Männer bei Einladungen zu Bewerbungsgesprächen benachteiligt
Eine europaweite Studie zeigt, dass Männer allein aufgrund ihres Geschlechtes seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden.
Ein fünfköpfiges deutsch-niederländisches Team (Veit, Susanne; Arnu, Hannah; Di Stasio, Valentina; Yemane, Ruta und Coenders, Marcel: The “Big Two” in Hiring Discrimination: Evidence From a Cross-National Field Experiment, o.O. 2021) hatte eine einfache Idee. Sie verschickten in einem Feldexperiment einfach fiktive Lebensläufe an mehr als 13.000 Arbeitgeber. Warum fiktiv? Weil so kontrolliert werden kann, dass es nicht die unterschiedlichen Lebensläufe sind, die den Unterschied ausmachen, sondern die Herkunft oder das Geschlecht.
Quelle: Tilman Weigel „Lieber Julia als Yusuf: Wie Namen und Herkunft die Chance auf eine Stelle beeinflussen“, Statistiker-Blog, 2. April 2021 http://www.statistiker-blog.de/archives/wie-herkunft-die-jobchancen-beeinflusst/6354.html, Abruf 7.4.2021
Aus dem übersetzten Abstract aus der Originalquelle:
(…)Anhand von feldexperimentellen Daten aus fünf europäischen Ländern analysierten wir die Reaktionen von Arbeitgebern (N = 13.162) auf Bewerbungen von fiktiven Bewerbern unterschiedlicher Herkunft: einheimische Bewerber und Bewerber europäischer, asiatischer oder nahöstlich-afrikanischer Abstammung. Wir fanden heraus, dass Kompetenzsignale die Einladungsrate leicht erhöhten, während Wärmesignale keinen Effekt hatten. Wir fanden auch ethnische Diskriminierung, einen Frauenbonus und Unterschiede bei den Rückrufen in Abhängigkeit von den Stellenmerkmalen. Wichtig ist jedoch, dass die Bereitstellung stereotyper Signale weder das Ausmaß der ethnischen Diskriminierung noch den Frauenbonus reduzierte. (…)
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version); Quelle: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0146167220982900; Abruf 8.4.2021
Wir weisen nochmals darauf hin, dass lediglich die Namen andere waren. Die Lebensläufe und Qualifikationen waren die gleichen. Aufgrund der Tatsache, dass vermeintliche Frauen (erkennbar an den weiblichen Vornamen) trotz gleicher sonstiger Bewerbungsunterlagen häufiger zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wurden als vermeintliche Männer (erkennbar an den männlichen Vornamen), zeigt, dass eine geschlechterspezifische Voreingenommenheit gegenüber männlichen Bewerbern besteht – ausschließlich deswegen, weil sie männlich sind.
Bei ausländischen Bewerbern gegenüber nichtausländischen Bewerbern findet sich ebenso eine Benachteiligung, wobei der Geschlechtermalus größer ist als der Ausländermalus.
Bewerberinnen ohne Migrationshintergrund hatten die Nase vorne. (…)
Heißen Sie also Julia, Margarete oder Sophie, dann haben Sie gewonnen und liegen noch vor Elena, Adorata oder Donatella, sprich Frauen aus anderen europäischen Ländern. Es folgen deutsche Männer, wobei die Studie den Geschlechtereffekt nicht nach Herkunft aufgliedert. Aber der negative Effekt des männlichen Geschlechts überwiegt den einer Herkunft aus einem anderen europäischen Land. Er ist allerdings etwas schwächer als der Malus den es bedeutet, vermeintlich aus Asien zu stammen. Doch am seltensten erhalten jene Menschen eine positive Antwort, die aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika stammen.
Diese Fakten decken sich mit der Studie von Lena Hipp: “Do hiring practices penalize women and benefit men for having children? Experimental evidence from Germany”, European Sociological Review, Volume 36, Issue 2, April 2020, Pages 250–264, https://doi.org/10.1093/esr/jcz056
Wir haben das in unserem Beitrag unter https://manndat.de/aktuelles/fake-wissenschaft-zum-frauentag-diesmal-wissenschaftszentrum-berlin-fuer-sozialforschung-wzb.html schon ausführlich dargestellt.
Scrollen Sie bitte, falls die Tabelle nicht vollständig angezeigt wird.
Gruppe |
Einladungen |
Kinderlose Frauen |
22% |
Mütter |
17% |
Kinderlose Männer |
16% |
Väter |
15% |
Wie der Titel der Arbeit aber erkennen lässt, titulierte Hipp ihre Arbeit mit „Do hiring practices penalize women and benefit men for having children? Experimental evidence from Germany“, auf deutsch: „Bestrafen die Einstellungspraktiken Frauen und belohnen Männer, die Kinder haben? Experimentelle Beweise aus Deutschland“.
Das heißt, Frau Hipp vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hat bei der Darstellung der Ergebnisse – medienwirksam zum seinerzeitigen Frauentag – getrickst.
Das Blog für Informatiker machte zuerst auf die Forschungsergebnisse des WZB und deren verdrehte mediale Darstellung in seinem Beitrag “Meinungsmache” vom 3. März 2020 aufmerksam.
Obwohl Mütter nach kinderlosen Frauen die besten Chancen zu einem Bewerbungsgespräch haben, noch vor kinderlosen Männern und vor Vätern, konstruiert Hipp aus der Benachteiligung von Vätern eine Benachteiligung von Müttern. Das macht sie, indem sie die Chancen nicht absolut miteinander vergleicht, sondern Mütter mit kinderlosen Frauen und Väter mit kinderlosen Männern. Und weil kinderlose Frauen gegenüber allen anderen Untersuchungsgruppen so überdurchschnittlich bevorzugt werden bei der Einladung zu Bewerbungsgesprächen, sind Mütter gegenüber kinderlosen Frauen stark im Nachteil. Der Unterschied zwischen Vätern und kinderlosen Männern ist nicht so groß, weil beide deutlich seltener als kinderlose Frauen und beide sogar seltener als Mütter eingeladen werden. Hipp nimmt also für Mütter und Väter jeweils eine andere Basis, nämlich einmal kinderlose Frauen und einmal kinderlose Männer. Diese Relationen mit unterschiedlicher Basis werden dann aber bei der Auswertung absolut miteinander verglichen und so eine Bevorzugung von Vätern konstruiert.
Tatsächlich haben, wie oben dargestellt, Väter die größten Benachteiligungen, kinderlose Frauen die größten Vorteile. Frauen mit Kindern haben deutlich bessere Chancen als Männer mit Kindern, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Insgesamt gesehen haben Männer schlechtere Chancen als Frauen zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.
Das „Statistik-Lexikon: Definition Lügen mit Statistiken“ der Statistikplattform „Statista“ nennt die hier verwendeten statistischen Tricks „Geschummelte Basis“ und „Verheimlichte Realitäten“.
Die „Qualitäts“medien greifen diese Verzerrung der Fakten natürlich bereitwillig auf:
- Die Zeit: “Frauen mit Kindern werden seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen”
- Deutschlandfunk: “Mütter werden seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen”
- Das ZDF (mit Zwangsgebühren finanziert!) ist noch radikaler und manipuliert mit einer lupenreinen Falschinformation (zu neudeutsch „Fake News“) in seinem Beitrag “Mütter seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen”. Darin heißt es: „Danach werden Mütter seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen als Männer.“ Und dies ist, wie wir gezeigt haben, schlichtweg falsch.
- Die FAZ geht zwar nicht so weit wie das ZDF und druckt eine Falschbehauptung ab, suggeriert aber dafür schon in der Überschrift “Väter hui – Mütter pfui” eine Diskriminierung von Müttern und Privilegierung von Vätern, die nicht nur nicht existiert, sondern sogar umgekehrt vorliegt.
Das Blog für Informatiker schrieb dazu:
„Noch viel interessanter ist, dass in allen oben verlinkten Pressemeldungen und Artikeln diese Fakten unterschlagen werden. So kann man Meinungsmache betreiben, ohne im technischen Sinne zu lügen. Sauberer Journalismus sieht anders aus.“
Das kann man nur bestätigen und ergänzen: Saubere wissenschaftliche Arbeit sieht auch anders aus.
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Schon Nikolaus Kopernikus der alte Preuße wusste, dass der Mensch zwei Dinge auf diesen Planeten nicht beeinflussen kann. Es ist die Zeit und das Klima. Ersteres ist der Gerechtigkeit schon längst davon gelaufen. Studien zu erstellen dauert ihre Zeit um etwas fest zustellen. Wenn das Ergbnis denn so stimmen mag, dann ist das was man ergründen wollte schon längst im Gange. ”Der Haß auf den Mann”. Wieder das Vorzeigeland Schweden in dem schon mindestens eine Generation Männer glaubt, es muss so sein wie es ist. Um eine Institution oder die Behörden zu 100% mit Frauen in Führungsetagen zu besetzen, das dauert schon seine Zeit, ebenso den daraus blühenden Haß gegen den Mann. Studien dazu wird es nie geben. Wer daran herum forscht und Fragen hat, der wird sein blaues wunder in diesem Land erleben. Wie sagte einst Julian Assange, Schweden ist das feministische Saudi Arabien. Ob Clankriminalität, Stalin oder der Staatsfeminismus in Schweden, sie haben alle was gemeinsam. Gesetze spielen keine Rolle. Stefan Löfven, die Marionette des Regimes, ist gescheitert. Nun ist die Angst in Schweden vor den Rechtskonservativen noch schlimmer als die der Deutschen vor der AfD. Der Männerhaß und alles was damit zusammen hängt, also die Quoten und Frauenförderprogramme, gehen richtig ins Geld. Das Land hat sich verausgabt an seiner Ideologie aber sie werden unbeirrt weiter machen, dessen bin ich mir sicher. Das alles steht Deutschland noch bevor!
Vor Kurzem erschien der sechste Frauenförderungsbericht für Sachsen:
https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=6837&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=&dok_id=273733
Besonders deutlich wird die Bevorzugung von Frauen u.a. in Tabelle 30, in der es um ausgewählte Merkmale zu Bewerbungs- und Stellenbesetzungsverfahren für Beschäftigte mit obersten Leitungsfunktionen im öffentlichen Dienst geht.
Bei einem Frauenanteil von 43% unter den Bewerbern betrug deren Anteil bei Bewerbungsgesprächen bereits 57%. Letztlich betrug der Frauenanteil bei der Neubesetzung der Stellen dann glatte 66%
P.S. Bei der Vorstellung des Berichtes – ohne dass dieser Presse und Öffentlichkeit zur Verfügung gestanden hätte – hob die grüne sächsische Justizministerin Katja Meier vor allem die Unterrepräsentation von Frauen (in Führungspositionen) im Bereich des Innenministerium (Polizei) hervor.
Danke für die Info. Das bestätigt die Forschung in der Praxis. Die Gleichstellungsbesuftragten bleiben natürlich bei ihrer Einbahnstraßengeschlechterpolitik.