Manuela Schwesig hat Mut zur Sorgearbeitslücke
Frauenministerin Manuela Schwesig sieht überall Lücken. Notorisch ist ihr Kampf gegen die Lohnlücke, wahlweise auch Lohngerechtigkeits- oder Lohngleichheitslücke genannt. International kennen wir das als Gender Pay Gap. Übersehen hat Schwesig bisher die Schlaflücke: Auf den Gender Nap Gap hat MANNdat schon aufmerksam gemacht.
Nach der Lohnlücke kommt jetzt die Sorgearbeitsrechtlücke
Im Sexualstrafrecht hat Schwesig die Beweislücke geschlossen. Beweise braucht es in Zukunft nicht mehr, um wegen sexueller Nötigung verurteilt zu werden. Die bloße Behauptung reicht – zumindest, wenn sie von einer Frau vorgetragen wird.
Die Unterhaltsvorschusslücke wird 2017 beseitigt. Alleinerziehende Eltern können in Zukunft den Unterhaltsvorschuss bis zum Ende des 17. Lebensjahres des Kindes bekommen. Das ist unabhängig davon, wie viel Betreuungsleistung der andere Elternteil, meistens der Vater, erbringt. Es spielt auch keine Rolle, ob die Mutter den Umgang des Vaters mit dem Kind vereitelt. Bisher gab es Geld bis zum 11. Lebensjahr. Die neue Regelung dürfte Mütter kaum dazu motivieren, wieder in ihren Beruf zurückzukehren oder eigenes Fehlverhalten zu korrigieren.
Laut Schwesig leisten Frauen zu viel unbezahlte Arbeit bei Erziehung Pflege
Neu hinzu kommt die Sorgearbeitslücke. Ein Gutachten zum zweiten „Gleichstellungsbericht der Bundesregierung“ stellt fest, dass Frauen etwa 50 % mehr unbezahlte Arbeit leisten als Männer bei der Erziehung von Kindern, in der Pflege, im Haushalt und bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. Bei Paaren mit Kindern steige dieser Anteil sogar bis auf 80 %.
Frauen investierten nämlich viel mehr Zeit als Väter in die Erziehung von Kindern. Gerecht sei das nicht, so Schwesig. Ko-Autorin des Gutachtens ist Anne Wizorek, die 2013 den Hashtag #aufschrei initiiert und die Oktoberfestlüge in die Welt gebracht hatte. Die Bloggerin kann sich nun als Quasi-Wissenschaftlerin geadelt betrachten.
Mit Geld will Schwesig die Lücke schließen
Schwesig will diese Lücke mit Zahlungen von bis zu 300 Euro pro Monat beseitigen. In den Genuss der Förderung sollen aber nur Eltern kommen, die beide ihre Arbeitszeit auf 32 Wochenstunden anheben oder senken. Die FAZ kommentiert, deutschen Müttern werde zum Weltfrauentag „wieder klargemacht, wie verkehrt sie leben“ und resümiert:
Offenbar will man den Weg so lange mit Gold pflastern, bis sich Eltern auf das überzogene Gleichstellungsideal der Politik einlassen.
MANNdat werden die Themen also nicht ausgehen. Manuela Schwesig sei Dank! Schauen Sie doch mal in unsere anderen Artikel zur Bundesministerin oder in die MANNdat-Kampagne Eine Brille für Schwesig.
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Lesermeinungen
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Liebe Männer, die hier so fleißig in den Foren schreibe. So wirklich als gleichwertig könnt ihr euch weiblichen Mitmenschen nicht achten, oder? Wenn ich gerade die Kommentare zum älteren Artikel über den Gender Nap Gap lese, dann triefen die nur so vor Verachtung. Als ob es im Leben etwas ausmacht, wenn Frau eben durchschnittlich 20 min mehr Schlaf bracht. Ich schließe aus dieser Studie nur, dass das typische männliche Karrieregehabe, ich toller Hecht arbeite immer bis spät in die Nacht und brauche nur 4 Stunden Schlaf eben doch einen Unterschied macht. Man kann sich eben nicht daran gewöhnen weniger zu schlafen. Ich brauche 8 Stunden, Punkt. Ich spare aber nicht an der Arbeitszeit, sondern das mehr als Schlaf fehlt in der Freizeit.
Zu diesem Artikel. Ja, den Gender Pay Gap kann ich auch nicht mehr hören. Die vielen Frauen die gemütlich Teilzeit 20 Stunden pr Woche arbeiten, da ist anspruchsvolle Arbeit wirklich schwer machbar. Aber bei 32 oder 35 Stunden sieht es schon anders aus. Wirklich auffallen tut das am Ende nämlich nicht. Es ist schließlich ein Unterschied ob ich durchziehe wenn es drauf ankommt und dann mal wenn wenig los ist eher gehe, als wenn ich Punkt halb 4 den Stift fallen lasse.
Die Idee von Schleswig mit der Förderung von Familien, die beide auf 32 Stunden gehen finde ich ziemlich gut. Liebe Männer, was habt ihr gegen 32 Stunden als normale Arbeitszeit? Es ist doch Allgemeinwissen dass gerade jungen Familien vor allem zwei Dinge fehlen: 1) Zeit und 2) Geld
1) Es ist sinnvoll wenn beide Elternteile zu gleichen Teilen die Möglichkeit haben sich um die Familie zu kümmern, anstelle nur fürs Geld ranschaffen und mal schnell einen Kuss zum Schlafengehen da zu sein.
2) Weniger arbeiten bedeutet heute leider zu wenig Geld. Sicher, vor allem müssten die Löhne angemessen sein. Da dies aber oft leider nicht so ist, hilft so eine Unterstützung sehr. Denn das fehlende Geld zwingt viele Väter doch leider oft dazu, eben viel zu lang zu arbeiten.
Die staatlichen Meinungsmache. Hier:
https://www.destatis.de/DE/Startseite.html
sind es noch 21 %
hier:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdiensteVerdienstunterschiede/Tabellen/BGPG_01_Gebietsstand.html
sind es nur noch 6 bis 7 %
Sucht man weiter, kommt man sicher auch auf 2 bis 3 %.
Dazu muss man wissen, dass der öffentliche Dienst seit Jahren NICHT mit berücksichtigt wird. Im Osten bezahlt der am Besten und ist eine absolute Frauendomäne, mit Frauenquoten für Führungspositionen (Amtsleitung) . Wenn man den mitberechnet, verdienen im Osten Frauen und Männer etwa gleich!
Eigentlich lache ich mich jedesmal krumm, wenn von „Lohn für Erziehungsarbeit“ gesprochen wird. In der klassischen Rollenteilung (Mann arbeitet/Frau betreut Kinder) besteht der „Lohn “ für die Mutter aus den Profit-Anteilen aus dem Mannes-Einkommen. Wohnung, Nahrung, Steuern, Ausbildungdskosten Kinder, Auto, Urlaub, Geschenke. Da ist keine logische Erklärung für zusätzliches Entgeld. Ausser man gendert auch noch die Logik.
Und deswegen ist sie gegen das Wechselmodell? Die Frau ist total inkompetent, eine kleine deutsche Finanzbeamtin mit beschränktem Horizont, die außer Geld verschwenden nichts kann und nichts von der Gesellschaft die sie regieren möchte!
Eine moderne Politik würde Wechselmodell, flächendeckende (über überwiegend privat-wirtschaftlich aufgebaute) Kinderbetreuung einführen und um Gegenzug Dinge wie 12 Monate bezahlte Elternzeit, Ehegattensplitting und Mitversicherung von Ehepartnern abschaffen (hat die OECD empfohlen). Aber dann wäre natürlich Druck auf die holde Weiblichkeit da endlich mal arbeiten zu gehen und dass darf natürlich im Mutterstaat Deutschland nicht sein. Dieses Land führt immer noch den NS Mutterkult fort. Bis zum nächsten Kollaps.
Wenn die private Lebensgestaltung jetzt noch weiter von staatlicher Seite monetär vergütet werden soll, muss dieses Geld natürlich zunächst mal den steuermäßigen Leistungsträgern im Lande weggenommen werden. Sonst könnte man das Geld gar nicht nach unten durchreichen.
Der derzeitige Durchschnittslohn pro Arbeitstag* beträgt männlich 165,68 €, weiblich 130,08 € BRUTTO.
Wer statt 5-Tage-Woche künftig also nur noch 4 Tage (mit 32 Stunden) malocht, soll diesen fehlenden Arbeitstag künftig also mit bis zu 300 € NETTO vergütet bekommen. Das entspricht dann also ungefähr dem 4-Fachen des Durchschnittsstundenlohns.
Der Anreiz zur Leistungserbringung schwindet jedenfalls enorm.
Ich nehme optimistischerweise mal an, Frau Schwesig hat das auch mal mit 4/5 des Steueraufkommens durchkalkuliert. Oder schrauben wir künftig bei allen Exportgütern den Preis um 25 % hoch, um dieses Fünftel wieder reinzuholen?
* http://www.tagesschau.de/inland/lohn-maenner-frauen-101.html
Fairerweise muss man sagen, dass sich der Staat hier die ganze Zeit massiv einmischt: Mitversicherung und Ehegattensplitting unterdrücken Anreize für Frauen arbeiten zu gehen. Mann kann keine Politik für alle machen, entweder gehen Frauen arbeiten wie Männer oder eben nicht. Schwesig will den Hausfrauen nicht auf die Füße treten, deswegen wird jetzt wieder der Geldhahn aufgedreht. Irgendwann kommt die Troika nach Berlin und dann kommt das große Zähneklappern.
Intelligenter und billiger wäre es zunächst diese Privilegien abzuschaffen.
Faktor 4 war natürlich ein Irrtum, denn der Monat hat 4 Wochen. Dennoch ist das Nichtarbeiten der 8 Wochenstunden völlig kostenneutral.
Dumm sind dann 40-Stunden-Malocher ohne Kinder, welche den anderen das Privatvergnügen Kind finanzieren müssen.
Leider also ein weiterer Schritt in Richtung Bedingungsloses GrundEinkommen.
Je mehr Transferleistungen ohne Gegenleistung es gibt, desto mehr mindern sie den Anreiz selbst etwas zu tun und zu erreichen. Das gilt in allen Bereichen: Länder hängen am Tropf der „Entwicklungshilfe“, Regionen am Länderfinanzausgleich, alte Industrien an Subventionen.
Und Frauen hängen an leistungslosen Transfers, wahlweise vom Staat oder vom (Ex-)Ehemann. Soll sich wirklich etwas verändern, dann braucht es nicht mehr Geld sondern im Gegenteil deutlich weniger.
Und eine klare Pflicht zur Leistung sowie echte scharfe Strafen bei Fehlverhalten.