Manuela Schwesig hat Mut zur Sorgearbeitslücke

von Dr. Heinrich Grün
Manuela Schwesig hat eine neue Lücke gefunden: die Sorgearbeitslücke.

Pixabay © aitoff
Familienministerin Manuela Schwesig hat eine neue Lücke gefunden: die Sorgearbeitslücke! Mit Lücken ist nicht zu spaßen. Das wissen die Londoner seit den 60er Jahren. Unseres Wissens nach ist nie jemand in die Spalte am Bahnsteig gestürzt. Vielleicht hilft die Ansage „Mind the gap!“. Wir halten es mit der Witwe eines früheren Sprechers: „Thank you, darling, I will.“

Frauenministerin Manuela Schwesig sieht überall Lücken. Notorisch ist ihr Kampf gegen die Lohnlücke, wahlweise auch Lohngerechtigkeits- oder Lohngleichheitslücke genannt. International kennen wir das als Gender Pay Gap. Übersehen hat Schwesig bisher die Schlaflücke: Auf den Gender Nap Gap hat MANNdat schon aufmerksam gemacht.

Nach der Lohnlücke kommt jetzt die Sorgearbeitsrechtlücke

Im Sexualstrafrecht hat Schwesig die Beweislücke geschlossen. Beweise braucht es in Zukunft nicht mehr, um wegen sexueller Nötigung verurteilt zu werden. Die bloße Behauptung reicht – zumindest, wenn sie von einer Frau vorgetragen wird.

Die Unterhaltsvorschusslücke wird 2017 beseitigt. Alleinerziehende Eltern können in Zukunft den Unterhaltsvorschuss bis zum Ende des 17. Lebensjahres des Kindes bekommen. Das ist unabhängig davon, wie viel Betreuungsleistung der andere Elternteil, meistens der Vater, erbringt. Es spielt auch keine Rolle, ob die Mutter den Umgang des Vaters mit dem Kind vereitelt. Bisher gab es Geld bis zum 11. Lebensjahr. Die neue Regelung dürfte Mütter kaum dazu motivieren, wieder in ihren Beruf zurückzukehren oder eigenes Fehlverhalten zu korrigieren.

Laut Schwesig leisten Frauen zu viel unbezahlte Arbeit bei Erziehung Pflege

Neu hinzu kommt die Sorgearbeitslücke. Ein Gutachten zum zweiten „Gleichstellungsbericht der Bundesregierung“ stellt fest, dass Frauen etwa 50 % mehr unbezahlte Arbeit leisten als Männer bei der Erziehung von Kindern, in der Pflege, im Haushalt und bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. Bei Paaren mit Kindern steige dieser Anteil sogar bis auf 80 %.

Frauen investierten nämlich viel mehr Zeit als Väter in die Erziehung von Kindern. Gerecht sei das nicht, so Schwesig. Ko-Autorin des Gutachtens ist Anne Wizorek, die 2013 den Hashtag #aufschrei initiiert und die Oktoberfestlüge in die Welt gebracht hatte. Die Bloggerin kann sich nun als Quasi-Wissenschaftlerin geadelt betrachten.

Mit Geld will Schwesig die Lücke schließen

Schwesig will diese Lücke mit Zahlungen von bis zu 300 Euro pro Monat beseitigen. In den Genuss der Förderung sollen aber nur Eltern kommen, die beide ihre Arbeitszeit auf 32 Wochenstunden anheben oder senken. Die FAZ kommentiert, deutschen Müttern werde zum Weltfrauentag „wieder klargemacht, wie verkehrt sie leben“ und resümiert:

Offenbar will man den Weg so lange mit Gold pflastern, bis sich Eltern auf das überzogene Gleichstellungsideal der Politik einlassen.

MANNdat werden die Themen also nicht ausgehen. Manuela Schwesig sei Dank! Schauen Sie doch mal in unsere anderen Artikel zur Bundesministerin oder in die MANNdat-Kampagne Eine Brille für Schwesig.

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Lesermeinungen

  1. By Sonja

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