Wehrpflicht als Indikator für die Ehrlichkeit der Politik beim Thema Gleichberechtigung – Wenn es unbequem wird, trennt sich die politische Spreu vom politischen Weizen. Und es gibt offenbar wesentlich mehr Spreu als Weizen.
Der
Deutschlandfunk berichtet:
Die Abgeordnete Becker [Die Linke] sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Frauen mit einem Zwangsdienst ein weiteres Jahr ihrer selbstständigen Lebensgestaltung rauben zu wollen, habe nichts mit einer echten Bemühung um Gleichstellung zu tun.
Dass
Männer mit einem Zwangsdienst ein weiteres Jahr ihrer selbstständigen Lebensgestaltung geraubt wird, ist den Linken offenbar egal. Will die LINKE wirklich die Rückkehr zur unselbstständigen Frau, die nicht selbst für ihre Sicherheit kämpft, sondern wieder Männer für sich kämpfen lässt?
Bundeskanzler Merz hatte am Freitag gesagt, wenn das auf Freiwilligkeit beruhende neue Wehrdienst-Modell nicht ausreiche, werde es eine Rückkehr zur Wehrpflicht geben, die dann – so Merz – „eigentlich“ auch für Frauen gelten müsse.
Warum „eigentlich“? Hat er Angst vor der Frauenunion?
Fraktionschefin Möller [SPD] sagte, wenn man Gleichberechtigung ernst nehme, müsse man auch über die Wehrpflicht für Frauen sprechen. Sie gab aber zu bedenken, dass dafür das Grundgesetz geändert werden müsste – und die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit im Bundestag sei derzeit nicht absehbar.
Interessant – Wenn es kritisch wird, gibt es keine Zweidrittelmehrheit für Gleichberechtigung? Lehrreich wäre aber eine solche Abstimmung schon. Die politisch Verantwortlichen müssten sich outen, wer wirklich für Gleichberechtigung wäre und wer Gleichberechtigung lediglich als Mittel zum Zweck missbraucht.
Fazit: Die Verantwortung für gesellschaftliche Herausforderungen, wie die Landessicherheit, wird wieder einmal einseitig auf die Schultern von Männern geladen.
Gleichberechtigung ist etwas Tolles. Schade, dass sie nur für Frauen gilt.
Quelle Beitragsbild: daemliche-frau-adobestock_131212463
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Die Linke ist auch gegen die Wiedereinführung der Zwangswehrpflicht für Männer und damit für Gleichberechtigung. Die Wehrpflicht für Frauen wäre vergleichbar damit, eine Krankheit aus „Gerechtigkeitsgründen“ zu übertragen. Wehrpflicht ist der genau falsche Weg und sollte daher weder für Frauen noch für Männer gelten (es sind übrigens sowieso keine Ausländer/innen betroffen).