Depressionen – Wir müssen reden

von Dr. Bruno Köhler

Psychische Erkrankungen werden bei Männern deutlich seltener diagnostiziert als bei Frauen. Trotzdem sind 75 % der Suizidopfer in Deutschland Männer. Ungefähr 7.000 Männer pro Jahr, d.h. durchschnittlich 19 Männer pro Tag sterben Männer, weil sie keinen anderen Ausweg aus ihren psychischen Problemen und Belastungen als den Tod sehen.

Ein sehr schönes Fundstück dazu aus dem vergangenen Männermonat November, ein Video über Depressionen bei Männern vom Bodybuilder Simon Teichmann.

Bodybuilder Simon Teichmann über Depressionen bei Männern

Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf einen früheren Gastbetrag von Prof. Michael Klein auf unserer Seite KKH-Studie – Männer bei der Zunahme psychischer Belastungen besonders betroffen

Prof. Klein kritisierte darin:

Es fehlt weitgehend an männerspezifischen Präventions- und Therapieprogrammen. Das Thema psychische Männergesundheit ist immer noch tabuisiert. Die Krankenkassendaten zeigen aber, dass Männer in der seit Jahren andauernden gesellschaftlichen Krisenstimmung zunehmend Leidensdruck entwickeln. Die immer wieder skizzierten Angstszenarien hinterlassen ihre Spuren. Dabei gibt es kein gesellschaftliches Klima, das die Männer entlastet. Völlig im Unterschied zu Frauen, denen Stress und Doppelbelastung fast automatisch zugeschrieben wird. Wenn Männer leiden oder klagen, müssen sie immer noch mit Unverständnis und Ablehnung rechnen. Viele Männer zeigen eine Abwehr gegenüber Arztbesuchen, emotionaler Selbstreflektion und Öffnung gegenüber Dritten, so dass sie seltener und später Hilfe suchen. Das sollte sich vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Lage dringend ändern. Männer dürfen genauso Belastungsgrenzen, Krankheitssymptome und Hilfebedarf zeigen wie Frauen.

Mehr zum Thema psychische Männergesundheit findet man hier.

Bildquelle: fotolia_172326104 / roman-bodnarchuk

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Lesermeinungen

  1. By Ge Org

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