Berücksichtigung jungenspezifischer Belange in den für Bildung zuständigen Ministerien in Deutschland 2008

von Manndat

Anhang

Antwort Bundesbildungsministerium
Auch dieses Mal geht das Bundesbildungsministerium mit schlechtem Beispiel in Sachen Dialogbereitschaft mit den Bürger/innen voran und hat nicht geantwortet. Stattdessen möchten wir hier die Aussage aus der Pressemeldung des Landeselternausschusses in Berlin vom 29.05.08 bezüglich einer Veranstaltung zum Thema Jungen und Bildung aufführen:

Der Landeselternausschuss nimmt mit Bedauern zu Kenntnis, dass in Vorbereitung auf diese Veranstaltung aus dem Referat „Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung“ des BMBF unmissverständlich mitgeteilt wurde, dass weitere Untersuchungen zur Chancengleichheit von Jungen nicht erwünscht sind und eine Teilnahme an Veranstaltungen die Jungen betreffen kategorisch abgelehnt werden.

Antwort Baden-Württemberg (30.04.08)
Sie haben sich an das Kultusministerium gewandt mit der Bitte, Maßnahmen mitzuteilen, die von unserer Seite aus durchgeführt werden oder geplant sind, um der spezifischen Bildungssituation von Jungen und männlichen Jugendlichen gerecht werden zu können. Ich komme der Bitte gerne nach, Ihnen die gewünschten Informationen zu kommen zu lassen. In der beigefügten Anlage finden Sie eine Auflistung mit Maßnahmen zu verschiedenen Bereichen.

Der geschlechterspezifische Aspekt hat in den zurückliegenden Jahren im schulischen Kontext insgesamt an Bedeutung gewonnen. Nachdem es zunächst eher darum ging, die Mädchen insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern anzusprechen, sind in den vergangenen Jahren aufgrund der erkennbaren Leistungsunterschiede die Lern und Entwick-lungsvoraussetzungen von Jungen in den Blick gekommen. Wir stehen in der Berücksichtigung von spezifischen Lernausgangslagen und Zugangsweisen von Jungen und Mädchen sicherlich eher noch am Anfang, doch schlägt sich die Thematik mittlerweile verstärkt in den einzelnen Bereichen nieder.

Grundsätzlich gehört es zu den selbstverständlichen Aufgaben von Lehrkräften, ihren Unterricht in Planung und Durchführung auf die Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler zu beziehen. Über unterschiedliche Zugangsweisen und die Ausrichtung des Unterrichts an den unterschiedlichen Stärken, Schwächen und Bedürfnissen von Jungen und Mädchen soll dabei implizit auch der geschlechtergerechten Förderung Rechnung getragen werden. Diese nimmt im Übrigen sowohl in der Lehrerausbildung als auch in der Lehrerfortbildung einen zunehmend größeren Raum ein.

In Ihrem Schreiben führen Sie die defizitären Datenlagen zur Bildungssituation von Jungen auf. In der Tat besteht hier noch großer Aufklärungsbedarf. Aber die Thematik gewinnt weiter an Bedeutung. So hat sich zum Beispiel auch die Schulleistungsstudie IGLU dieses Feldes ganz gezielt angenommen. IGLU untersucht die Lesekompetenzen von Grundschulkindern in Klasse 4. In den im Dezember 2007 veröffentlichen Ergebnissen der internationalen Auswertung der Untersuchung aus dem Jahr 2006 findet sich ein eigenes Kapitel, das sich mit dem Lesevermögen von Jungen und Mädchen auseinandersetzt (Wilfried Bos u.a., IGLU 2006 -Lesekompetenzen von Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich, Waxmann-Verlag Münster 2007, S. 195 ff). Neben Leistungsdaten und -vergleichen finden sich dort auch Auswertungen zum Leseverhalten. Kontextfragebögen gaben hierzu Aufschluss über die spezifischen Unterschiede bei Lesegewohnheiten, bei der Einstellung und den Zugangsweisen zum Lesen sowie bei der außerschulischen Mediennutzung als unterstützender Faktor für die Lesekompetenz.

Sie sprechen auch die Maßnahmen im Bereich der Migrantenförderung an. Sicherlich gehören männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund zu einer Schülergruppe, für die auslösende Faktoren einer weniger erfolgreichen Bildungsbiografie noch nicht abschließend wissenschaftlich bewertet sind. In diesem Bereich insgesamt wurden in den zurückliegenden Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, etwa im Bereich der Sprachförderung. Diese wurden allerdings unter einer inhaltlichen Schwerpunktsetzung verfolgt, bei der das Geschlecht eher nachgeordnete Bedeutung hatte.

In Baden-Württemberg kamen in der jüngeren Zeit ganz unterschiedliche Maßnahmen zum Zuge, die dem Geschlechteraspekt Rechnung tragen. Die Auflistung, die Sie der beigefügten Anlage entnehmen können, bildet einen aktuellen Stand ab, der nicht als abgeschlossen zu betrachten ist, sondern vielmehr in der zukünftigen Umsetzung auch Erweiterung erfahren wird.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen

-Anlage

Übersicht über Maßnahmen im Bereich der spezifischen Bildungssituation von Jungen und Mädchen

1. Maßnahmen in der allgemeinen Unterstützung von Lehrkräften

Aus den Erfahrungen des durch ESF-und Landesmittel geförderten Projekts „Zukunft in Partnerschaft -ZiP“ wurde durch ein Autorenteam die Arbeitshilfe „Lernfeld: leben I ZiP -Das Handbuch“ erarbeitet (Hrsg. Doris Ziegler, Kopaed Verlag München 2005). Es enthält Materialien zur Einbindung identitätsbildender und gesellschaftlicher Themen in den Unterricht auf der Basis von Gender Mainstreaming. Mit den dort entwickelten und erprobten Materialien sollen in erster Linie Lehrerinnen und Lehrer in Haupt-und Realschulen unterstützt werden, Gender Mainstreaming im Unterricht umzusetzen, um ihre Schülerinnen und Schüler optimal auf die Erfordernisse einer modernen Arbeitsund Lebenswelt vorbereiten zu können. Das Konzept soll die Jugendlichen befähigen, einen selbstbestimmten Lebensentwurf zu entwickeln und dabei alle Lebensbereiche Beruf und Familie in gleicher Weise für beide Geschlechter -in ihre Planung mit einzubeziehen und wertzuschätzen. Hierzu gehört u.a. das Training partnerschaftlicher Aushandlungsformen für die oft sehr unterschiedlichen „weiblichen“ und „männlichen“ Lebensentwürfe, die Entwicklung kreativer Kooperationsformen und Konfliktlösungsstrategien. Das Handbuch, ein Ordner mit 5 Themenheften, kann auch beim Ministerium für Arbeit und Soziales bestellt werden. Das Kultusministerium unterstützt in diesem Frühjahr gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales eine Fortbildungsveranstaltung an der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen in Esslingen für Lehrkräfte, die mit der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Kinderpflegern und Kinderpflegerinnen befasst sind. Kernpunkte sind die Wahrnehmung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen in Kindertageseinrichtungen und eine geschlechtersensible Arbeitsweise. Die Teilnehmenden sollen zugleich auch als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu dieser Thematik eingesetzt werden.

Seit dem laufenden Schuljahr sind die Schulen zur Selbstevaluation verpflichtet. Im Orientie-rungsrahmen zur Schulqualität für allgemein bildende Schulen, der verbindlichen Grundlage für die Selbstevaluation, ist der Gender-Aspekt berücksichtigt. Im Rahmen der „Voraussetzungen und Bedingungen“ wird herausgearbeitet, inwieweit sich schulische Arbeit an der Individualität der Schülerinnen und Schüler orientiert und deren personale, soziale und kulturelle Lebensbedingungen berücksichtigt. Explizit wird an erster Stelle das Geschlecht bei den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler genannt. Im Bereich der „Prozesse“ verweist das Kriterium „Schulinterne Umsetzung des Bildungsplans“ des Qualitätsbereichs „Unterricht“ u. a. auf die „Berücksichtigung der Voraussetzungen von spezifischen Schülergruppen, zum Beispiel Geschlecht, …“. Diese Fragestellungen werden im Rahmen der Fremdevaluation dann erneut in den Blick genommen.

2. Unterstützung der Jungen bei der Berufsfindung:

Hier kommt in besonderer Weise der Begleitung und Vorbereitung im Zuge des Unterrichts Bedeutung zu.

Im für die Berufsorientierung an der Hauptschule schwerpunktmäßig zuständigen Fächerverbund „Wirtschaft -Arbeit -Gesundheit“ sind in den Leitgedanken zum Kompetenzerwerb vor allem die Reflexion über geschlechtsspezifische Lebensentwürfe und die reflektive Auseinandersetzung mit Aspekten des Berufslebens und der Bedeutung des lebenslangen Lernens und der Veränderungsbereitschaft thematisiert. Die Kompetenzen und Inhalte jm Themenbereich „Wege zur Berufsfindung“, die sich mit der Thematik befassen, sind:

  • für die Klassenstufe 5/6 die Themen „Berufliche Biografien“ und „Geschlecht und Berufswahl“;
  • für die Klassenstufe 7 bis 9 die Kompetenzen „geschlechtsspezifische Zuordnung von Berufen kritisch reflektieren“ und „Wechselwirkungen zwischen Berufswahl, Lebensplanung und Geschlechterrolle“;
  • für die Klassenstufe 10 das Thema „Geschlechterverhältnis und Lebensplanung“.

Darüber hinaus erlangen im Rahmen der Berufswegeplanung in der Hauptschule die Schüler durch die vielfältigen Praktikumsphasen einen umfassenden Einblick in verschiedenste Berufsfelder.

In der Realschule bieten in besonderer Weise die themenorientierten Projekte Jungen die Gelegenheit, durch eigene Erfahrungen (Schülerpraktika, Einsatz als Schülermentor, als Pate, als Übungsleiter etc.) den Horizont bezüglich einer späteren Berufswahl erheblich zu erweitern. So kommen Jungen z. T. zum ersten Mal innerhalb des themenorientierten Projekts „Soziales Engagement“ mit sozialen und helfenden Berufsfeldern in Kontakt. Durch Praktika in Kinder-und Altenheimen, in Kirchengemeinden und bei karitativen Organisationen, durch den Einsatz als Schüler-, Sport-und Pausenmentor erfahren Jungen, welche Wertschätzung ihnen entgegengebracht wird und welche Verantwortung im Umgang mit Jungen und Alten, mit Kranken, Behinderten und Benachteiligten erforderlich ist. Wenn sich Jungen innerhalb des themenorientierten Projekts als fähige Vermittler von Wissen und Kenntnissen erfahren dürfen, stärkt sie das nicht nur in ihrer Persönlichkeit, sondern beeinflusst sie ggf. auch hinsichtlich einer späteren Berufstätigkeit. Außerhalb der themenorientierten Projekte erhalten die Schüler, die innerhalb des Wahlpflichtfaches das Kernfach Technik gewählt haben, die Möglichkeit, das zweite Wahlfach „Mensch und Umwelt“ kennen zu lernen. Dies wird durch den Tausch ganzer Unterrichtsmodule erreicht und gibt vor allem Jungen die Chance, in Themen aus dem Bereich „Ernährung“ und „Leben mit Kindern“ einzusteigen.

Das Aktionsprogramm Chancengleichheit der Beauftragten der Landesregierung für Chancengleichheit von Frauen und Männern verfolgt mit dem Projekt I/3 „Neue Wege für Jungs“ das Ziel, das Berufswahlspektrum von Jungen zu erweitern, da sich sowohl Mädchen wie auch Jungen bei der Berufswahl auf typische Berufe konzentrieren. Bundesweite Aktionen wie die gleichnamige Initiative „Neue Wege für Jungs“, angesiedelt beim „Kompetenzzentrum Technik -Diversity -Chancengleichheit e.V.“ in Bielefeld, werden im Rahmen der Berufswegeplanung gerade an Hauptschulen vermehrt wahrgenommen. Nähere Informationen: www.neue-wege-fuer-iungs.de

Um Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern, wird jährlich im April der „Girls‘ Day“ durchgeführt. Zusätzlich zu diesem bereits etablierten Angebot werden mittlerweile am gleichen Tag auch „Boys‘ Days“ durchgeführt, an denen Jungen verstärkt Einblicke in soziale, pflegerische und erzieherische Berufe ermöglicht werden. Nach den Modellerprobungen in vier Regionen im Jahr 2007 wurden durchweg positive Ergebnisse festgehalten und eine flächendeckende Fortführung beschlossen. Im Jahr 2008 beteiligten sich nun zahlreiche Regionen an den „Boys Days“ (Eine Übersicht der teilnehmenden Städte und Regionen findet sich auf der Homepage des Sozialministeriums unter www.sozialministerium-bw.de/fm/1442/lnternet BovsDav 7.pdf

3. Maßnahmen im Bereich der Leseförderung

Die Leseförderung von Jungen stellt eine der bedeutenden bildungspolitischen Herausforderungen dar. Der Aspekt wurde daher auch in den im Jahr 2004 eingeführten Bildungsplänen aufgegriffen. In der schulartübergreifenden Einführung in den Bildungsplan wird die Geschlechtergerechtigkeit ausdrücklich benannt.

In den Leitgedanken zum Fach Deutsch in der Grundschule ist festgehalten, dass im Klas-senzimmer eine Lesekultur entwickelt werden solle, die ein breites Bücherangebot für die unterschiedlichen Interessen von Mädchen und Jungen und Unterstützung für ihre unterschiedlichen Lesefähigkeiten bereithält. Die weiterführenden Schularten verweisen in den Leitgedanken jeweils darauf, dass die geschlechtsspezifischen unterschiedlichen Lesegewohnheiten oder Interessen und auch unterschiedliches Lese-und Gesprächsverhalten entsprechend Berücksichtigung finden müssen.

Zahlreiche Schulen setzen etwa über das Schulcurriculum weitere Schwerpunkte im Bereich der geschlechtsspezifischen Leseförderung. An manchen Realschulen existieren bereits eigene Lesestunden für Jungen oder auch Lesenächte mit geschlechtsspezifischer Literatur.

Unmittelbar ausgehend von dem Befund, dass Jungen anders lesen und eher an Fach und Sachliteratur interessiert sind, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitskreises Lesen beim Landesinstitut für Schulentwicklung Informationen für Lehrerinnen und Lehrer zur Verbesserung der Lesemotivation von Jungen erarbeitet und auf dem Landesbildungsserver bereitgestellt. Diese finden sich unter www.lesefoederunq-bw.de Hier finden sich unter der Rubrik „Gender und Lesen“ „Jungen lesen anders -Mädchen auch“, spezifische Anregungen zu Fördermaßnahmen und zum Thema „Computer und Lesen“.

Eine weitere Rubrik widmet sich dort dem Projekt „Kicken & Lesen“, das vom Landesinstitut für Schulentwicklung im Auftrag der Landesstiftung durchgeführt wurde. In diesem Projekt wurden Jungen über das Fußballspielen an Fußballliteratur herangeführt. Das Projekt wird zunehmend auf lokaler Ebene von verschiedenen Trägern durchgeführt und hat über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus große Aufmerksamkeit und Zustimmung gefunden. Es soll gemeinsam mit der Landesstiftung modifiziert weitergeführt werden.

Mit dem von der Andrea-von-Braun-Stiftung geförderten Projekt „Horizonte erweitern“ des Landesinstituts für Schulentwicklung werden schulartübergreifend in den Schulferien hauptsächlich Sachbücher gelesen (Informationen unter www.schule-bw.de/unterricht/paedaqoqik/lesefoerderunq/lesefreude/horizonte )

4. Maßnahmen zur Erhöhung des männlichen Personals in Kindergärten und Grundschulen

Der Ministerrat hat am 16. Oktober 2006 das „Aktionsprogramm Chancengleichheit“ der Be-auftragten der Landesregierung für Chancengleichheit von Frauen und Männern beschlossen. Eines der 5 Schwerpunktthemen des Programms ist „Gleiche Chancen für Jungen und Mädchen“. Im Rahmen des Projektes 1/2 „Mädchen und Jungen brauchen Vorbilder“ sollen Vorschläge entwickelt werden, um die männliche Präsenz insbesondere in Kindergärten und Grundschulen zu erhöhen.

Geeignete Ansatzpunkte hierfür sind beispielsweise Praktika in Kindergärten und Grundschulen im Rahmen der Berufsorientierung, die an allen weiterführenden Schulen heute fester Bestandteil ist. Schülern sollen eher frauentypische Berufsfelder näher gebracht und damit stärker als bisher in deren Berufswahlentscheidung einbezogen werden. Dies kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn im Rahmen der Berufsorientierung bei Jungen gezielt für diese Berufe geworben wird. In einem gemeinsamen! Schreiben des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport und des Ministeriums für Arbeit und Soziales wurde zu Beginn des Schuljahrs 2007/2008 für Praktika von Jungen in Kindergärten und Grundschulen im Rahmen der Berufserkundung geworben. Gleichzeitig wurden die Grundschulen um Unterstützung der Initiative gebeten. Sie sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten anfragenden Schülern entsprechende Praktikumsplätze an Grundschulen zur Verfügung stellen.

Antwort Bayern (29.05.2008)
Sie erkundigen sich in Ihrem Schreiben nach Maßnahmen von Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, um Jungen bessere Bildungschancen und Zukunftsperspektiven zukommen zu lassen.

In Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) befassen wir uns mit allen am schulischen Bildungs-und Erziehungsprozess Beteiligten schon geraume Zeit sehr intensiv mit Fragen und Methoden einer geschlechtersensiblen Erziehung, die Mädchen und Buben gleichermaßen in ihrer Individualität fördert. Gesellschaftliche Entwicklungen, die darauf abzielen, bestimmte Gruppen bevorzugt zu behandeln, nehmen wir selbstverständlich wahr, wobei unser Augenmerk auf den bewussten Umgang mit diesen Entwicklungen gerichtet ist.

Um ihren Erziehungsauftrag zu erfüllen, muss Schule stets darum bemüht sein, jedem Kind bzw. Jugendlichen in seiner Individualität möglichst gut gerecht zu werden. Abwechslungsreicher, individuelle Bedürfnisse berücksichtigender Unterricht kommt auch geschlechtsspezifischen Interessen sehr entgegen. Die 1996 im Auftrag des Kultusministeriums vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung erarbeitete und herausgegebene Handreichung Typisch Junge? Typisch Mädchen? -Jungen und Mädchen in Schule und Unterricht, die sich an Lehrkräfte aller Schularten wendet, beschreibt ausführlich inhaltliche und methodische Ansatzpunkte für die Gestaltung guten Unterrichts im Sinne einer reflektierten Koedukation.

Inhaltlich zeichnet sich ein an den Interessen von Buben und Mädchen gleichermaßen orientierter Unterricht zum Beispiel dadurch aus, dass

  • Unterrichtsinhalte ganzheitlich vermittelt werden,
  • Lebenssituationen von Männern und Frauen stärker thematisiert werden,
  • die Lehrkraft an die Lebenswirklichkeit von Buben und Mädchen anknüpft,
  • Gelegenheiten für eine Thematisierung des geschlechtstypischen Rollenverständnisses genutzt werden
  • und die Lehrkraft Sachverhalte wenn möglich in ihrer geschlechtstypischen Differenzierung aufzeigt.
  • Geschlechtersensibler Unterricht setzt voraus, dass Lehrkräfte bewusst darüber reflektieren, wie sie das Verhalten von Buben und Mädchen wahrnehmen und darauf reagieren. Durch die Interaktion zwischen Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen werden klischeehafte Rol-lenvorstellungen manchmal ungewollt bestätigt. Lehrkräfte müssen sich beispielsweise fragen,
  • wie sie mit aktiver Mitarbeit von Mädchen bei gleichzeitigem Rückzugsverhalten von Buben umgehen, • ob „öffentliches Sprechen“ in ihrem Unterricht geübt und dabei auf eine ausgewogene Beteiligung von Buben und Mädchen geachtet wird,
  • welche Rückmeldungen sie Schülerinnen und Schülern bei Erfolg bzw. Misserfolg geben.

Um angehende Lehrkräfte auf ihre erzieherisch-pädagogische Rolle vorzubereiten, absolvieren Lehramtsstudierende aller Schularten in Bayern im Zuge ihrer Ausbildung ein umfangreiches erziehungswissenschaftliches Studium (§ 36 der Lehramtsprüfungsordnung I -LPO I). Im Rahmen dessen werden sie befähigt, sowohl die individuellen Begabungen und Schwächen ihrer künftigen Schülerinnen und Schüler zu erkennen, wie auch daraus geeignete Konsequenzen für die Gestaltung des Unterrichts und der individuellen Förderung der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers zu ziehen. Es lässt sich hier auch feststellen, dass prüfungsrelevante Segmente geschlechterspezifischer individueller Förderung in allen Phasen der Lehrerausbildung in Bayern verankert sind.

Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass aufgrund der Bedeutung der Thematik zurzeit ein entsprechender Fachkongress für März 2009 geplant wird. Die Zielsetzung der Veranstaltung besteht darin, das Bewusstsein der Lehrkräfte für geschlechtersensible Bildung und Erziehung zu schärfen, damit dieser Aspekt verstärkt im Unterricht und im schulischen Alltag Berücksichtigung findet.

Antwort Berlin (04.06.2008)
Bitte entschuldigen Sie die verspätete Beantwortung Ihrer Anfrage zur Bildungsförderung von Jungen. Ich habe in unserem Haus eine Umfrage in den Bereichen durchgeführt, die für solche Fördermaßnahmen in Frage kommen. Leider sind mir aus dem Bereich der Grundschulen keine speziellen Maßnahmen benannt worden. Im Bereich der weiterführenden Schulen, besonders in den Realschulen, ist man sich des Problems bewusst und will in Kürze zu Vorschlägen in dieser Hinsicht kommen. Für Jungen aus Migrantenfamilien gibt es ebenfalls keine entsprechenden Programme.

Angesichts der Ergebnisse der von Ihnen zitierten Studie ist die Beschäftigung mit diesem Thema unbedingt notwendig. Ich werde dies als Anregung an die zuständigen Abteilungen weiter leiten.

Antwort Brandenburg (15.04.08)
Vielen Dank für Ihre Anfrage zur Bildungssituation von Jungen und für Ihre Hinweise zu diesem Thema. Die Problematik der im Vergleich zu Mädchen schlechteren Bildungssituation von Jungen ist unserem Haus bekannt und sie ist für das Land Brandenburg in einem Bericht zu diesem Thema auch näher analysiert worden. Sie können diesen Bericht von der Homepage des MBJS abrufen: http://www.mbjs.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb2.c.434559.de. In diesem Bericht werden Handlungsfelder beschrieben und Maßnahmen skizziert, um die schulische Bildungssituation von Jungen zu verbessern.

Der Bericht wurde im September 2007 im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport des Landtags Brandenburg vorgestellt und beraten und Anfang Oktober 2007 wurde in einer „Aktuellen Stunde“ des Landtags darüber debattiert.

Nachtrag vom 21.04.08: Die Studie des BMBF ist uns bekannt. Ich werde die für die Lehrerbildung und für die fachdi-daktische Fortbildung zuständigen Akteure hierauf aufmerksam machen, damit die dort enthaltenen Erkenntnisse, die über den vom MBJS erstellten Bericht hinausgehen, berücksichtigt werden können.

Antwort Bremen (05.06.08)
In der Anlage finden Sie eine Übersicht über geplante Maßnahmen. Es tut uns leid, dass unsere Informationen nicht frühzeitiger vorgelegen haben. Wir werden uns bessern.

Bildungsförderung von Jungen – geplante Maßnahmen Stand 05.06.08

Antwort Hamburg
Hamburg hat nicht geantwortet.

Antwort Hessen (19.05.08)
Ich habe Ihre Anfrage zur Bildungssituation von Jungen im Bundesland Hessen vom 10. April 2008 erhalten und aufmerksam gelesen. Gerne möchte ich in diesem Schreiben näher auf die Maßnahmen des Hessischen Kultusministeriums zur Förderung und Verbesserung der Chancengleichheit von Jungen in Hessen eingehen.

Die umfassende Gewährleistung von Chancengleichheit im Sinne des Gender Mainstreaming stellt für die Hessische Landesregierung ein Leitprinzip dar, welches sie bei ihren Entscheidungen stets zu Grunde legt. Aus diesem Grund wirkt sich dieses Leitprinzip auch umfassend auf die (gesetzlichen) Rahmenvorgaben im Bereich der Bildung aus, um auch hier – und zwar sowohl für Mädchen und Frauen als auch für Jungen und Männer – die gleichen Bildungschancen und Zukunftsperspektiven zu gewährleisten.

Der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren gibt in seinen Bildungs- und Erziehungszielen vor, dass – um nur einige Punkte zu nennen – die Jungen und Mädchen sich als gleichwertig und gleichberechtigt anerkennen und geschlechtsstereotype Erwartungen an sich und andere kritisch hinterfragen sollen. Außerdem wird schon im Elementarbereich darauf Wert gelegt, dass die Jungen und Mädchen ein Grundverständnis davon erwerben, dass im Vergleich der Geschlechter die Gemeinsamkeiten hinsichtlich Begabungen, Fähigkeiten, Interessen und anderen Persönlichkeitsmerkmalen größer als die Unterschiede sind, die die Kinder jedoch auch bewusst wahrnehmen und wertschätzen lernen sollen.

Das Leitprinzip der Gewährleistung von Chancengleichheit setzt sich dann im § 3 Abs. 4 des Hessischen Schulgesetzes für den gesamten Primar-und Sekundarbereich fort, wo es heißt: „Die Schule soll Vorraussetzungen zur Förderung der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen schaffen“. Im Rahmenplan Grundschule findet sich deshalb beispielsweise der ausdrückliche Hinweis darauf, dass insbesondere im Bereich Technik ein Interesse von Jungen und Mädchen gleichermaßen zu fördern ist. Das Hessische Schulgesetz räumt den Lehrkräften auch die Möglichkeit ein, die Schüler in pädagogisch sinnvollen Situationen nach Geschlechtern getrennt zu unterrichten. Diese Gestaltungsfreiheit kann vor allem dann in Anspruch genommen werden, wenn die Notwendigkeit besteht, Jungen und Mädchen unterschiedliche Zugänge zu Fragestellungen, Interessenschwerpunkten usw. anzubieten. An dieser Stelle eröffnet sich also von Seiten des Gesetzgebers für die Lehrerinnen und Lehrer der Rahmen, bei Bedarf gezielt auf die Bedürfnisse einer reinen Schüler-Lerngruppe eingehen zu können.

Ein weiteres Aufgabenfeld zur Verwirklichung des Leitprinzips der Chancengleichheit für Jungen stellt – neben den bereits angesprochenen (gesetzlichen) Rahmenvorgaben – die Lehrerausbildung und -fortbildung dar. Es ist ein Ziel der Hessischen Landesregierung, gerade auch für Männer den Lehrberuf attraktiver zu machen. Außerdem setzt sich das Hessische Kultusministerium dafür ein, die diagnostischen und pädagogischen Kenntnisse der angehenden und bereits eingestellten Lehrerinnen und Lehrer dahingehend zu schärfen, dass Benachteiligungen sowohl von Mädchen als auch von Jungen im Schulalltag und im Unterricht vermieden werden.

Dazu wird regelmäßig eine Reihe von akkreditierten Fortbildungsveranstaltungen hausinterner und externer Veranstalter angeboten. Das Angebot, welches Sie über die Homepage des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ) einsehen können (direkter Link: https://akkreditierung.hessen.de), beinhaltet auf den Bereich der Jungenförderung bezogen Veranstaltungen mit den Titeln wie „Jungenpädagogik“, „Damit kein Talent verloren geht: Jungen stark machen?! -Zum wie und warum einer Geschlechter sensiblen Jungenpädagogik“, „Junge, Junge -Schwierige männliche Jugendliche“ oder „Gender Mainstreaming Handlungskompetenz in der pädagogischen Praxis“. Bei der zuletzt genannten Veranstaltung handelt es sich um ein im nächsten halben Jahr regelmäßig angebotenes‘ Seminar des Amtes für Lehrerbildung (AfL), das sich speziell an die Ausbilder und Ausbilderinnen der hessischen Studienseminare richtet. Eine im Hinblick auf gezielte Jungenförderung ganz besonders erwähnenswerte Veranstaltung ist das ebenfalls vom AfL ausgerichtete ganztägige Symposium „Mädchen lernen anders -Jungs auch? Neue Aufgabenbildung für Lehrerbildung und Schule“ am 30. Mai 2008 in Frankfurt am Main. Hier wird auch das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt „Neue Wege für Jungs“ mit einem Informationsstand vertreten sein.

Das dritte Aufgabenfeld zur Verwirklichung der Chancengleichheit für Jungen und Mädchen liegt im Bereich der Leseförderung. Hier möchte ich Sie vor allem auf die Strategischen Ziele I und II der Hessischen Landesregierung hinweisen. Die insgesamt vier Strategischen Ziele sind im Zusammenhang mit dem Abschneiden der deutschen Schülerinnen und Schüler bei der ersten PISAund der IGLU-Studie zu sehen. Sie definieren Qualitätsverbesserungen, die bis zum Ende des Schuljahres 2007/2008 verbindlich zu erreichen sind und selbstverständlich auch weiterhin verfolgt werden sollen. Den Strategischen Zielen liegt eine Vereinbarung zwischen dem Hessischen Kultusministerium, dem Amt für Lehrerbildung, dem Institut für Qualitätsentwicklung und den Staatlichen Schulämtern zugrunde. Dabei wird insbesondere die Förderung schwächerer Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen:

  1. Am Ende des zweiten Grundschuljahres sollen alle Schülerinnen und Schüler alters-gemäße Texte sinnerfassend lesen können.
  2. Verringerung der in der PISA-E Studie definierten Risikogruppe (Hessen: 27 Prozent) um ein Drittel -durch Verbesserung der Lesekompetenz bei Schulerinnen und Schülern der Sekundarstufe I,
  3. Verringerung der Anzahl der Schulentlassenen ohne Hauptschulabschluss um ein Drittel,
  4. Verringerung des Anteils der Absolventen in 14 definierten Berufen des dualen Systems, die den theoretischen Teil der Berufsabschlussprüfungen nicht bestehen, um ein Drittel.

In Bezug auf die ersten bei den Ziele ist zu betonen, dass sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I dabei verstärkt der Blick auf die Jungenförderung im Zusammenhang mit der Lesekompetenz gelegt wird. Auch hierfür werden vom Amt für Lehrerbildung spezielle Fortbildungsveranstaltungen angeboten, so beispielsweise die von der Schulbibliothekarischen Arbeitsstelle der Stadtbücherei Frankfurt am Main angebotene Veranstaltung „Jungen und Lesen eine nicht ganz einfache Beziehung“. Auch möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass sich auf der Homepage des Hessischen Kultusministeriums (www.kultusministerium.hessen.de) in der Rubrik „Schule/Grundschule/Förderung/Leseförderung/Lese-Infos“ ein Link zu dem auch auf Ihrer Homepage empfohlenen Buchportal für Jungen und Mädchen findet.

Ich hoffe, Ihnen mit meiner Stellungnahme weitergeholfen zu haben und verbleibe

Antwort Mecklenburg-Vorpommern (16.04.08)
Es ist Aufgabe eines Bildungsministeriums, Jungen und Mädchen bestmögliche Chancengleichheit in ihrem schulischen Werdegang zu gewährleisten. Eine Aufgabe der Abteilung Evaluation im Bildungsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern besteht in diesem Zusammenhang darin, Defizite zu ermitteln, Ursachenforschung zu betreiben und auf solider Datenbasis Vorschläge zu entwickeln, um nicht gewollten Entwicklungen entgegen zu wirken.

Die nachfolgend beispielhaft aufgeführten Strategien sind aus unserer Sicht geeignet, ge-schlechtsspezifischen Bildungsdiskrepanzen entgegen zu wirken:

Durch die Einführung der „selbständigen Schule“ wird den Schulen u.a. der Raum zur individuellen Förderung von Schülern erweitert. Dasselbe Ziel verfolgt die Einrichtung zusätzlicher Ganztagsschulen.

Die Anlegung von Lernportfolios für jeden Schüler halten im Einzelfall erreichte Lernfortschritte und Defizite von Schülern fest, die bereits jetzt als Grundlage der individuellen Förderung dienen.

Ich hoffe, Ihnen mit meinen Angaben gedient zu haben.

Antwort Niedersachsen (10.06.08)
Das Land Niedersachsen trägt mit unterschiedlichen Strategien dazu bei, einer Bildungsbenachteiligung von Jungen entgegenzuwirken. Grundlage ist § 54 Abs. 1 NSchG: „Das Schulwesen soll eine bildungsgerechte individuelle Förderung ermöglichen… Unterschiede in den Bildungschancen sind nach Möglichkeit durch besondere Förderung der benachteiligten Schülerinnen und Schüler auszugleichen.“ Bei der folgenden Darstellung nehme ich Bezug auf den Beitrag Niedersachsens zu Ihrer Studie über die Berücksichtigung jungenspezifischer Belange in den für Bildung zuständigen Ministerien in Deutschland im Juni 2006. Die dort genannten Maßnahmen werden fortgesetzt.

Lesekompetenz von Jungen

Die besonderen geschlechtspezifischen Angebote zur Lesekompetenz der Akademie für Leseförderung in Form von Fortbildungen, Vorträgen, Sammlung und Veröffentlichung von Best Practice Modellen und aktuellen Literaturlisten werden erfolgreich weitergeführt und ausgebaut. So werden auch Seminare zum Leseinteresse von Jungen und „Jungs ran an die Bücher! Jungen zum Lesen bringen“ angeboten. Von der im Jahr 2003 begonnenen „Sprachförderung vor der Einschulung“ (Erlass des MK vom 26.06.2003, geändert mit Erlass des MK vom 01.03.2006) als früher Förderung der Entwicklung der Sprach-und Lesekompetenz profitieren in besonderem Maße neben den Kindern nichtdeutscher Herkunft auch die Jungen.

Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen, Zukunftstag für Mädchen und Jungen, Förderung der Berufsfähigkeit

Neben dem Hauptschulprofilierungsprogramm kommen das Berufsvorbereitungsjahr, Maßnahmen zur Erhöhung der Abschlussquote sowie zur Steigerung der Berufsfähigkeit insbesondere auch Jungen zugute. Näheres hierzu unter

http://www.mk.niedersachsen.de/master/C33238696_N33238892_L20_D0_I579.html http://www.mk.niedersachsen.de/master/C26660_L20_D0_I579_h1.html

Der Erlass des MK „Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen“ wurde am 04.08.2004 aktualisiert und durch das Erfordernis einer gezielten Auseinandersetzung mit den geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Rollenerwartungen in der Berufswelt ergänzt. Die Berufswahl ist bei Jungen und Mädchen gleichermaßen nach wie vor geschlechtsspezifisch geprägt: Wie die Jungen wählen auch die Mädchen Berufe meist nur aus einem eingeschränkten Spektrum -soziale Tätigkeitsfelder zum Beispiel ziehen sie meist nicht in Betracht. Ziel in Niedersachsen ist es, Mädchen und Jungen dazu zu ermutigen, sich auch für frauen-bzw. männeruntypische Berufsfelder zu interessieren. Geschlechtergerechtigkeit muss schon in der Schule anfangen. Eine individuelle Förderung des einzelnen Kindes und Jugendlichen kann wesentlich dazu beitragen, bisher unentdeckte Potenziale bei Mädchen und Jungen zu erkennen und zu fördern. Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Schuljahrgänge erhalten am jährlich stattfindenden Zukunftstag für Jungen und Mädchen landesweit Einblicke in verschiedene Berufe mit dem Ziel, traditionelles und oft geschlechtsspezifisch geprägtes Berufswahlverhalten zu verändern. Deshalb ist es auch Ziel des jährlich statt findenden Zukunftstages für Mädchen und Jungen, die Türen zu einem Erwerbsleben mit erweiterter Perspektive zu öffnen und Jungen u. a. für den Erzieherberuf zu gewinnen.

Projekte

In niedersächsischen Schulen finden zahlreiche Projekte statt, in denen Geschlechtergerechtigkeit unter vielfältigen Aspekten thematisiert wird. Eine Gesamtschau kann hier nicht erstellt werden, da keine systematische Erfassung solcher Projekte erfolgt. Beispielhaft sei hier das Projekt „Junge sein, Mann werden“ der Hehlentorschule, Celle, vorgestellt: Vier vierte Klassen der Hehlentorschule, einer Grundschule, nahmen an diesem Projekt teil. Ziel war es, die Selbst-und Fremdwahrnehmung, die Kommunikations-und Konfliktfähigkeit zu fördern, für alltägliche Gewalt zu sensibilisieren und das Selbstwertgefühl zu stärken und Spaß an der Teamarbeit zu entwickeln und eine Auseinandersetzung mit dem Rollenverständnis zu ermöglichen. Daneben diente das Projekt der Gewalt-und Suchtprävention.

Die aktive Vaterrolle in der Familienarbeit und Kindererziehung stärken

Der Niedersächsische Landtag hat die Entschließung „Die aktive Vaterrolle in der Familienarbeit und Kindererziehung stärken“ (Beschluss des Landtages vom 11.07.2006 -Drs. 15/3059, s. hier) verabschiedet. Sie umfasst folgende Maßnahmen: „a) Förderung von Chancengleichheit für Frauen und Männer durch die Unterstützung von Initiativen, Verbänden und Kirchen, die Vätern helfen, eine Balance zwischen den unter-schiedlichen und zum Teil widersprüchlichen Erwartungen und Anforderungen in Beruf und Familie zu finden, b) Förderung lokaler und landesweiter Netzwerke zur Umsetzung familienfreundlicher Ar-beitsmodelle unter konsequenter Berücksichtigung der geschlechtergerechten Perspektive, c) Unterstützung der Pläne der Bundesregierung zur Einführung eines Elterngeldes ab 2007; dies gilt insbesondere für das Vorhaben, wonach die zwölf Monate des Bezugszeitraumes zwischen den Eltern aufgeteilt werden können, sowie zwei weitere Monate für den jeweils anderen Elternteil, der bisher zur Betreuung des Kindes seine Berufstätigkeit noch nicht unterbrochen oder reduziert hatte (Partnermonate); die Landesregierung wird aufgefordert, entsprechend im Bundesrat abstimmen, d) Durchführung einer Kampagne, um junge Männer verstärkt für Ausbildungen in erzieherischen Berufen zu motivieren, e) Förderung eines neuen Rollenverständnisses der Geschlechter, insbesondere zur Orientierung auf eine aktive Vaterrolle, in den Bereichen Kindertagesstättenerziehung, Schulbildung und berufliche Bildung; dazu sind geeignete Curricula zu entwickeln und anzuwenden, f) Ausweitung der Angebote für Männer und Väter im Bereich der Familienbildung und Familienberatung.“

An der Umsetzung der Entschließung wird auch im Zuständigkeitsbereich des Kultusministeriums gearbeitet.

Soziale Kompetenzen und das Selbstbild von Jungen

Männliche Leitbilder, die Jungen heute oftmals über die Medien vermittelt werden, orientieren einen Teil der Jungen mehr in Richtung Coolness, Technikbeherrschung und Dominanzgebaren und weniger auf die Gestaltung der Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung der sozialen Kompetenzen. Fortbildungsangebote zur sozialen Kompetenz und zum Selbstbild von Jungen sensibilisieren die Lehrkräfte in Niedersachsen für die geschlechtspezifischen Perspektiven und tragen damit auch zur Verbesserung der Bildungschancen von Jungen bei.

Erzieherausbildung

Die Zahl junger Männer in der Erzieherausbildung ist gemessen an der Zahl der weiblichen Auszubildenden seit jeher geringer gewesen. Abgesehen davon hat sich in den vergangenen Jahren ein eindeutiger Trend zu einem kontinuierlich steigenden Männeranteil entwickelt. So ist die Zahl der jungen Männer im Betrachtungszeitraum 2001 bis 2005 in der Berufsfachschule -Sozialassistenz -um 41,8 % auf 753, in der Fachschule -Sozialpädagogik -um 23,8 % auf 441 gestiegen. Dies ist auch das Ergebnis der bisherigen Maßnahmen im Sinne dieser Landtagsentschließung. Die berufsbildenden Schulen informieren regelmäßig auf Berufsfindungsmärkten und durch „Tage der offenen Tür“ über das Berufsbild und die sich daraus ergebenden beruflichen Perspektiven. Maßnahmen und Aktionen im Rahmen der Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen, wie z. B. die Einführung von Betriebs-und Praxis-tagen, die Berufswahl-Pass-Aktion oder der jährlich stattfindende Zukunftstag für Mädchen und Jungen, werden gezielt dazu genutzt, jungen Männern Gelegenheit zu geben, Erfahrungen in Berufen mit traditionell hohem Frauenanteil, wie dem Beruf des Erziehers, zu sammeln.

Zusammenfassend wird deutlich, dass kontinuierlich Maßnahmen durchgeführt werden, die direkt und indirekt dazu beitragen, die Perspektiven von Jungen im Bildungswesen zu verbessern. Beispielsweise hat der landesweite Vergleichstest Deutsch im 3. Schuljahrgang im Juni 2007 belegt, dass die Maßnahmen bereits Wirkung zeigen. Die Leistungsabstände zwischen Jungen und Mädchen fielen deutlich geringer aus als noch bei der letzten landesweiten Vergleichsarbeit im Jahr 2005.

Antwort NRW (30.04.08)
Herzlichen Dank für Ihr oben genanntes Schreiben, mit dem Sie Ihr Interesse an einer Ver-besserung der Bildungssituation von Jungen dokumentieren. Sie zitieren die Bildungsstudie „Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen“ und fragen, welche Maßnahmen NRW ergreift, um Jungen/ männlichen Jugendlichen bessere Bildungschancen zu eröffnen. Sie verweisen in Ihrem Anschreiben auf unterschiedliche Befunde und Problemlagen, die ein differenziertes geschlechtersensibles Vorgehen notwenig machen.

Zu Ihrem Anliegen möchte ich Ihnen mitteilen, dass Nordrhein Westfalen sich in dieser Frage für ein integriertes Konzept einer individuellen Förderung entschieden hat.

Eine geschlechtersensible Förderung ist dabei ein zentraler Baustein. Unterschiedliche Dis-positionen, Interessen, Orientierungen, Neigungen und Potenziale von Jungen und Mädchen erfordern im Unterricht und in Maßnahmen der individuellen Förderung ein differenziertes Vorgehen.

Wie Schulen dies umsetzen, liegt in der Verantwortung der eigenständigen Schulen in Nordrhein Westfalen. Ihr jeweiliges Vorgehen erfährt vor dem Hintergrund jeweils unterschiedlicher Bedingungen des schulischen Umfeldes und der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler eine eigene Prägung und Profilierung in den Handlungsfeldern und Zielbereichen des NRW Rahmenkonzeptes zur individuelle Förderung.

Im Einzelnen sind die schulischen Profilierungen sowie die Unterstützungs-und Beratungsangebote des Landes in www.chancen-nrw.de, im NRW Bildungsportal www.schulministerium.nrw.de und über die Seiten NRW Fortbildungsteams und ihrem Kooperationspartner der NRW Medienberatung www.medienberatung.nrw.de einzusehen.

Anmerkung MANNdat
Das Land NRW engagiert sich im Gegensatz zur Jungenbildungsförderung sehr stark bei mädchenspezifischen Bildungsfördermaßnahmen, wie z.B. beim Projekt „Gender in Bildung“. Dort sind 4 Projekte aufgeführt:

I. Erfahrungen mit mädchengerechtem naturwissenschaftlichen Unterricht im Elementar-und Primarbereich

II. Chemikantin und Erzieher? Welche Rolle spielt das Geschlecht bei der Berufswahl?

III. Chancen eröffnen! Berufs-und Lebenswegplanung junger Frauen in der Oberstufe

IV. Frauen in der Weiterbildung

Dies sind 3 frauen-und mädchenspezifischen Projekte und ein Projekt für Mädchen und Jungen bezüglich Berufswahl, eines davon ein spezielles Mädchenförderprojekt in den Na-turwissenschaften, aber kein Jungenförderprojekt beim Lesen.

Zudem wird in „Auszüge aus Richtlinien und Lehrplänen“ der Schwerpunkt bei der naturwissenschaftlichen Förderung explizit auf Mädchen gelegt:

Mädchen und Jungen bringen aufgrund ihrer unterschiedlichen ge-schlechts-spezifischen Sozialisation verschiedene motivationale Voraussetzungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht mit. Ein Unterricht, der diesen Sachverhalt berücksichtigt, muss insbesondere Mädchen dazu ermutigen, ihr Interesse für naturwissenschaftlichen Unterricht selbstbewusst zu verfolgen und so ihre Fähigkeiten und Entwicklungspotentiale zu nutzen.

Im Gegensatz dazu gibt es keinen Ansatz z.B. im Lesen speziell Jungen schwerpunktmäßig zu fördern. [17]

Antwort Rheinland-Pfalz (07.05.08)
Ich danke Ihnen für Ihre E-Mail sowie für Ihr Interesse an den Bildungschancen für Jungen.

Wenn Sie bemängeln, dass die Leseleistungen der männlichen Jugendlichen hinter denen der weiblichen zurückliegen, kann ich dies nur bestätigen. Allerdings sind die Unterschiede im Leseverständnis in der Grundschule geringer, was die neueste IGLU-Studie belegt. Unsere Grundschullehrkräfte achten also darauf, Jungen im Unterricht gezielt zu fördern. Die Bildungsadministrationen sollten sich um das Problem kümmern, deshalb beteiligt sich Rheinland-Pfalz an dem KMK-Projekt „Pro Lesen“, das in einem Modul speziell die Leseförderung von Jungen thematisiert. Eine andere Maßnahme zur gezielten Förderung von Jungen in der Berufsorientierung ist die Beteiligung vieler Schulen an dem bundesweiten Projekt „Neue Wege für Jungs“, das Jungen dazu motiviert, ein Praktikum in einem ,jungenuntypischen“ Beruf zu absolvieren.

Um der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken, wird derzeit in Rheinland-Pfalz der Praxistag durchgeführt. Hier können gerade handwerklich begabte Jungen ihr Können unter Beweis stellen und zeigen, dass sie reif für eine Ausbildung sind, auch wenn die Schulnoten dies nur bedingt belegen. Nicht zuletzt soll durch das künftig einzuführende Projekt „Keiner ohne Abschluss“ in der Realschule plus die Zahl der (vor allem männlichen) Jugendlichen ohne Schulabschluss deutlich verringert werden. In diesem besonderen 10. Schuljahr wird der Fokus auf der praktischen Vermittlung von. Kompetenzen liegen, was vielen Jungen entgegen: kommen dürfte. Wenn Sie sich weiter zum .Projekt „Keiner ohne Abschluss“ informieren möchten, finden Sie im Internet unter www.Schulentwicklung.rlp.de ein Informationsportal zum Schulstrukturkonzept und zur Schulentwicklung in Rheinland-Pfalz. Dort werden auch die neuesten Informationen zu diesem Projekt eingestellt werden.

Antwort Saarland (29.05.08)
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage an die Pressestelle des Ministeriums für Bildung, Familie, Frauen und Kultur.

Wir haben Ihr Anliegen an das zuständige Referat weitergeleitet. Sie werden von dort hören.

Anmerkung MANNdat
Wir haben nichts vom zuständigen Referat gehört!

Antwort Sachsen (14.04.08)
Ich danke Ihnen für Ihre Hinweise auf die von Ihnen angeführten Untersuchungen, die auch uns bekannt sind.

Bitte bedenken Sie, dass Bildung Ländersache ist und demzufolge die im Bericht genannten pauschalen Feststellungen zwar auf ganz Deutschland als Gesamtheit, nicht jedoch in demselben Maße auch für jedes Bundesland einzeln zutreffen müssen.

Demzufolge muss nicht alles von Ihnen Angeführte auch so gravierend auf Sachsen zutreffen.

Z.B. ist der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund in Sachsen wesentlich geringer als in westlichen Bundesländern. So gibt es in ganz Sachsen lediglich etwa 350 Schüler mit türkischem Migrationshintergrund -eine Zahl, die manche westliche Schule schon allein aufbringt. Die größte Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund sind in Sachsen Vietnamesen -und diese sind durchschnittlich bessere Schüler als Deutsche.

Auch die von Ihnen angeführte Zahl von sinkenden männlichen Ingenieurabschlüssen ist lediglich eine relative. [Anmerkung MANNdat: dies ist nicht korrekt. Die ABSOLUTZAHL der männlichen Abschlüsse im Ingenieurwesen nahm von 1995 nach 2005 um über 30% ab!] Wenn Sie bedenken, dass bisher vor allem Ingenieure männlich waren (auch ich bin Dr.-Ing. und weiß, wer mit mir studiert hat) hängt das prozentuale Absinken (es ist ja nur eine relative Zahl [Anmerkung MANNdat: siehe oben] ) auch damit zusammen, dass immer mehr Ingenieure weiblich sind – eine erfreuliche und durchaus beabsichtigte Entwicklung.

Auch die männliche Arbeitslosenzahl muss man unter dem Aspekt sehen, dass sie aus der Zahl der Arbeitssuchenden abgeleitet wird. Und da in Sachsen (schon durch die DDR-Vergangenheit) Männer und Frauen nahezu gleich häufig berufstätig waren und sind, sind die Geschlechter bei den Arbeitssuchenden etwa gleich verteilt. Das Übergewicht männlicher Arbeitssuchender rührt in Sachsen -wie auch in den anderen östlichen Bundesländern -daher, dass mehr Frauen als Männer aus beruflichen Gründen das Land verlassen, weil in den westlichen Ländern mehr Frauen-als Männerberufe angeboten werden. Es ist also keine Folge schlechterer männlicher Ausbildung.

Sie sehen, das Problem ist multikausal und keineswegs nur auf eine wie auch immer ermittelte geringere Bildung von Jungen in Schulen zurück zu führen.

Was also zur umfassenden Erziehung der Schüler getan werden kann, gestattet das sächsische Schulsystem ohnehin. Unsere Pädagogen sind erfahren genug, den Schulstoff so darzubieten, dass kein Geschlecht dabei benachteiligt wird. Zudem sind wir als gebrannte Kinder aus DDR-Zeiten recht misstrauisch und auch resistent gegen plötzlich auftauchende Kampagnen. Noch vor einem Dutzend Jahren haben uns „Fachleute“ aus den westlichen Bundesländern ständig gepredigt, man müsse vor allen Mädchen fördern, da sie in der Schule benachteiligt seien. Wir sind an Pendelausschläge gewohnt, und schließlich haben wir den Aufbau eines mittlerweile allgemein als vorbildlich anerkannten Bildungssystems in kürzerer Zeit gemeistert, als einige westliche Länder für die Einführung des international üblichen Abiturs nach 12 Jahren benötigen.

Jungen und Mädchen geschlechtsspezifische Bildungschancen zu geben, gehört bei unseren Lehrern zum pädagogischen Rüstzeug und bedarf keiner speziellen Maßnahmen oder Kampagnen.

Nachtrag vom 22.04.08
Es ist durchaus nicht so, dass wir keinen Handlungsbedarf bei der Förderung von Jungen in der Schule sehen. Vor allem werben wir verstäörkt um Jungen in pädagogischen Berufen.

Hier noch einmal eine Meldung von heute, die zu der Verteilung der Geschlechter in der technischen Ausbildung und technischen Berufen in Sachsen zeigt:

Anmerkung MANNdat
Angefügt war ein Pressebericht „Frauen in Technik-Berufen unterrepräsentiert“! Die Hauptaussage dieses Berichtes: „Studiengänge und Lehrveranstaltungen, die sich an Frauen wenden, werden bis 2010 mit insgesamt einer Million Euro unterstützt.“!

Antwort von Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt hat nicht geantwortet.

Antwort Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein hat nicht geantwortet.

Antwort Thüringen (02.05.08)
Bezug nehmend auf Ihre Anfrage vom 10. April 2008 möchte ich folgende Informationen an Sie weitergeben: Der Bildungsforschungsband 23 „Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen“ fordert, dass Schule zukünftig geschlechtshomogene Jugendarbeit als einen Baustein von gendersensibler Pädagogik als Querschnittsaufgabe in den Schulprofilen verankern sollte; andere Bausteine seien Mädchenarbeit und gemischte Angebote. Das spiegelt sich auch in Thüringen wider, u. a.:

  • Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre
  • Leitlinien für die Erarbeitung weiterentwickelter Thüringer Lehrpläne der Fächer der allgemeinbildenden Schulen
  • Thüringer Gleichstellungsgesetz (ThüGleiG) vom 3. November 1998
  • ThILLM Schwerpunkte und Entwicklungen 2008 (individuelle Förderung) Am Donnerstag, dem 24.04.08 fand der „Girls´ Day 2008“ und der Start der jährlichen Aktion „Neue Wege für Jungs“ statt. Beim Girls´ Day bieten Unternehmen, Betriebe, Behörden, Hochschulen und weitere Einrichtungen Schülerinnen ab Klasse fünf die Möglichkeit, Einblick in ihre tägliche Arbeit zu nehmen. Vorgestellt werden dabei auch Führungspositionen und Bereiche, in denen bisher nur wenige Frauen arbeiten. Seit 2005 will am Mädchen-Zukunftstag zudem das Projekt „Neue Wege für Jungs“ insbesondere Schülern die vielfältigen Perspektiven individueller Berufs-und Lebensplanung aufzeigen. Weitere Informationen sind im Internet unter www.girls-day.de und www.neue-wege-fuer-jungs.de zu finden. In Thüringen werden u. a. derzeit vom Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V. Angebote zur geschlechter-und genderorientierten Berufs-und Studienwahlvorbereitung erarbeitet. Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen behilflich gewesen zu sein.

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