FDP ist mittlerweile offiziell eine feministische Partei
Die FDP hat 22% weibliche und 78% männliche Mitglieder. Der Frauenanteil an den Abgeordneten der FDP im Bundestag beträgt 24%. Von einer Benachteiligung der weiblichen Mitglieder kann also nicht die Rede sein.
In den letzten drei Bundestagswahlen wurde die Partei vorrangig von Männern gewählt.
Im Mai hat sich die FDP jedoch zur feministischen Partei gemacht. Der MDR berichtet über den digitalen Parteitag der FDP:
Die FDP hat am Sonntag [16.5.2021] ihr Programm für die Bundestagswahlen am 26. September beschlossen.
Für uns ist folgende Passage interessant:
Ohne Abstimmung übernahm der Bundesvorstand die Passage, dass die FDP ‚für einen liberalen Feminismus‘ stehe.
Genderama kommentiert, die FDP reihe sich nunmehr nahtlos in die Reihe der im Bundestag vertretenen Parteien ein, die sich der feministischen Ideologie verschrieben haben. Spiegel-Online dazu:
Die Jungen Liberalen (Julis) wünschten sich ein Bekenntnis der FDP zum ‚Liberalen Feminismus‘. Ein Konzept, für das sich auch Maren Jasper-Winter starkgemacht hatte, Mitorganisatorin eines Frauennetzwerks in der Partei.
Für die 44-Jährige konnte der digitale Parteitag in Berlin nicht besser verlaufen. Zwar selbst nicht vor Ort – lediglich die engere Parteiführung war in der Halle –, wurde die Parlamentarierin im Berliner Abgeordnetenhaus nicht nur erstmals in den Bundesvorstand der FDP gewählt. Auch die von ihr mitgetragene Passage der Julis zum ‚Liberalen Feminismus‘ wurde ohne weitere Beratung in das Programm zur Bundestagswahl übernommen.
Im Gegensatz dazu gibt es eine klare Distanzierung zu den Liberalen Männern. Daniel Föst, familienpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, zieht eine scharfe Trennlinie zu dem Liberalen Männern:
Zur FDP gibt es keine Verbindung. Es gibt keine organisatorische Überlagerung. Wir teilen keine Inhalte.
(Genderama, August 28, 2020, Punkt 7)
Und dies, obwohl die Liberalen Männer in den 12 Punkten des Programms ihrer Bundesvereinigung u.a. das Wechselmodell fordern (http://www.liberale-maenner.de/, Abruf 6.4.2021), also genau das, was die FDP auch fordert.
Quellen:
https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/mdb_zahlen_19/frauen_maenner-529508, Stand 17.5.2021)
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/fdp-wahlprogramm-klimaschutz-aussen-sozialpolitik-feminismus-drogen-100.html; Abruf 17.8.21
Genderama, August 28, 2020, Punkt 7
Programm der Liberalen Männer http://www.liberale-maenner.de/, Abruf 6.4.2021
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Lesermeinungen
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Und? Hat man wirklich etwas anderes erwartet. Die FDP deswegen zur nichtsexistischen Partei, die auch Männerinteressen vertritt, weil sie ein weniger disfunktionles Trennungsmodell wie die Doppelresidenz im Programm hat (die im Zweifelsfall immer auch Verhandlungsmasse in den Koalitionsverhandlungen ist), hochzujuxen, ist schon reichlich absurd. Da wird versucht, aus dem Leid der Männer politisches Kapital zu schlagen.
Es gibt keine einzige etablierte Partei in Deutschland, die Männerinteressen vertritt und gegen den Staatssexismus agiert. Ergo sollte es auch keine Männer geben, die, wenn sie die geringste Selbstachtung haben, Parteiinteressen vertreten.
Die längst fällige Emanzipation des Mannes kann nur außerhalb der Parteienlandschaft erfolgen.
„liberaler Feminismus“
Für mich ist das ein Widerspruch an sich. Der Feminismus, den ich kennen gelernt habe ist alles andere als liberal. Es ist eine Hass-ideologie, ein Dogma, das die einseitige Bevorteilung von Frauen fordert und die Schuld für alles bei den Männern sieht. Es ist eine Ideologie, die (verfassungwidrige?) Quoten fordert. Es fordert das Aufblähen des Staates, um mit noch mehr Regulierung Phantasie-Ziele der Feministen durchzusetzen. Es versucht seit jeher, den Mann gegen den Staat einzutauschen.
Was kann daran liberal sein?
Eine Ideologie, die sagt, dass das Unsichtbarmachen eines Geschlechtes in einem Wort schon Sexismus ist, selbst aber in seiner eigenen Bezeichung ein Geschlecht unsichbar macht und dann noch behauptet sie stände für die Gleichberechtigung von Frauen UND Männern ist nicht authentisch. Wer es sich aber antun will, hier das Programm, mit dem sich die Julis Feminismus schönreden: https://julis-nds.de/wp-content/uploads/sites/22/2021/02/Grundlagenprogramm_Liberaler_Feminismus.pdf
Ich habe mir das verlinkte Grundlagenprogramm durchgelesen und muss sagen: lol
Ich zitiere mal:
„DER LIBERALE FEMINISMUS […] ist kein Widerspruch in sich.“
Wenn das so explizit geschrieben werden muss, dann wissen die Autoren schon, das es sehr wohl ein Widerspruch ist.
Auch wenn sie auf Zwänge wie Quoten, Gendersprech verzichten, ein paar gute Punkte nennt, wo Männer benachteiligt sind, ist das Dokument für mich nur ein Feigenblatt.
Ich habe trotzdem das Gefühl, dass die Liberalen hier nur versuchen, im gehypten Feminismus-Becken mitzufischen. Die Liberalen werden die allermeisten genannten femi-Ziele nicht wirklich je umsetzen.
Jetzt kann ich nicht sagen, dass die Liberalen trotzdem wählbar wären. Die Anbiederung mit der Hass-Ideologie ist schon ein unverzeilicher Fehler.
Nein, so zwangsläufig wie von dir beschrieben, ist das sicherlich nicht richtig, deine Argumentationsweise ähnelt allerdings der von Feministinnen.
@ Mario:
Doch es ist so zwangsläufig wie von Mathematiker beschrieben. Eine Selbstverständlichkeit auszudrücken weckt immer Misstrauen. Das ist in etwa so, wie wenn man in ein Arbeitszeugnis schreibt, dass er ehrlich war. Denn wenn er’s war, schreibt man’s nicht rein – es versteht sich dann von selbst.
Außerdem: Warum sollten wir die Argumentationsweise von Feministinnen nicht übernehmen? Wenn es uns nützt, ist es ok.
Aber natürlich ist Argumentieren, Briefe und Petitionen schreiben der falsche Weg. IN der Legalität werden wir NIE etwas erreichen. Illegalität ist uns aber genausowenig zuzumuten, da sie häufig mit Sanktionen verbunden ist.
Der einzige Weg für unseren Kampf scheint mir der des
ZIVILEN UNGEHORSAMS!
Ein Anfang wären Sitzblockaden oder Nacktdemos vor Zentralen von Firmen mit männerfeindlicher Werbung.
Weiter die Empfehlung, nach Möglichkeit(!) nur Produkte von Firmen zu kaufen, die das nicht tun.
Wenn’s an den Geldbeutel geht, kommen die meisten in’s Nachdenken.
Aber wie gesagt, das wäre NUR ein ANFANG!
Ich sehe hier keine Selbstverständlichkeit, sondern eher Verallgemeinerung. Wenn überhaupt, gibt es keinen liberalen Feminismus.
„Ich bin Opfer!“ bzw. „Ich bin Opfer, weil ich entscheide, ob ich Opfer bin.“ oder „Isso!“ halte ich nicht für wirkliche Argumentation.
Lässt sich prinzipiell ohnehin relativ leicht widerlegen, wenn man noch zu den normaldenkenden Menschen gehört.
@Mario
Wie sieht den liberaler Feminismus aus?
Gibt es ein Beispiel für eine liberale Feministin?
Danach kann man – Wechselmodell hin oder her – wohl nur noch EINE Partei wählen. Die hat aber erhebliche soziale Schlagseite und ist außerdem gegen Zuzug von „Messermännern“ aus anderen Kulturen. Aber wir brauchen unsere muslimischen Brüder für unseren Kampf!!!
Ich überlege mir zurzeit, ungültig zu wählen, indem ich meinen Wahlzettel mit einem Kommentar zur Geschlechtergerechtigkeit versehe.
Was meint Ihr?
Hallo,
wir geben keine Wahlempfehlung. Natürlich hat jeder Wahlbrechtigte auch das Recht nicht zu wähen oder ungültig zu wählen. Wenn aber Männer jetzt nicht mehr wählen, wäre das ein Erfolg des Feminismus, oder?