MANNdat wird 20 Jahre alt
MANNdat wird 20 Jahre alt
Heute vor 20 Jahren, am Valentinstag 2004, haben fünf Männer in Frankfurt den Verein MANNdat gegründet.
Es war eine interessante Zeit. Im Jahr 1999 war Gender Mainstreaming als für die Bundespolitik maßgebende Richtlinie eingeführt worden, im Rahmen derer die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Männern und Frauen bei allen gesellschaftlichen und politischen Vorhaben gleichberechtigt berücksichtigt werden sollten. Mit unserem Verein wollten wir dabei die Anliegen und Belange von Jungen, Vätern und Männern in die geschlechterpolitische Diskussion einbringen und deren Nachteile und Benachteiligungen aufzeigen, bekannt machen und mithelfen, diese zu beseitigen.
Zu Beginn gab es tatsächlich eine gewisse Offenheit für diese Themen. Kein Wunder, denn dass es Nachteile und Benachteiligungen von Jungen, Vätern und Männern gab, zeigte aktuell die erste veröffentlichte PISA-Studie mit den schlechten Lesekompetenzen für Jungen, die Benachteiligung von Vätern im Sorge- und Umgangsrecht waren damals schon gegeben, die geringere Lebenserwartung von Männern und natürlich der damals noch in der Praxis angewandte Männerzwangsdienst in Form der Wehrpflicht.
Und zu Beginn war man teilweise noch offen für diese Themen. MANNdat war für die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg im Rahmen der Anhörung zur Jungenförderung, zum gleichen Thema für die CDU in einer Anhörung im Berliner Rathaus. Für die FDP-Fraktion waren wir im Landtag von NRW bei der Anhörung des FDP-Antrages, dass auch die Belange von Jungen und Männern in der Geschlechterpolitik regelhaft zu berücksichtigen seien. Wir waren auf einer Podiumsdiskussion der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. Wir haben Beiträge für Zeitschriften und Bücher verfasst, sprachen mit Politikern.
Doch schnell wurde die neue Geschlechterpolitik von der Frauenförderpolitik vereinnahmt. Gegen Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends war Gender Mainstreaming nur noch die lineare Fortsetzung der reinen Frauenförderpolitik. Bei Jungen, Vätern und Männern hieß es lapidar: Selbst schuld, Pech gehabt. Ihr müsst halt euer Männerrollenbild ändern.
Regelmäßige Diffamierungskampagnen durch staatlich finanzierte NGOs sorgten von da an für Ausgrenzung, Braunpinselei, Shadow Banning und mediale Lynchjustiz derer, die vom politischen Mainstream abwichen, wie es mittlerweile auch in anderen politischen Fragen der Fall ist.
Trotzdem besteht MANNdat seit 20 Jahren und informiert auch heute in schlechten Zeiten für Meinungsvielfalt jeden, der sich auch für die berechtigten Anliegen von Jungen, Männern und Vätern interessiert im Rahmen unserer Möglichkeiten über Geschlechterpolitik aus Sicht der Männer. Denn wie Friedrich Nietzsche schon wusste: „Einer hat immer unrecht, aber mit zweien beginnt die Wahrheit.“
Wir danken all denjenigen, die uns seit dieser Zeit in welcher Form auch immer unterstützt haben, unterstützen und zukünftig unterstützen werden.
Quelle Beitragsbild: medien-123rf-wavebreakmedialtd_200x200.jpg
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Lesermeinungen
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Anmerkung des Vorstands:
Es ist bedauerlich, wenn bei MANNdat eine Mitverantwortung für den gegenwärtigen Zustand der Geschlechterpolitik gesucht wird, anstatt (s.o.) bei staatlich finanzierten NGOs und anderen verbalen Schlägertrupps.
Wir stehen weiterhin dazu, unsere staatlichen Institutionen an ihre Verpflichtung aus GG Art. 3 zu erinnern: Auf die Beseitigung bestehender Nachteile zwischen den Geschlechtern hinzuwirken, anstatt sie zu verstärken – insbesondere in der Geschlechterpolitik.
Ein Erfolg von MANNdat ist es, dass wir entgegen des Befehls aus der Geschlechterpolitik nicht „Einfach mal die Klappe halten“.
Wir wünschen uns, dass in Zukunft Viele mehr und Viele lauter „NEIN!“ sagen zu solchen Zumutungen.
Mir erscheint die Vorstellung schwer, Manndat irgendeine Mitschuld an was auch immer zurechnen zu wollen. Manndat ist nicht in der Regierung, noch wird es von Staatsgeldern alimentiert. Manndat ist auch nicht an diskriminierenden Gesetzestexten beteiligt, sondern prangert solche an.
Ich bin froh darüber, dass es Manndat gibt. Immer weiter so!
Wow, ist das schon 20 Jahre her? Die Zeit rennt.
Gibt es in Frankfurt noch einen Ortsverein?
Gibt es auf dieser Webseite eine Liste von Ortsvereinen?
Alles gute und viel Erfolg!
Man(n) muss auch mal DANKE sagen. Macht weiter so.
Herzlichen Glückwunsch!
Schön, dass es euch gibt. Immer weiter so.
Herzlichen Glückwunsch! Und danke für euer Engagement.
Interessant, dass es zu Beginn eine gewisse Offenheit gab, das wusste ich nicht und hätte es auch nicht erwartet.