Beschneidung von Jungen: Verharmlosung der Körperverletzung im KiKA
Dass die Beschneidung von Jungen seit dem 12.12.2012 per Gesetz straffrei gestellt ist, ist schon schlimm genug. Schlimmer noch: Kurz darauf wurden die Strafen für die Beschneidung von Mädchen nochmals verschärft. Damit wird Mädchen die verfassungsrechtlich garantierte, körperliche Unversehrtheit erneut ausdrücklich bestätigt, während sie den Jungen kurz zuvor abgesprochen wurde. Es ist die typische Doppelmoral der Politik in Bezug auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, von Jungen und Mädchen. Dass sich jedoch die Medien – speziell die Öffentlich-Rechtlichen – an der Verharmlosung der Beschneidung von Jungen beteiligen, ist erst recht empörend. Auf die Spitze wird das Ganze jedoch getrieben, wenn Kindern derartige Körperverletzungen von Jungen durch öffentlich-rechtliche Sender von ARD und ZDF auch noch als „folkloristisches Beschneidungsfest“ nach dem Motto dargeboten werden: „So ist das eben“. Deshalb unterstützt MANNdat die Forderung: „Kein Beschneidungsfest auf KiKA!“
Lesen Sie hier unseren Protestbrief an den Kinderkanal des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks wegen der Verharmlosung der Beschneidung von Jungen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir von MANNdat e. V. schließen uns dem mehrfach geäußerten Protest gegen die von Ihnen beabsichtigte Ausstrahlung eines Beschneidungsfestes am kommenden Sonntag, 19.01.2014, in der Reihe “Schau in meine Welt” an. Die Argumente sind hinreichend bekannt und z.B. unter http://intaktiv.de/kein-beschneidungsfest-auf-kika/ ausführlich dargestellt.
Wir haben noch die u.E. sehr einseitige und unkritisch-verharmlosende Darstellung von Jungenbeschneidung Ihres Kindernachrichtensenders LOGO in Erinnerung, als die Legalisierung von Körperverletzung an Jungen durch Beschneidung Ende 2012 öffentlich diskutiert wurde. Wir befürchten, dass sich dies in Ihrer morgigen Reportage fortsetzen wird.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Verfassung Jungen und Mädchen gleichermaßen das Recht auf körperliche Unversehrtheit zusichert. Jungen darf nicht mehr Gewalt zugemutet werden als Mädchen.
MANNdat e. V. ist ein geschlechterpolitischer Verein – unabhängig und parteipolitisch ungebunden. Wir setzen uns öffentlich für die Interessen von Jungen und Männer ein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andreas Kraußer
MANNdat e.V.
– Geschlechterpolitische Initiative –
Weiterführende Informationen:
Beschneidung von Jungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten
„Die Welt“: Rund 100 Todesfälle in den USA wegen medizinisch unnötiger Beschneidung von Jungen
Auch professionelle Beschneider machen Fehler bei der Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen
Furchtbare Konsequenzen kann es bei der Beschneidung von Jungen selbst in Industriestaaten geben Vorsicht: grausame Bilder von dieser Seite!
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