Ukraine – Verhandlungen erst nach über 1 Million Verlusten?
Ukraine – Verhandlungen erst nach über 1 Million Verlusten? Erst nach weit über einer Million getöteten oder verletzten Soldaten redet man ernsthaft in der EU über Verhandlungen. Was sagt das über die Menschenwürde von als Soldaten verheizbaren Männerleben?
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Mai/Juni 2022: „Die Ukraine muss gewinnen“.
EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber MdEP (CSU) im Januar 2024: „Egal, wie lange es dauert, Russland muss in der Ukraine besiegt werden“.
Die aktuellen Schätzungen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg reichen von etwa 110.000 bis 260.000 Toten. Die Gesamtverluste Russlands (Tote und Verwundete) dürften sich auf über eine Million belaufen:
Insgesamt seien 1.000.340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte die Militärführung in Kyjiw mit. Die Millionenmarke wurde demnach überschritten, als innerhalb von 24 Stunden 1140 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien. (Spiegel)
Laut Frankfurter Rundschau:
- 185.000 bis 260.700 Tote (BBC News Russland, 1. Mai)
950.000 Tote und Verwundete (Britischer Geheimdienst, 3. Mai)
109.625 Tote namentlich identifiziert (Mediazona, 23. Mai)
981.850 Tote und Verwundete (Generalstab der Ukraine, 26. Mai)
Die Schätzungen zu den Verlusten der Ukraine im Ukraine-Krieg betragen etwa 70.000 bis 100.000 Tote, 35.000 bis 65.000 Vermisste und 400.000 Verwundete. Laut Frankfurter Rundschau:
- 80.000 Tote, 400.000 Verwundete (Wall Street Journal, 17. September)
906.000 Tote und Verwundete (Verteidigungsministerium in Moskau, 19. November)
60.000 bis 100.000 Tote, 400.000 Verwundete (The Economist, 26. November)
70.000 Tote, 35.000 Vermisste (Jurij Butusow, 4. Dezember)
76.010 Tote namentlich identifiziert, 64.995 Vermisste (UALosses, 12. Mai)
Am 24.02.2025 erörtern Michael Müller, Peter Brandt, und Reiner Braun in der Berliner Zeitung das bittere Versagen der Europäischen Union, die bis dato keinen Friedensplan vorgelegt hat.
Jetzt, nach Gefallenen im sechsstelligen Bereich und Verwundeten über einer Million, legt im Interview vom 06.06.2025 mit der Süddeutschen Zeitung Außenminister Wadephul dar:
Aus meiner Sicht war von Anfang an klar, dass dieser Krieg höchstwahrscheinlich durch eine Verhandlungslösung beendet werden wird. Denn eines stimmt schon – dass eine komplette Niederlage im Sinne einer Kapitulation des atomar bewaffneten Russlands nicht erwartet werden konnte. Insofern haben wir uns jetzt ein wenig ehrlicher gemacht.
Was zeigt uns dies bezüglich der Regierenden und Machthaber über die Menschenwürde von als Soldaten verheizbaren Männerleben? Diese Frage sollten sich alle Männer stellen, die in nächster Zeit im Rahmen der schrittweisen Wiedereinführung der reinen Männerwehrpflicht einen Wehrdienstfragebogen erhalten werden.
Quellen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/annalena-baerbock-zum-ukraine-krieg-die-ukraine-muss-gewinnen-a-0cd49e21-6c93-42ac-a248-a1e00f79e88a; Abruf 5.6.25
https://www.eppgroup.eu/de/newsroom/russland-muss-in-der-ukraine-besiegt-werden; Abruf 5.6.25
https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kyjiw-meldet-eine-million-getoetete-oder-verletzte-russische-soldaten-a-42b00e07-d74a-447a-b71c-cfe37c18c56b; Abruf 13.6.2025
Interview von Außenminister Wadephul mit der Süddeutschen Zeitung; 06.06.2025 – Interview; erschienen am 30.05.2025; https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/2720262-2720262
Verluste im Ukraine-Krieg: Aktuelle Zahlen zu toten und verwundeten Soldaten; Stand: 26.05.2025, von: Christian Stör; https://www.fr.de/politik/tot-verluste-im-ukraine-krieg-neue-zahlen-viele-soldaten-zr-93697762.html
Michael Müller, Peter Brandt, Reiner Braun: „Drei Jahre Ukrainekrieg – das bittere Versagen der Europäischen Union“, Berliner Zeitung, 24.02.2025; https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/drei-jahre-ukrainekrieg-das-bittere-versagen-der-europaeischen-union-li.2300100
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Das Ironische daran ist: eine reine Frauenwehrpflicht dürfte Kriege viel eher vermeiden, denn wer opfert so leichtfertig hunderttausende Frauen? Selbst wenn es ein Herrscher versuchte, hätten wir Großdemonstrationen schon am zweiten Tag. Und zwar spontan, authentisch und nicht durch NGOs inszeniert.