) Arne Hoffmann

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