Rezension: „Rettet unsere Söhne“ von Arne Hoffmann
Arne Hoffmann hat sich mit seinem neuen Buch einem brisanten Thema gewidmet, das zunehmend an Bedeutung gewinnt – der Bildungsnachteile und Bildungsbenachteiligungen von Jungs. Es ist das bislang einzige Buch zur Bildungsproblematik von Jungen, das die Rolle der Bildungs-, Jugend- und Geschlechterpolitik kritisch reflektiert. Die bisherigen Bücher zu dem Thema betrachten i.d.R. die Verantwortung von Eltern und Schule. Die Politik bleibt bislang wenig tangiert. Das Buch bricht ganz bewusst dieses Tabuthema. Es deckt die Versäumnisse von Politik und Schule auf.
Das Buch will provozieren. Dass es durchaus streckenweise feminismuskritisch ist, wird es der einen oder anderen Lehrerin oder politisch korrektem Lehrer etwas ungewohnt vorkommen. Männer sind gerade erst dabei, ihre legitimen Anliegen und Interessen in unserer Gesellschaft selbstbewusst zu formulieren.
Auch dieses Buch von Arne Hoffmann ist ein absoluter Faktenhammer, d.h. es besticht durch seine mit Quellen belegten Fakten. Selbst erfahrene Fachleute im Bereich Jungenförderung (oder besser JungenNICHTförderung) erfahren Neues. Allerdings tut sich hier wieder die übliche Schwäche von Hoffmanns Büchern auf – es fehlt ein Stichwortverzeichnis, was für eine Faktensammlung natürlich problematisch ist. So geht viel Zeit verloren, um Informationen zu einem konkreten Stichwort zu suchen.
‚Rettet unsere Söhne‘ sollte jeder lesen, dem die Zukunftsperspektiven von Jungen am Herzen liegen – speziell für Politikerinnen und Politiker dürfte die Lektüre besonders erhellend sein.
Verlag: Pendo Verlag
ISBN-13: 978-38661222778
204 Seiten
Preis: 16,95 €
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