Gender Care Gap – Was er wirklich zeigt Teil 2
Gender Care Gap – Was er wirklich zeigt Teil 2
Hinweis: Korrektur bei Gender Pay Gap – Gender Care Gap-Vergleich am 30.8.24, ursprünglich missverständlich dargestellt.
In Teil 1 zeigten wir bereits folgende Erkenntnisse aus den Zahlen zur Gender Care Gap-Studie des Statistischen Bundesamtes:
- Bei dem Bericht des Statistischen Bundesamtes zum Gender Care Gap handelt es sich um keine objektive Analyse der Situation von Frauen und Männern mit offenem Ergebnis, wie es ursprünglich im Sinne eines Gender Mainstreaming vorgesehen war, sondern um eine tendenziöse Interpretation der Daten der Zeitverteilung zugunsten frauenförderpolitischer Zwecke. So werden manche Daten nur frauenspezifisch detaillierter ausgewertet.
- Männer und Frauen teilen selbstständig die Arbeit partnerschaftlich gerecht untereinander auf. Die Daten zeigen eindeutig, dass Männer und Frauen sowohl als Paare mit Kindern als auch als Paare ohne Kinder es nahezu perfekt schaffen, unbezahlte und bezahlte Arbeit so zu verteilen, dass beide die gleiche Gesamtarbeitszeit aufweisen.
- Betrachtet man die gesamte Arbeitszeit, also unbezahlte und bezahlte Arbeit zusammengerechnet, leisten Frauen durchschnittlich mehr Arbeit als Männer. Dieser Unterschied resultiert aber ausschließlich aus der höheren Gesamtarbeitszeit aufgrund höherer Care-Arbeit alleinstehender und alleinerziehender Frauen.
- Der Gender Care Gap taugt nicht als Maß für Gleichberechtigung, da die durchschnittliche, wöchentliche Mehrarbeit von Frauen ausschließlich daraus resultiert, dass alleinlebende Frauen von sich aus, also aus eigenem Antrieb, ohne von einem Partner dazu absichtlich oder unabsichtlich gedrängt worden zu sein, mehr Care-Arbeit leisten.
In Teil 2 zeigen wir auf, dass
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Männer durchschnittlich mehr Erwerbsarbeit leisten als Frauen, egal ob alleinstehend, in Partnerschaft ohne Kind oder in Partnerschaft mit Kind,
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bei Männern in Partnerschaft ohne Kind der Anteil der Erwerbsarbeit deutlich höher ist, als wenn Männer alleinstehend sind,
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aus dem Gender Pay Gap eine Benachteiligung von Frauen nicht ableitbar ist,
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Männer mehr Zweitaufwand in bezahlte Arbeitszeit investieren als Frauen,
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gemeinschaftliche Care-Arbeit die Care-Arbeitszeit erhöht,
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der Gender Care Gap ein gutes Maß für verfehlte Familienpolitik ist und was sich überhaupt konkret hinter „Care-Arbeit“ auch verbergen kann.
Der Gender Care Gap taugt nicht als Maß für Gleichberechtigung
Wie wir gesehen haben, ist die Gesamtarbeitszeit zwischen Männern und Frauen in Partnerschaften, egal ob mit oder ohne Kinder, nahezu gleich aufgeteilt. Die durchschnittliche, wöchentliche Mehrarbeit von Frauen resultiert ausschließlich daraus, dass alleinlebende Frauen von sich aus, also aus eigenem Antrieb, ohne von einem Partner dazu absichtlich oder unabsichtlich gedrängt worden zu sein, mehr Care-Arbeit leisten. Das wiederum bedeutet, dass die Care-Arbeit und der Gender Care Gap als Maßstab für Gleichberechtigung überhaupt nicht taugt. Uns wird damit eine Geschlechterdiskriminierung vorgegaukelt, die so gar nicht aus dieser Zahl ableitbar ist. Es ist das gleiche Prinzip wie beim Gender Pay Gap. Man vergleicht hier Äpfel mit Birnen und wählt die Vergleichskonstellationen so aus, dass eine maximale Benachteiligung von Frauen suggeriert wird.
Die tatsächlich höhere durchschnittliche Gesamtarbeitszeit von Frauen, wie es das Statistischen Bundesamt betont hat, kommt also nicht daher, dass Frauen in Partnerschaft benachteiligt würden, sondern dass sie ohne Partner, also alleinstehend oder alleinerziehend mehr Care-Arbeit als alleinstehende oder alleinerziehende Männer leisten. Die Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes verschweigt dies.
Erwerbsarbeit – Männer haben 49,4 % mehr Zeitaufwand für Erwerbsarbeit
Männer leisten durchschnittlich mehr Erwerbsarbeit als Frauen, egal ob alleinstehend, in Partnerschaft ohne Kind oder in Partnerschaft mit Kind. Interessant ist auch, dass bei Männern in Partnerschaft ohne Kind der Anteil der Erwerbsarbeit deutlich höher ist, als wenn Männer alleinstehend sind, nämlich 231 Minuten länger, während bei Frauen in Partnerschaft ohne Kind sich die Erwerbsarbeit nur geringfügig erhöht, nämlich um lediglich 29 Minuten.
Männer verwenden 49,4 % mehr Zeit für Erwerbsarbeit als Frauen. Daten berechnet aus Statistischem Bericht „Erhebung zur Zeitverwendung privater Haushalte“ 2022, EVAS-Nummer 63911 „Ergänzung zur Datenbank GENESIS-Online“ erschienen am 28.02.2024; Statistisches Bundesamt, Destatis, Tabellenblatt csv-63911-38
Der Aufwand für Erwerbsarbeit für Männer mit durchschnittlich 23 Stunden und 9 Minuten pro Woche je Haushalt und für Frauen mit 15 Stunden und 30 Minuten pro Woche je Haushalt stimmen nicht überein mit den Zahlen von Statista „Durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland nach Geschlecht bis 2023“, veröffentlicht am 18.07.2024; https://de.statista.com/statistik/daten/studie/827965/umfrage/durchschnittliche-wochenarbeitszeit-in-deutschland-nach-geschlecht/, Abruf 29.8.24. Laut Statista betrug in Deutschland die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Männern im Jahr 2023 durchschnittlich 37,8 Stunden, Frauen arbeiteten im Durchschnitt 30,5 Stunden.
Dies kommt dadurch zustande, dass bei Statista lediglich der erwerbstätigen Frauen und Männer aufgeführt wurden (Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte), beim Gender Care Gap sind jedoch alle Haushaltsmitglieder betrachtet, also z.B. auch Rentner oder Arbeitslose, was den Durchschnitt reduziert, obwohl der Zeitaufwand für die Erwerbsarbeit (aus den Daten der Studie zum Gender Care) ja deutlich höher ist als die bezahlte Arbeitszeit selbst (aus Statista) selbst, z.B. durch den Weg zur Arbeit etc.
Die Statista-Daten zeigen, dass Männer 2023 durchschnittlich 7,3 Stunden und damit 24 % mehr Erwerbsarbeit leisteten als Frauen. Dafür investierten sie laut Gender Care-Daten aber sogar 49,4 % mehr Zeitaufwand in diese Erwerbsarbeit als Frauen.
Gemeinschaftliche Care-Arbeit erhöht die Care-Arbeitszeit
Wie wir oben schon gesehen haben, ist die Care-Arbeit bei alleinlebenden Frauen höher als die von alleinlebenden Männern. Betrachten wir die unbezahlte Care-Arbeit pro Haushalt, fällt auf, dass sich an der Differenz fast nichts ändert, wenn man Paare ohne Kinder betrachtet.
Auffällig ist, dass sich beim Vergleich von alleinlebend zu Paaren ohne Kind sich der Aufwand für die Care-Arbeit bei Frauen sowie Männern erhöht, und zwar um etwa den gleichen Betrag. Zählt man die Care-Arbeit des durchschnittlichen alleinlebenden Mannes mit der Care-Arbeit der durchschnittlichen alleinlebenden Frau zusammen und vergleicht sie mit der Summe der Care-Arbeit von Frauen in Paaren ohne Kinder und der Care-Arbeit von Männern in Paaren ohne Kinder, zeigt sich, dass die Frau bei Paaren ohne Kinder 51 Minuten mehr Care-Arbeit leistet und der Mann bei Paaren ohne Kinder 52 Minuten mehr Care-Arbeit leistet, als wenn beide alleinstehend wären. In Partnerschaft ohne Kind wird also zusammen 103 Minuten, also 1h 40Min mehr Care-Arbeit pro Woche geleistet, als wenn man die Care-Arbeit für alleinlebende Männer und Frauen zusammenzählt.
„Care-Arbeit“ ist nicht nur Arbeit, sondern auch Freizeit!
Was Erwerbsarbeit ist, können wir uns vorstellen. Schwieriger ist es bei der Care-Arbeit. Was ist unter Care-Arbeit zu verstehen, bzw. was hat das Statistische Bundesamt an Tätigkeiten bei seiner Auswertung zusammengefasst? Es ist also Zeit, sich anzusehen, was alles unter Care-Arbeit verstanden wird.
Hier kommt man aber bei der publizierten Arbeit des Statistischen Bundesamtes an seine Grenzen. Denn dies ist aus den bislang veröffentlichen Daten nicht abschließend zu klären. Zwar werden in der Inhaltsübersicht im Statistischem Bericht „Erhebung zur Zeitverwendung privater Haushalte“ 2022, EVAS-Nummer 63911 „Ergänzung zur Datenbank GENESIS-Online“ eine ZVE 2022 Aktivitätenliste aufgeführt, die insgesamt darstellt, welche Tätigkeiten welchen Codes zugeordnet werden, diese lassen sich aber nicht eindeutig der Aktivitätenliste bei der unbezahlten Arbeit in Tabellenblatt 63911-38 zuordnen. Das ist ein erheblicher Mangel.
Deshalb haben wir beim Statistischen Bundesamt nachgefragt, welche Codes konkret bei der „unbezahlten Arbeit“ in Tabellenblatt 63911-38 zusammengefasst wurden.
Von dort haben wir auch dankenswerter Weise eine Rückmeldung erhalten. Die Antwort enthielt nachfolgende Tabelle, wie sie auch in der publizierten Statistik zu finden ist, allerdings mit den Angaben, welche Codes bei der Care-Arbeit zusammengefasst wurden:
Vom Statistischen Bundesamt zugesendete Zuordnung der Code-Ziffern zu den Care-Arbeit-Aktivitäten.
Im Anhang sind die Codeziffern aufgelistet. Wertet man die Daten aus, zeigt sich, dass bei der Care-Arbeit auch rein freiwillig auferlegte Arbeit sein kann. Gute Beispiele sind hier die Codenummern 444, 445 und 446. Das betrifft die „Pflege von Nutztieren (inkl. Pferde)“, die „Haustierpflege“ und „Hund spazieren führen“. Aber auch 510 „Ehrenamt/Freiwilliges Engagement“ ist hier zu nennen.
Manchmal ist auch nicht immer klar zu unterscheiden, ob eine Aktivität eine unliebsame aber notwendige Tätigkeit oder eine Freizeitaktivität ist. Beispiele sind hier die Codenummern 433 „Herstellung von Textilien“ und 461 „Einkaufen vor Ort“. Herstellung von Textilien kann notwendige, unliebsame Arbeit bedeuten aber auch Hobbys wie Stricken oder Häkeln. Und Einkaufen kann ein notwendiger Pflichteinkauf sein oder auch ein vergnügliches Shopping.
Viele solcher Tätigkeiten sind auch geschlechtercharakteristisch unterschiedlich ausgeprägt. So haben laut Statistik über eine Umfrage zur Häufigkeit von Stricken, Häkeln und Schneidern ergeben, dass 2021 6,8 % der Frauen, aber nur 0,7 % der Männer aus der deutschsprachigen Bevölkerung mehrmals in der Woche in der Freizeit mit solchen Handarbeiten beschäftigt waren. (Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1342243/umfrage/haeufigkeit-von-stricken-und-schneidern-nach-geschlecht/
2023 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre doppelt so viele Frauen wie Männer, die persönlich ein Pferd besaßen. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/959897/umfrage/umfrage-in-deutschland-zum-persoenlichen-besitz-eines-pferdes-nach-geschlecht/ ; Abruf 8.5.24). Laut eines Artikels aus 2016 in REG-Klosterberg waren 78 % der deutschen Reiter Frauen. Und bei den Pferdebesitzern überwog der Frauenanteil ebenfalls deutlich mit 64 % (http://rsg-klosterberg.de/2016/05/zahlen-daten-fakten-wir-reiter-und-pferdebesitzer/ Artikel von 25. Mai 2016).
Und auch bei der Haltung von Haustieren halten Frauen mit 63 Prozent deutlich häufiger ein Haustier, als Männer mit 53 Prozent. (https://www.petonline.de/daten/news/2019/08/02/katze-vor-hund-frauen-vor-maennern.html; 8.5.24) Man kann sich nun nicht freiwillig als Zeitvertreib ein Haustier halten und die Zeit, die dann dafür aufgewendet wird, ernsthaft als diskriminierende Arbeitszeit interpretieren.
Auch die Tatsache, dass aus der Grunddatenerfassung und die Zusammensetzung der für die Care-Arbeit ausgewählten Datensätze nicht gesagt werden kann, wie hoch der Anteil von notwendigen Pflichtaufgaben oder freiwilligen, zum Zeitvertreib betriebenen Tätigkeiten ist, zeigt nochmals, dass der Gender Care Gap kein Maß für die Gleichberechtigung der Geschlechter liefern kann.
Gender Care Gap als Maß für verfehlte Familienpolitik
Wie oben schon dargelegt, leisten Frauen durchschnittlich mehr Arbeit als Männer, wenn man Care-Arbeit und Erwerbsarbeit zusammenzählt. Dieser Unterschied resultiert aber ausschließlich aus der höheren Gesamtarbeitszeit aufgrund höherer Care-Arbeit alleinstehender und alleinerziehender Frauen. Alleinstehende Frauen haben wir oben schon betrachtet.
Der höhere Gender Care Gap alleinstehender Frauen ist ein deutliches Zeichen, dass die bisherige Familienpolitik, die auf alleinerziehende Mütter fokussiert ist, aber nicht geeignet ist, Väter stärker in die Erziehungsarbeit in der Familie zu integrieren, ein großer Fehler ist.
Hier ist es wichtig, Väter integrierende Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern, wie die väterliche Elternzeit oder insbesondere das Wechselmodell als vorrangiges Betreuungsmodell nach einer Trennung der Eltern. Stattdessen weigert sich die Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in Person von Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), die EU-Richtlinie 2019/1158/EU zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf umzusetzen. Nach dieser Richtlinie müssen Väter (bzw. zweiter Elternteil) zehn Tage bezahlten Urlaub anlässlich der Geburt ihres Kindes zugesprochen bekommen. Die EU-Mitgliedsstaaten hätten diese Regelung schon in nationales Recht umsetzen müssen. Und im Koalitionsvertrag war der Vaterschaftsurlaub niedergeschrieben. Aber die Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP spielt auf Zeit.
Auch die vorgesehene Familienrechtsreform der Ampel soll nichts verbessern. Das Wechselmodell soll entgegen dem Koalitionsvertrag nicht Mittelpunkt des neuen Sorgerechts, sondern zu einem mitgemeinten Modell degradiert werden. Und der „leibliche Vater“ wird aus dem BGB eliminiert und er bleibt ein Klagevater.
Der Gender Care Gap ist ein Maß für diese verfehlte Familienpolitik.
Anhang Codeziffern
4 Haushaltsführung und Betreuung der Familie
41 Zubereitung/Konservierung von Speisen/Getränken
411 Essen und Getränke vor- und zubereiten, Tisch decken
412 Backen
413 Geschirr reinigen, Tisch abräumen
414 Haltbarmachen/Konservieren von Lebensmitteln
419 Sonstige oder unbestimmte Aktivitäten im Bereich Hausarbeit in der Küche
42 Putzen/Pflege/Heizen von Haus und Wohnung, Müllentsorgung
421 Reinigung/Aufräumen der Wohnung
422 Reinigung von Hof/Keller/Garage/Außenbereich des Hauses
423 Heizen
424 Abfallbeseitigung/Recycling
429 Sonstige oder unbestimmte Aktivitäten im Bereich Reinigung/Pflege/Heizen von Haus und Wohnung
43 Herstellen/Ausbessern/Umändern/Pflegen von Textilien
431 Wäsche waschen und trocknen
432 Wäsche bügeln und mangeln
433 Herstellung von Textilien
434 Ausbessern/Umändern von Textilien
439 Schuhpflege und sonstige oder unbestimmte Aktivtäten beim Herstellen/Ausbessern/Umändern/Pflegen von Textilien
44 Gartenarbeit, Pflanzen- und Tierpflege
441 Gartenarbeit /Pflanzenpflege draußen
442 Pflanzenpflege drinnen
443 Pflanzenpflege ohne Ortsangabe (drinnen oder draußen)
444 Pflege von Nutztieren (inkl. Pferde)
445 Haustierpflege
446 Hund spazieren führen
449 Sonstige oder unbestimmte Gartenarbeit/Pflanzen- und Tierpflege
45 Bauen renovieren, instand halten/reparieren, handwerkliche Tätigkeiten (Eigenleistungen)
451 Hausbau, Umbau und Renovierung
452 Reparaturen, Instandhaltung an Haus/Wohnung
453 Herstellung/ größere Reparaturen von Ausstattungsgegenständen des Haushalts
454 Wartung und kleinere Reparaturen von Haushaltsgegenständen
455 Fahrzeugreparatur und -pflege
459 Sonstige oder unbestimmte Aktivitäten im Bereich Bauen und Handwerk
46 Einkaufen und Inanspruchnahme von Fremdleistungen
461 Einkaufen vor Ort
462 Online-Shopping und Teleshopping
464 Behördengang/Inanspruchnahme allgemeiner Dienstleistungen von Unternehmen/Geschäften
47 Kinderbetreuung im Haushalt (Kinder unter 18 Jahren, die zum Haushalt gehören)
471 Körperpflege, Füttern und Anziehen eines Kindes im Haushalt, medizinische Versorgung des Kindes zu Hause
472 Hausaufgabenbetreuung/Anleitungen geben (Kind im Haushalt)
473 Spielen und Sport mit Kindern des Haushalts
474 Gespräche mit Kindern im Haushalt
475 Begleitung eines Kindes zu Freizeitterminen
476 Begleitung eines Kindes zu sonstigen Terminen
477 Kindern vorlesen/Geschichten erzählen
478 Beaufsichtigung eines Kindes
479 Sonstige oder unbestimmte Aktivitäten im Bereich Kinderbetreuung
48 Unterstützung/Pflege/Betreuung von erwachsenen Haushaltsmitgliedern
481 Körperliche Unterstützung für ältere, erkrankte, pflegebedürftige, behinderte Erwachsene im Haushalt
482 Sonstige Unterstützung von erwachsenen Haushaltsmitgliedern (ohne hauswirtschaftliche Tätigkeiten => 41-46)
489 Unbestimmte Unterstützung von erwachsenen Haushaltsmitgliedern
49 Andere Aktivitäten im Bereich Haushaltsführung
491 Verschiedene Rüsttätigkeiten und Vorbereitungen im Haushalt
492 Haushaltsplanung und Organisation
499 Sonstige oder unbestimmte Aktivitäten im Bereich Haushaltsführung
5 Ehrenamtliche Tätigkeit/Freiwilligenarbeit/Unterstützung für andere Haushalte/Teilnahme an Versammlungen
51 Ehrenamt/Freiwilliges Engagement
510 Ehrenamt/Freiwilliges Engagement
52 Unterstützung für andere Haushalte
21 Unterstützung bei Bau, Renovierung, Reparaturen für einen anderen Haushalt
522 Unterstützung bei der Erwerbstätigkeit eines Mitglieds eines anderen Haushalts
523 Betreuung eigener Kinder unter 18 Jahren, die in einem anderen Haushalt leben
524 Kinderbetreuung für einen anderen Haushalt
525 Unterstützung/Pflege/Betreuung für Erwachsene eines anderen Haushalts
529 Hauswirtschaftliche Tätigkeiten und sonstige oder unbestimmte Unterstützung für einen anderen Haushalt
9 Zweckbestimmte Wegezeiten und Hilfscodes
94 Wegezeiten Haushaltsführung und Betreuung der Haushaltsmitglieder
941 Wegezeiten Haushaltsführung, Gartenarbeit und Tierpflege (41-44)
945 Wegezeiten Bauen und handwerkliche Tätigkeiten
946 Wegezeiten Einkaufen, Fremdleistungen
947 Wegezeiten Kinderbetreuung
948 Wegezeiten Unterstützung von erwachsenen Haushaltsmitgliedern
949 Wegezeiten Andere Aktivitäten im Bereich Haushaltsführung
95 Wegezeiten Ehrenamtliche Tätigkeit/Freiwilligenarbeit/Unterstützung für andere Haushalte/Teilnahme an Versammlungen, religiöse Aktivitäten/Friedhofsbesuch
951 Wegezeiten Ehrenamt/Freiwilliges Engagement
952 Wegezeiten Unterstützung anderer Haushalte
959 Wegezeiten Grabpflege
96 Wegezeiten Soziales Leben und Unterhaltung
961 Wegezeiten Soziale Kontakte
962 Wegezeiten Unterhaltung und Kultur
969 Andere/unbestimmte Wegezeiten im Bereich Soziales Leben und Unterhaltung (63-
740 Visuelle/handwerkliche/darstellende und literarische Kunst sowie Musizieren
759 Sonstige oder unbestimmte technische und andere Hobbys
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So gerne ich hier mitlese:
„Prozentual verwenden Männer damit 49,4 % mehr Zeit für Erwerbsarbeit als Frauen, bekommen dafür aber durchschnittlich nur 18 % mehr Verdienst laut unbereinigten Gender Pay Gap.“ scheint mir ein Fehler zu sein. Wie oben AUCH steht:
„Frauen haben im Jahr 2023 in Deutschland PRO STUNDE [Hervorhebung von mir] durchschnittlich 18 % weniger verdient als Männer.“
Gerade wenn man eigentlich die Gegenseite argumentativ auch so „in der Luft zerreißen“ kann, sollten derartige „Klöpse“ nicht in der eigenen Argumentation stecken (bleiben) – sonst wird man(n) noch weniger ernst genommen als bisher schon.
Ja, vielen Dank für den Hinweis. Der Gender Pay Gap – Gender Care Gap-Vergleich war ursprünglich missverständlich dargestellt, haben wir aber nach deinem Einwand geändert. Also kein Grund zur Panik, wir sind ja immerhin kritikfähig;-)
Trotzdem ist der höhere Zeitaufwand für Erwerbsarbeit von Männern beim Vergleich des Stundenlohns u.E. durchaus wichtig. Hier muss man die Rentabilität vergleichen. Dazu braucht es aber zusätzliche Daten. Wir versuchen das in einem späteren Artikel ggfs. nochmals aufzugreifen.
sorry Manndat aber ich glaube mit Nichten das Frauen egal in welcher Konstellation auch nur ansatzweise mehr Leisten als Männer.Und dies beruht auf meiner 33 Jährigen Berufserfahrung im Bereich Handwerk, Militär und Automobilindustrie.Egal wann egal wo Mehrarbeit, Wochenend Arbeit ,Arbeit an Feiertagen ausschließlich Männer die ich dort sehr.Junge Mütter die sich die Sorge mit ihren ex Partner teilen gehen bei Volkswagen alle in Teilzeit ! Ich sehe wie diese Frauen leben und diese führen mit Sicherheit KEINEN HAUSHALT.Das einzige was ich in Gesprächen mitbekomme ist das sie es nicht einsehen zu gleichen Teilen für die Familie aufkommen.Ich halte es auch grundsätzlich für falsch von Männer Seite zu sagen es sei fast immer gleich verteilt.Wenn Frauen klar und deutlich Fauler sind ( als Beispiel jetzt ) dann sollte dies klar benannt werden .
Du kannst die Zahlen lesen, wie Du willst. Sie sagen für Paare, dass Männer ein paar Minuten mehr pro Woche erfasste Arbetiszeit haben. Sie sagen auch, dass bei Frauen ein höherer Anteil von Zeiten im Graubereich dabei ist — Dinge, die Hobby oder Arbeit sein können. Und dass der Anteil der Erwerbsarbeit bei Männern höher ist. Das ist sicher meist die unangenehmere Arbeit.
So what? Ich bin gerne dabei, Gräben zu zu schütten statt auf zu reißen. Ist die Arbeit halt angenehmer. Gemacht werden muss sie trotzdem.
Deine Erfahrung wird ja auch voll durch die Zahlen widergespiegelt: Frauen leisten erheblich weniger Erwerbsarbeit. Das schlägt sich etwa in weniger Mehrarbeit, weniger Arbeit an Wochenenden und Feiertagen, etc., nieder. Genau wie die sagst — und eben die erhobenen Zahlen auch. Ob das fauler ist oder eine bessere / klüger gewählte Work-Life-Balance ist mir egal. Frau sollte halt die Folgen davon tragen, etwa dass frau dann eben keine Karriere machen kann. Will sie ja meist auch nicht. Das kann man aber auch ohne Groll diskutieren.
Mein Großonkel hat nach Zentner Säcke mit Kohlen zu den Leuten in den 3. Stock geschleppt. Ich habe noch 25-40 kg Säcke zu den Kunden getragen, Getränkekisten die Treppen hoch geschleppt. Heute haben die grünen Öko-Sozialisten nicht den Hauch einer Vorstellung, wie es sich anfühlt, 12-15 Stunden täglich zu schuften, dass der Rücken schmerzt und der Schweiß läuft. Die Machthaber heute, haben völlig den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Harte Arbeit lässt man in Asien machen. Sie schwätzen herum, fantasieren von einer feministischen Weltherrschaft und wollen die Welt verbessern. Der unermessliche Wohlstand und der Wegfall von schwerer körperlicher Arbeit, treibt die Menschheit in den totalen IRRSINN.
„Was Erwerbsarbeit ist, können wir uns vorstellen. Schwieriger ist es bei der Care-Arbeit. Was ist unter Care-Arbeit zu verstehen, bzw. was hat das Statistische Bundesamt an Tätigkeiten bei seiner Auswertung zusammengefasst? “
Bis 10 Uhr Staubsaugen und bissl Wischen. Danach mit der Freundin im Cafe von 12 Uhr bis 14 Uhr sitzen und quatschen wie schlecht es einem geht und alles anstrengend ist, während die Waschmaschine und der Geschirrspüler läuft und die Wänster im Kindergarten sind, die der Vater nach Feierabend abholt und den Geschirrspüler ausräumt und den Müll noch runter schafft.
Auf den sinnfreien Gender Care Gap folgt der Equal Pension Day. „Wie wir jetzt die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen schließen“.
Obwohl Frauen länger leben, ergo weniger Arbeitsjahre vorweisen, mehr Freizeit haben, sich zwischen Vollzeit (in den beliebten Berufen), Teilzeit und Hausarbeit (bei einem Mann heißt das Arbeitslos, Assi sein) entscheiden dürfen. Sind Frauen wieder mal für Feministinnen und ihren Ehemännern benachteiligt.