Jungen brauchen eine jungengerechte Schule
Jungen brauchen eine jungengerechtere Schule. Dieses Fazit kann man nach der Podiumsdiskussion des SWR auf der DIDACTA, einer der größten Bildungsmessen in Europa, ziehen. Mit auf dem Podium war Dr. Bruno Köhler, Vorstandsmitglied von MANNdat und Leiter des Projektes „Jungenleseliste„.
Zusammen mit dem Psychologen und Buchautor Wolfgang Bergmann, Frau Dr. Margit Wienholz, Leiterin des Projektes „Kicken und Lesen“, und dem Erzieher Robert Müller-Sinn diskutierte Renate Allgöwer vom SWR die Bildungssituation von Jungen.
Schule und Kindergarten sind heute auf mädchentypische Belange, Interessen und Verhaltensweisen ausgerichtet. Jahrelange Umerziehungsarbeit hat dazu geführt, dass Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Eltern heute ein ausgeprägt negatives Jungenbild haben. Jungen werden vernachlässigt, ihre Potenziale in der Schule zu wenig genutzt. Die Politik zeigt sich auch acht Jahre nach der ersten PISA-Studie immer noch weitgehend desinteressiert an der Bildungssituation von Jungen.
„Wir brauchen eine Schule, die die Psychologie von Jungen akzeptiert und respektiert, eine Schule, die Jungen fördert und stärkt und nicht sanktioniert und umerzieht“, so Dr. Köhler von MANNdat.
Wer Bildung ernst nimmt, darf die Bildungssituation von Jungen nicht ignorieren. Die Diskussion zeigte: Es bleibt noch viel zu tun, wenn Schule und Bildungspolitik ihrem Anspruch gerecht werden wollen, Mädchen und Jungen gleiche Bildungschancen zu geben.
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