Eine Brille für Schwesig
Warum sieht die deutsche Geschlechterpolitik nur Frauen? Vielleicht ist es nur eine Sehschwäche des politischen Establishments. In der Kampagne „Eine Brille für Schwesig“ wollen wir vom Internationalen Frauentag bis zur Bundestagswahl 2017 regelmäßig Denkanstöße liefern, die den Blick auf das unsichtbare Geschlecht immer ein Stückchen weiter schärfen. Die Kampagne können Sie auch auf Facebook oder Twitter verfolgen.
Sie sind zusammen 40 Millionen. Fensterputzer, Schauspieler, Väter, Geschäftsführer, Busfahrer, Vereinsvorsitzende, Schulweghelfer, Steuerzahler, Lehrer, Automechaniker, Soldaten, Trainer, Unterhaltszahler, Köche, Müllmänner, Nachwuchssportler, Polizisten. Sie alle sind so vieles. Es gibt sogar Astronauten unter ihnen. Oder Weltmeister.
Sie lieben gerne. Sie leben gerne. Sie lachen gerne.
Sie alle sind Männer in diesem Land – entweder sind sie gerade volljährig geworden oder stehen mitten im Leben oder sind schon Rentner. Sie alle bringen sich jeden Tag in unserer Gesellschaft ein. Mit ihren Ideen, ihrer Courage, ihrer Tatkraft.
Sie sind ein nicht wegzudenkender Teil in diesem Land. Sie alle haben den Respekt der Gesellschaft verdient.
Sind 40 Millionen Männer unsichtbar für Manuela Schwesig?
Aber diese 40 Millionen Männer finden offiziell nicht statt. Sie sind unsichtbar. Oder nur schemenhaft zu sehen. Und sie sind weit weg.
Denn auf der anderen Seite gibt es Manuela Schwesig. Sie ist die Chefin des Bundesministeriums für Familie, Jugend, Frauen und Senioren. Das ist der offizielle Amtstitel des bürgernahesten und damit wichtigsten Ressorts der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Ein Amtstitel, bei dem Männer jedoch schlicht nicht repräsentiert sind.
Es ist ein Amtstitel, der offenkundig aber auch dies verrät: Frau Schwesig, die Ministerin, ist kurzsichtig. Anders ist es nicht zu erklären, warum sie Geschlechterpolitik nahezu ausschließlich als Politik für Frauen versteht. Und für Mädchen, obgleich Jungen mit dem Wort „Jugend“ im Amtstitel repräsentiert sind. Dabei gibt es sehr viel zu tun für die, die nicht genannt und nicht gesehen werden: etwa in der weitaus fehlenden Gesundheitspolitik für Männer, in der mangelhaften Bildungspolitik für Jungen, in der ungerechten Politik zu Kinderfragen bei Vätern. Um nur drei Beispiele zu nennen.
Wie wäre es mit einer Brille für Schwesig?
Doch es gibt eine gute Nachricht. Kurzsichtigkeit ist korrigierbar. Denn optisch betrachtet handelt es sich ja nur um einen Abbildungsfehler, bei dem entfernte Objekte unscharf erscheinen, es aber in Wirklichkeit nicht sind. Und es gibt eine schöne Erfindung aus der Toskana, die es in ihrer Urform schon seit dem 13. Jahrhundert gibt: die Brille.
Deshalb starten wir von MANNdat heute die wichtige und nötige Kampagne „Eine Brille für Schwesig“, mit der wir auf die 40 Millionen Männer in dieser Gesellschaft – und die Jungen, die schon bald zu Männern werden – aufmerksam machen. Sie haben ein Recht darauf, endlich gesehen zu werden. Wir von MANNdat helfen gerne weiter bei der Messung der Dioptrien, der Auswahl der Brille und vor allem ihrer Sehstärke.
Dann, liebe Frau Schwesig, klappt es auch wieder mit uns. Mit uns 40 Millionen Männern und Jungen. Und so ganz nebenbei auch mit der viel genannten Chancengleichheit, der Gerechtigkeit sowie den gleichen Rechten der Menschen in Deutschland. Für alle.
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Lesermeinungen
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Zum Abschied, lauthals Servus !
Keine Brille mehr für M. Schwesig,
der Aufwand ist nicht mehr nötig.
Obwohl bei der Frau nutzlos gewesen,
die Kritik lässt sich noch lange lesen.
Mitte Juni sind es so zwei Jahre her,
da schrieb Manndat mit Bitte (sehr),
Offenen Brief* an Schwesig schon,
zur Sachverständigenkommission,
der bis heute unbeantwortet blieb:
( Sie war leider gar nicht so lieb. )
„Gleichgestellt ist Besetzung nicht,
Schlagseite für Mann als Gewicht !“
Wenn nicht im Papierkorb gelandet,
ist er evtl. in Wiedervorlage gelandet.
Kaum zu glauben, dass Sie noch antwortet,
nach ihrem Abgang, in MV nun verortet.
Glaube wer, die K. Barley wird es richten ?
Ist Brief noch da, wird sie ihn vernichten !
*
https://manndat.de/offener-brief/bundesfrauenministerin-verstoesst-gegen-eigene-vorgaben-zur-paritaetischen-besetzung-von-bundesgremien.html
„Bundesministeriums für Familie, Jugend, Frauen und Senioren“: genaugenommen ist das auch zuständig für alles, was queer ist oder ansonsten benachteiligt ist, zB wenn Migrationshintergrund. Wenn man die lange Liste negiert, könnte man das auch so nennen:
Bundesministerium für alle außer alleinstehende, heterosexuelle Männer mit deutschen Wurzeln im erwerbsfähigen Alter
„Pussyhat“
http://gruene-rlp.de/startseite/volltext-slider/article/maenner_haben_denkmaeler_frauen_haben_zukunft-1/
Wenn man(n) Mut zur Alternative hätt`
gegen diesen pinkfarbenen „Pussyhat“,
böte sich Aufschrift „Myself first“ an,
auf „Old White Men`s Cap“ als Mann.
Man kennt „Die kleine Meerjungfrau“,
in Kopenhagen am Hafen, wer es weiß.
Diese Mütze aufgesetzt, was für ein GAU,
Retourkutsche mit denkwürdigem Beweis.
So etwas macht man(n) natürlich nicht,
wehe wenn die Polizei Mann da erwischt.
Was kümmert Frauen Denkmal Gutenberg,
sie kommen natürlich straflos über`n Berg.
Das Problem sind vermutlich nicht die „fehlenden Eier“, sondern das nach wie vor fehlende Bewusstsein, gerade auch bei einigen Männern. Spontan bringe ich mal den Übergriff einer Frau gegenüber einem Jugendlichen als Beispiel. http://www.wp.de/staedte/hagen/hagenerin-30-fordert-jugendlichen-zum-sex-auf-und-schlaegt-zu-id11687991.html
Liest man dann in den Kommentaren so etwas wie „Ich hätte mich damals als 14jähriger über so ein Angebot gefreut :-)“ oder „Ist der dämlich. Wir waren in der Jugend weiter.“, stellen sich mir die Nackenhaare auf und der Hemdkragen wird eng.
Dass man hier durchaus über den Straftatbestand der sexuellen Nötigung nachdenken könnte, ist dabei nicht der einzige Aufreger. Insbesondere natürlich auch im Hinblick darauf, wie die Reaktionen auf einen Fall mit umgekehrten Vorzeichen vermutlich ausgefallen wären. Mann Täter und Mädchen Opfer, selbst ohne Ohrfeigen hätte der wütende Mob vermutlich nach der nicht zwangläufig medizinisch korrekten Entfernung männlicher äußerer Sexualmerkmale gerufen. Aber ein Junge als Opfer ist ja zu vernachlässigen, eine Frau als Täterin praktisch gar nicht möglich. Wissen wir ja längst…
Btw. Schon mal als Mann an einem „Frauentag“ in einer öffentlichen Sauna gewesen? Eigentlich ja eine Lappalie (so wird es zumindest abgetan), ist aber ein weiteres Beispiel für Männerdiskriminierung.
Wir Männer sind nicht NUR ein nicht wegzudenkender Teil dieses Landes. WIR halten den Karren am Laufen. Immer noch. Ich reiße nur kurz an, Stromversorgung, Wasserversorgung, Müllabfuhr, Telekommunikation. Vielleicht sollten die Männer aus diesen Branchen mal eine Woche streiken.
Dann würde den Frauen so schnell ein Licht aufgehen, dann wäre nach einer Woche Schluss mit Unsichtbarkeit.
Wann haben wir Männer endlich die Eier für einen Generalstreik.
Es ist kein Witz, dass wir den Spuk damit innerhalb eines Monats, wahrscheinlich sogar eher innerhalb einer Woche beenden könnten.
Ohne uns würde Deutschland ins Mittelalter zurückfallen.
Wie viele Frauen wären in der Lage, die Kraftwerke, Wasserwerke, Telekommunikationsanlagen am Laufen zu halten, nur am Laufen? Von Reparaturen und Erweiterungen will ich gar nicht reden, ja noch nicht mal daran denken. :) Spätestens, wenn sich der Müll vor der Haustüre stapelt und erst recht, wenn der Strom ausfällt und das liebe Smartphone nicht mehr funktioniert, wäre tutti.
Von solchen Dingen, wie den Stahlwerken ganz zu schweigen. Wenn so ein Hochofen unkontrolliert erkaltet, hat Er nur noch Schrottwert. Der muss 24/7*365 überwacht werden. Von Frauen???
Ich könnte noch bis auf Romanlänge weiter schreiben.
Genau das wollte ich auch schreiben.
Man sollte dem lächerlichen Frauenstreik einen wirklichen männlichen Generalstreik entgegensetzen. Dann wär schnell ruh.
Damit kann jeder jederzeit beginnen: Frauen nicht helfen (sie schafft ihren Koffer nicht? Grins), stellt keine Frauen ein, Kauft nicht bei Frauen, schleift sie auf der Arbeit (mehr als Männer), meidet von Frauen geleitete Hersteller, usw usf.
Zur Brille: So zu tun, als wäre das alles keine Absicht, wird überhaupt nichts ändern, denn bereits die Beschäftigung mit Schwesig und Co. bestätigt sie alle in ihrem Tun.