Gunnar Kunz: „Sie verlassen den demokratischen Sektor“ – Rezension

von Manndat

Unsere Rezension zu dem Buch von Gunnar Kunz: „Sie verlassen den demokratischen Sektor: Vom Ende der Freiheit in Deutschland“

246 Seiten, veröffentlicht 2023

Als Buch erhältlich bei Amazon für 15,00 Euro (1.9.23)

„Staatstrojaner, NetzDG, digitaler Identitätsnachweis – der Obrigkeitsstaat kehrt zurück und dringt immer weiter in die Privatsphäre seiner Bürger vor. Mithilfe des Demokratiefördergesetzes werden NGOs finanziert, die Pluralismus vortäuschen, wo lediglich Regierungsinteressen vertreten werden. Durch nichts legitimierte Lobbyisten und Aktivisten erhalten dadurch immer stärkeren Einfluss auf das politische Geschehen.

Die Leitmedien haben ihre Wächterfunktion aufgegeben und bilden ein Meinungskartell, das der Politik nach dem Munde redet. Maßgebliche Entscheidungen werden zudem immer häufiger nicht mehr von Regierungen getroffen, sondern von UN, EU und WHO, die wiederum von finanziellen Zuwendungen multinationaler Konzerne abhängen.

Auch die Zivilgesellschaft versagt als Korrektiv. Ehemals fortschrittliche Bewegungen haben sich einer rückwärtsgewandten Identitätspolitik mit Gruppendenken und Sippenhaft verschrieben. Die feministische Lobby ist mit ihren Versuchen, die Unschuldsvermutung abzuschaffen, verfassungsfeindliche Quoten bei Wahlen zu etablieren und das Grundgesetz vom Abwehrrecht gegen den Staat zur Fürsorgepflicht des Staates umzudeuten einer der Motoren der Aushöhlung der Demokratie.

Sprachdiktate und Denkverbote bestimmen den Diskurs, der Korridor erlaubter Meinungen wird mehr und mehr eingeengt. Wer es wagt zu widersprechen, muss damit rechnen, dass er denunziert und in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht wird. Kritik an den Herrschenden steht plötzlich als „Delegitimierung des Staates“ unter Strafe. Personen des öffentlichen Lebens erklären die Demokratie zum überholten Prinzip, die Tugendpolizei von der Straße sorgt mit Shitstorms dafür, dass niemand aus der Reihe tanzt.

Die Lage ist bedrohlicher, als viele Menschen wahrhaben wollen. Wenn wir jetzt nicht bereit sind, um den Erhalt von Demokratie und Meinungsfreiheit zu kämpfen, werden wir uns über kurz oder lang in einem totalitären Staat wiederfinden. Dieses Buch geht mit einer Fülle von Belegen und nachprüfbaren Quellenangaben den antidemokratischen Tendenzen auf den Grund und hält ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Rückkehr zu Meinungsvielfalt, sachlichen Debatten und Respekt vor Andersdenkenden.“

So heißt es auf dem Buchcover von „Sie verlassen den demokratischen Sektor – Vom Ende der Freiheit in Deutschland“ von Gunnar Kunz.

In sieben Kapiteln von „Die Aushöhlung der Demokratie“, „Die Komplizenschaft der Medien“, „Vom Zeitgeist“, „Historische Parallelen“, “Geschichtsklitterung“, „Die Empathielücke“ bis zu „Die DNA des Feminismus“ zeigt Gunnar Kunz auf, wie der längst tot geglaubte Obrigkeitsstaat wieder zurückkehrt und immer weiter in die Privatsphäre seiner Bürger vordringt. Beispiel: „Mit dem Aktionsplan gegen Desinformation und dem Digital Service Act (DSA) 22 setzt die EU durch, dass Online-Plattformen bei »außergewöhnlichen Umständen« »Krisenprotokolle« anwenden, mit deren Hilfe das Internet mit gewünschten Informationen geflutet und jede kritische Stimme (als »Hassrede« oder »Desinformation« denunziert) zum Schweigen gebracht wird. Die EU beansprucht dabei, nach Ausrufung einer Krise alleinige Informationsquelle zu sein und dadurch direkten Zugriff auf die Inhalte der sozialen Medien zu bekommen.“

Insbesondere die regierungskonformen NGOs spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sind als NGO außerhalb jeglicher parlamentarischer Kontrolle, werden aber finanziert mit üppigen Steuergeldern und agieren so als „Hilfstruppen des Staates“: „Die Bundesregierung bindet systematisch und planmäßig Leitmedien, Social-Media-Konzerne und Bildungseinrichtungen zur propagandistischen Verstärkung in ihre Agenda ein. Insbesondere besteht eine enge Verzahnung mit den sogenannten Faktencheckern, die zudem mit Leitmedien verbandelt sind. Auf diese Weise stellen sich Staat, Leitmedien und Faktenchecker gegenseitig ein Qualitätssiegel aus, gaukeln der Bevölkerung die Bestätigung ihrer Sichtweise durch scheinbar neutrale und unabhängige Organisationen vor…“.

Die Manipulationsmethoden sind dabei nicht neu: „Die Manipulation junger Menschen erfolgt seit Jahrtausenden stets auf dieselbe Art. Immer geht es um gruppenbezogene Menschenverachtung, immer geht es um Feindbilder, immer geht es um einen mythischen Kampf des angeblich Guten gegen das angeblich Böse.“ „Wer sich mit Schlagwörtern wie »Gleichheit«,  »Gerechtigkeit«, »Diversität« bewaffnet, kann ungestraft Menschen mit Dreck bewerfen, mit Hass überschütten und Shitstorms gegen sie initiieren, er steht ja auf der richtigen Seite.“ Der Autor weist darauf hin: „Die Feinde der Demokratie erkennt man nicht zwangsläufig an ihren Zielen. Aber immer an ihren Methoden.“

Gunnar Kunz kritisiert damit auch das Versagen der Medien als wichtiger Eckpfeiler der Demokratie. „Die Medien haben ihre Rolle als Wächter der Demokratie weitgehend aufgegeben und flankieren die Agenda der Politik, statt sie kritisch zu hinterfragen.“ Wobei vor allem der abnehmende Pluralismus gerade für eine Demokratie bedenklich sei. „In den 1970er und 1980er Jahren fand man zu wichtigen Themen – etwa zum Nato-Doppelbeschluss – fundamental unterschiedliche Ansichten in den Leitmedien und konnte sich als Zeitungsleser und Fernsehzuschauer umfassender informieren als heute. Mittlerweile bilden die Leitmedien jedoch eine Art Meinungskartell und hämmern im Wesentlichen dieselben Botschaften zu Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Klimawandel, Rassismus, Feminismus, Coronamaßnahmen, Militarisierung der EU und Ukrainekrieg in die Köpfe der Bevölkerung.“

Vor allem der sogenannte „Haltungsjournalismus“ beruhe offenbar auf einem Missverständnis: „Den Herrschenden nach dem Mund zu reden, nennt man nicht Haltung, sondern Opportunismus. Der heute so vollmundig propagierte Haltungsjournalismus ist in Wahrheit nichts anderes als Gesinnungsjournalismus.“

Gunnar Kunz belässt es dabei nicht an der Kritik, sondern listet eine Vielzahl von Beispielen auf, wie die Leitmedien in den letzten Jahren vorsätzlich manipuliert haben. Gunnar Kunz beschließt sein zweites Kapitel mit einer ausführlichen Handreichung zur Medienkompetenz. Wer diese beherzigt, kann relativ gut zwischen Manipulation und Berichterstattung unterscheiden. Er beendet diese Handreichung, in der er dem Leser entgegen medial häufig verbreiteter Botschaften bewusst macht: „Zu zweifeln ist eine Tugend. Dinge zu hinterfragen, ist eine Tugend. Nichts als gegeben hinzunehmen, ist eine Tugend.“

Gunnar Kunz legt  in seinem Buch einen besonderen Schwerpunkt auf die Feminismuskritik, denn, so der Autor, der „Feminismus ist Türöffner für vieles, was heutzutage die Demokratie aushöhlt, man könnte auch sagen: Der Feminismus diente der Einübung antidemokratischer Verhältnisse, sei es durch die faktische Abschaffung der Unschuldsvermutung, die gesetzliche Verankerung von Ungerechtigkeiten unter dem Vorwand der Gerechtigkeit, die Umdeutung des Grundgesetzes vom Abwehrrecht gegen den Staat zur Fürsorgepflicht des Staates oder die Einteilung von Menschen in verfeindete Gruppen, die der Sippenhaft unterliegen und als unterschiedlich wertvoll gelten, als Vorläufer der Identitätspolitik.“

Gunnar Kunz ist Kenner der Geschichte des Feminismus und der Frauenbewegung. Er hat aufgrund jahrzehntelanger Recherche in Archiven sehr viele Erkenntnisse aus der Historie des Feminismus, sowohl weltweit als auch speziell in Deutschland, gesammelt. Diese Ergebnisse stellt er im Buch detailliert vor. Dieser Abschnitt ist ungemein spannend zu lesen. Wer die Fiamengo Files mag, kommt hier auf seine Kosten. Kunz beschreibt den hundertjährigen Geschlechterkrieg sowie die fragwürdigen Methoden, Aussagen und Ansichten der Feministen und Frauenpolitikerinnen der letzten 100 Jahre, die in der Öffentlichkeit verschwiegen werden. Schon im Vorwort verweist der Autor auf seine Erfahrung mit dieser Geschichtsklitterung. „Im Vorfeld der Europawahlen [2019] lud das Deutsche Historische Museum (DHM) zu einer Blogparade zum Thema Demokratie ein. Ich habe meinen Artikel über Elisabeth Selbert eingereicht (den ersten Teil des Beitrags Grundgesetz, Artikel 3 in diesem Buch), der auf einer Recherche in den staatlichen Protokollen zur Erarbeitung des Grundgesetzes fußt und überkommene Mythen anhand von Fakten und Belegen gerade rückt.

Ein Onlineredakteur des Deutschen Historischen Museums lehnte die Übernahme dieses Artikels mit der Begründung ab, das DHM würde »bestimmten Interessengruppen« keine Plattform bieten.“

Und dies, obwohl man die Blogparade mit den vollmundigen Versprechungen anpries, dass man sich vielfältige Sichtweisen und einen regen Austausch untereinander wünsche und man bewusst machen wolle, dass Demokratie ständig erneut durch unterschiedliche Meinungen und Positionen ausgehandelt würde.

Ein unzweifelhafter Beleg, dass das angebliche „Patriarchat“ nur ein Konstrukt zur Rechtfertigung der Einschränkungen der Grund- und Menschenrechte für Jungen, Väter und Männer ist. Denn es ist eine alte Weisheit, dass man denjenigen, der wirklich die Macht besitzt, daran erkennt, dass man ihn nicht kritisieren darf.

Als Initiator des Gender Empathy Gap Days am 11. Juli geht Gunnar Kunz natürlich noch auf die Geschlechterempathielücke ein und er beschreibt, mit welchen Methoden die Frauenpolitik die Männertäter-Frauenopfer-Stereotype kolportiert. Er beschreibt und bewertet dabei insbesondere auch die Macht manipulativer Studien, wie die FRA-Studie Gewalt gegen Frauen, die Daphne-Studie zur Strafverfolgung von Vergewaltigungen und die bis heute unveröffentlichte Petra-Studie zum Wechselmodell, die ein Beispiel für die intensive Einflussnahme der Frauenpolitik auf Studienergebnisse darstellt. Und er geht auf den Propagandakrieg gegen Feminismuskritiker ein.

Am Ende schreibt er auch noch etwas über sich selbst und seine Motivation, sich für die berechtigten Anliegen von Jungen, Vätern und Männern einsetzen zu wollen. Durch die sehr interessanten Abdrucke aus originalen Zeitungsartikeln zu seinem Kapitel zum hundertjährigen Geschlechterkrieg im Anhang wird das Buch würdig abgerundet.

Der Autor belegt seine Ausführungen mit zahllosen Quellenangaben. Er unterscheidet sich damit wesentlich von den Machwerken, die heute als „Studien“ oder „Expertisen“, zum Teil staatlich finanziert, als „wissenschaftliche Werke“ unter das Volk gebracht werden, aber in Wirklichkeit mehr Propaganda sind als Wissenschaft. Es verwundert nicht, dass die Verantwortlichen für die Propagandamachwerke alles daransetzen, solche sachlich fundierte Kritik in den Schmutz zu ziehen. Denn sachlich ist ihr nicht beizukommen. Kunz drückt dies so aus: „Unsere derzeitige Diskussionskultur beruht auf dem Schwarz/Weiß-Denken von Achtjährigen…Die politische Korrektheit, ihr Herrschaftsinstrument, ist nichts anderes als ein Denkverbot…Wer sich den Luxus leisten kann, sich in einer Welt von Kriegen, Hunger, Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit über Mikroaggressionen aufzuregen, ist offenkundig privilegiert.“

Als professioneller Autor bringt er dabei den Sachverhalt nicht trocken rüber, sondern bleibt bei seinen Ausführungen durchgehend fesselnd und kurzweilig. Gunnar Kunz besitzt ohne Zweifel die seltene Gabe, auch komplexe Missstände – unter anderem auch durch bildliche Vergleiche – auf den Punkt zu bringen. Das macht das Buch besonders wertvoll. Auch der, der sich argumentativ gegen demokratiegefährdende oder männerfeindliche verbale Angriffe wappnen möchte oder immer schon eine Zusammenfassung feminismuskritischer Argumente gesucht hat, hat mit diesem Buch eine wahre Fundgrube vor sich.

Eine klare Kaufempfehlung von uns.

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