Berichte zur Detoxikologisierung der Berliner Feuerwehrmänner
Berichte zur Detoxikologisierung der Berliner Feuerwehrmänner
Wie wir berichteten [1], hat die Stadt Berlin zum Dank, dass ihre Feuerwehrmänner Gesundheit und Leben beim Retten von Menschen, Tieren und Sachwerten einsetzen, ihnen eine Fortbildung bei einem „Detoxikologen für Männlichkeit“ geschenkt, der ihnen erzählt, wie sie über ihre männlichen Privilegien reflektieren und ihren Beitrag für Frauen leisten können. Jetzt gibt es Berichte über die Veranstaltung.
Die Berliner Zeitung [2] berichtet über die Fortbildung für die männlichen Feuerwehrleute vom 28. Mai dieses Jahres:
Im Großen Saal der Hauptfeuerwache Mitte an der Voltairestraße sprach ein Mann, der ein „Institut für kritische Männerforschung“ gegründet hat. Er hat einmal Literaturwissenschaften studiert und verdient heute sein Geld mit Schulungen gegen männliche Machtstrukturen sowie toxische und strukturelle Männlichkeit. Die Berliner Feuerwehr gab für seinen Vortrag nach eigenen Angaben 1800 Euro aus.
(…)
Und so ging es bei der Veranstaltung, organisiert vom „Team Diversität und Kulturwandel“ der Berliner Feuerwehr, zur Sache: Der Referent zog über Donald Trump her und über Elon Musk, die als Sinnbilder für toxische Männlichkeit und Männerbünde gelten. Nach übereinstimmenden Berichten von Zuhörern teilte er auch in Sachen struktureller und toxischer Männlichkeit gegen Bundeskanzler Friedrich Merz und die CDU aus. Das Christentum bezeichnete er als „feuchten Männertraum“. Andere Religionen, etwa den Islam, erwähnte er nach Angaben der Teilnehmer nicht.
Den geistigen Tiefpunkt erreichte die Veranstaltung aus Sicht mancher Zuhörer, die anfangs interessiert auf den Stühlen Platz genommen hatten, als der sichtlich Männer hassende Literaturwissenschaftler den von Hannah Arendt geprägten Begriff der „Banalität des Bösen“ verglich mit Formen der „toxischen Männlichkeit“. Mit dem Begriff „Banalität des Bösen“ fasste Arendt den Charakter des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann zusammen, der ab 1941 die sogenannte Endlösung der Judenfrage koordinierte.
„Das hat richtig Verärgerung ausgelöst“, sagt einer der Feuerwehrmänner, der dabei war. „Er hat quasi den Holocaust und die heutige, aus seiner Sicht toxische Männlichkeit mit dem Holocaust gleichgesetzt. Ein sexistischer Spruch auf einer Stufe mit der SS?“
Die Berliner Zeitung wollte nach eigenen Angaben vom Referenten, der sich als „Männerforscher, Berater und Dozent“ bezeichnet, seinen Standpunkt unter anderem zu den Aussagen zur Banalität des Bösen, zum Bundeskanzler und zum Christentum als feuchter Männertraum wissen. Eine schriftliche Anfrage ließ dieser, laut Bericht, unbeantwortet. Offenbar ist auch bei einem „Detoxikologen für Männlichkeit“ ohne Moos nichts los.
Wie uns ein Kommentator zu unserem letzten Beitrag dazu mitteilte, ergab seine Suche mit der Suchmaschine Startpage nach Berlin „Team Diversität und Kulturwandel“ u. a. als Treffer:
https://www.berliner-feuerwehr.de/fileadmin/zspb2/BAK_167_2020_LBD_Praev_c_E_13.pdf
Danach ist schon seit 2020 der hohe Männeranteil der Berliner Feuerwehr ein Dorn im Auge von „Team Diversität und Kulturwandel“. Vielen Dank an „alderMann“ für den Hinweis. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass die Berliner Feuerwehr häufiger mit solchen männerfeindlichen Veranstaltungen konfrontiert wird. Wir konkretisieren deshalb unseren Appell an die Berliner Feuerwehrmänner:
Liebe Berliner Feuerwehrmänner, wenn ihr keine Lust mehr habt, eure kostbare Zeit für dekadente Dilettanten zu vergeuden, weil ihr eure Gesundheit und euer Leben bei eurer Tätigkeit riskiert und dafür zum Dank als toxisch und als Teil des Problems angepöbelt werdet, kündigt bei der Berliner Feuerwehr und arbeitet bei der Feuerwehr einer Stadt, die euch als Menschen und euren Einsatz wertschätzt. Wer euch nicht will, wie ihr seid, hat euch nicht verdient!
Quellen
[2] https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/keine-zeit-fuer-schulungen-li.2334182 (Bezahlschranke); Abruf 24.06.2025
Quelle Beitragsbild: gute-besserung-adobestock_136041584_photophonie
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