Männliche Jugendarbeitslosigkeit
Stimmen zu den Befunden
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes schreibt mit Brief an MANNdat vom 3.12.2013:
In Ihrem Schreiben weisen Sie daraufhin, dass die Arbeitslosenquote der männlichen Jugendlichen um 20% höher liegt als bei den weiblichen Jugendlichen. Dies hängt nach Auffassung der ADS direkt mit der geschlechterspezifischen Schulbildung zusammen.
Keine Antwort erhielten wir von der Bundesagentur für Arbeit, obwohl diese nach Bundesinformationsgesetz zur Auskunft verpflichtet wäre. Von der Bundesagentur für Arbeit bekommen männliche Arbeitslose weniger Unterstützung als weibliche Arbeitslose. Schon in der Presseinfo Nr. 52 vom 06.08.2003 zu den Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zwischen Juli 2002 und Juni 2003 hieß es:
Frauen profitieren überdurchschnittlich stark von der Arbeitsförderung der Bundesanstalt für Arbeit.
Und dies, obwohl es schon damals mehr männliche als weibliche Arbeitslose gab. Bereits 2004 reichte MANNdat deshalb eine Petition, Pet 4-15-30-2232-020464, beim Deutschen Bundestag ein, die die nachrangige Förderung männlicher Arbeitsloser trotz höherer männlicher Arbeitslosigkeit kritisierte. Eine Antwort darauf haben wir trotz Verankerung des Petitionsrechtes im Grundgesetz nie erhalten.
2012 geht weiterhin aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hervor, dass männliche Hartz-IV-Empfänger weitaus häufiger empfindliche Kürzungen der Geldleistungen hinnehmen als Frauen. [2]
Vertreter der regierenden Parteien waren zu keiner Stellungnahme bereit
Die Fachleute der Regierungsfraktionen Stephan Stracke (CDU/CSU) und Katja Mast (SPD) waren zu keiner Stellungnahme bereit.
Keine Antwort zur männlichen Jugendarbeitslosigkeit:
Stephan Stracke (CDU/CSU)
Keine Antwort zur männlichen Jugendarbeitslosigkeit:
Katja Mast (SPD)
Stellvertretend zitieren wir deshalb hier die ehemalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU):
Von 227.000 Menschen, die im vergangenen Krisenjahr ihren Job verloren, waren nur 10.000 Frauen. Arbeit wird weiblicher, bunter, älter. [3]
Männerarbeitslosigkeit wird also eher als „positiver“ Aspekt im Hinblick auf die Frauenquote gesehen, anstatt als Problem.
Auch die Regierungschefs der beiden Länder, die die größten geschlechterspezifischen Unterschiede in der Jugendarbeitslosigkeit aufweisen, nämlich Berlin und Hamburg, waren ebenso wie die fachlich zuständige Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen des Landes Berlin unter Leitung der Senatorin Dilek Kolat (SPD), an die unsere Anfrage weitergeleitet wurde, zu einer Stellungnahme nicht bereit. Berlin hat auch die höchste Absolutquote an männlichen Jugendarbeitslosen.
Zu keiner Stellungnahme bereit:
Der regierende Bürgermeister aus Berlin Klaus Wowereit (SPD)
Zu keiner Stellungnahme bereit:
Der regierende Bürgermeister aus Hamburg Olaf Scholz (SPD)
Von den nicht im Bundestag vertretenen Parteien antworteten nicht: Piratenpartei, Alternative für Deutschland.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.
Lesermeinungen
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte beachten Sie, dass Kommentare mindestens 5 und höchstens 1500 Zeichen haben dürfen.
Zitate können mit <blockquote> ... </blockquote> gekennzeichnet werden.
Achtung: Wenn Sie einen Kommentar von einem Smartphone verschicken, wird der Text manchmal von der Autofill-Funktion des Smartphones durch die Adresse ersetzt. Wenn Sie den Kommentar absenden, können wir den originalen Text nicht wiederherstellen.
Unsauber verglichen:
tto Normalverdiener wie ein Kfz-Mechanikermeister mit monatlich unter 3.000 €, ein Fernfahrer oder ein Elektromechaniker mit knapp 2.000 € und ein Koch mit 1.500 € geschweige denn ein männlicher Arbeitsloser verdienen keine 22% mehr als das 9000,- € Abgeordneten-Gehalt der Parlamentskolleginnen [4] von Herrn Birkwald.
Das ist ganz leicht angreifbR und irreführend. Wir müssen saubere Vergleiche aufführen, z.B. Köchin vs. Koch und nicht Koch vs. Abgeordnete!